Überblick: Von der Anti-Hitlerkoalition zum Kalten Krieg und darüber hinaus

Worum es hier geht:

Eine wichtige Rolle bei den Oberstufenthemen in Geschichte spielt auch der Übergang von der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges zur Nachkriegsordnung – und die präsentiert sich erst mal Kalter Krieg.

Auf dieser Seite stellen wir zentrale Informationen zusammen, so dass man sich schnell zurechtfindet, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt.

Interessant vor allem auch, wenn man ein Referat zu dem Thema halten muss – man hat dann einen ersten guten Überblick.

Schaubild der Entwicklung von der Anti-Hitler-Koalition bis zum Kalten Krieg und seinem Ende

Sep 1939: Eintritt Englands und Frankreichs in den Zweiten Weltkrieg

Als das von Hitler geführte Deutsche Reich am 1. September 1939 Polen überfiel, trat eine Garantie-Erklärung im Kraft, die England dem bedrängten Staat gegeben hatte, nachdem Hitlers Expansionswillen in Europa immer deutlicher geworden war. Als Hitler auf ein entsprechendes englisches (und auch französisches) Ultimatum nicht befriedigend reagierte und seine Truppen nicht zurückzog, erklärte das Vereinigte Königreich dem Deutschen Reich den Krieg, zusammen mit Frankreich. Der Krieg wurde zunächst zwischen den drei Ländern nur zu Wasser und in der Luft ausgetragen, während man sich am Rhein bewaffnet, aber in einem so genannten Sitzkrieg gegenüberstand.

Mai/Juni 1940: Ausfall Frankreichs als Gegner Hitler-Deutschlands

Das änderte sich, als im Frühjahr 1940 Hitler Deutschland in einer überraschenden Aktion Dänemark besetzte und dann auch in Norwegen einem englischen Angriff erfolgreich zu vorkam. Im Mai 1940 griffen dann deutsche Truppen im Westen an und es gelang ihnen durch gewagte, dann aber erfolgreich Operationen durch Belgien hindurch bis zum Ärmelkanal einen Keil zwischen die alliierten Truppen im Norden und im Süden davon zu treiben. Nur durch ein Wunder gelang es den Engländern, zumindest ihre Soldaten ins Heimatland zu evakuieren, andernfalls wäre der Krieg wohl aus gewesen, weil Frankreich kurze Zeit später kapitulierte und England praktisch keine Soldaten mehr gehabt hätte, um Land-Operationen durchzuführen.

Churchill als Glücksfall im Kampf gegen Hitler-Deutschland

Es war wohl ein Glück für England, Europa und in gewisser Weise für die ganze Welt, dass nach dem Debakel in Frankreich mit Churchill ein Mann die Macht in England übernahm, der über unbedingten Siegeswillen verfügte und die eigene Bevölkerung auch entsprechend einstimmen konnte.

Juni 1941: Die Sowjetunion als Zwangs-Verbündeter Englands

In der Folgezeit musste Hitler einsehen, dass er trotz seiner Überlegenheit auf dem Kontinent England nicht besetzen konnte, deshalb wandte er sich im Juni bereits in der so genannten Operation Barbarossa seinem Hauptfeind, der Sowjetunion zu. Nach großen Erfolgen blieb der deutsche Vormarsch dann aber im russischen Winter stecken.

Dez 1941: Kriegserklärung Hitler-Deutschlands an die USA

Gleichzeitig überfielen die Japaner in Pearl Harbor die amerikanische Flotte. Hitler nahm das zum Anlass, von sich aus jetzt auch noch den USA den Krieg zu erklären, die mehr oder weniger heimlich England schon mit Waffen und anderen Materialien unterstützen. So gab es plötzlich eine Koalition aus Großbritannien, den USA und der Sowjetunion, die ideologisch in keiner Weise zusammenpasste, aber zusammen arbeiten musste. In der Folgezeit trug die Sowjetunion die Hauptlast des Kampfes zu Lande, während Großbritannien und die USA erst im Juli 1944 in der Normandie landeten. Damit konnte jetzt das Deutsche Reich in die Zange genommen werden, was schließlich im Mai 1945 zur Kapitulation führte.

Problem: Siege der Sowjetunion führen zur Ausbreitung des Kommunismus

Ein Problem war, dass die Sowjetunion unter Stalin kein Hehl daraus machte, dass sie überall ihr kommunistisches System einführen wollte, wo die Rote Armee angekommen war. Dennoch einigte man sich im Juli und August 1945 auf einer Konferenz in Potsdam auf den Umgang mit den besiegten Deutschland.

Teilung Deutschlands nach 1945

Es wurde in vier Besatzungszonen eingeteilt, in den drei Westzonen begann eine Entwicklung hin zu einer neuen Demokratie, in der SBZ gab es nur eine Scheindemokratie mit realer Herrschaft des Kommunismus. Dies führte zu immer größeren Spannungen, wobei die sog. Berlin-Blockade mit anschließender alliierter Luftbrücke 1948/1949 einen Höhepunkt darstelte. Nach dem Ende dieses Konfliktes schlossen sich die Westzonen im Mai 1949 unter Leitung der Alliierten zur Bundesrepublik Deutschland zusammen und mehrere Monate später wurde im Osten die Deutsche Demokratische Republik gegründet. Diese Teilung Deutschlands sollte dann bis 1990 bleiben.

Der Kalte Krieg

Es herrschte mehr oder weniger ein Kalter Krieg, der in Stellvertreterkriegen zum Beispiel in Vietnam und Afghanistan auch mal heiß werden konnte und in der Kubakrise 1962 einen gefährlichen Höhepunkt erreichte. Anschließend bemüht man sich um Entspannung, wozu auch die neue Ost- und Deutschlandpolitik die Bundesregierung unter Willy Brandt ab 1969 gehört.

Auf dem Weg zum Ende des Kalten Krieges

Schon der Blick in den atomaren Abgrund im Zusammenhang mit der Kubakrise führte zu Absprachen, um solche Gefahren für das Überleben der Menschheit in Zukunft zu vermeiden.

Eine wichtige Rolle spielte dann die Entspannungspolitik, zu der von deutscher Seite die neue Ost- und Deutschlandpolitik Willy Brandts ab 1969 gehörte. Verstärkt wurde das noch durch das Treffen der „Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ im finnischen Helsinki. Hier verzichtete der Westen noch einmal auf die Anwendung von Gewalt, der Osten war bereit, dafür Zugeständnisse im Bereich der Menschenrechte zu machen.

Darauf beriefen sich später viele Menschen in Osteuropa und auch in der DDR – sie waren „Dissidenten“, Leute, die sich nicht auf die Stühle von Staat und Partei setzten.

Der Höhe- und Schlusspunkt war dann die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten im Rahmen der 2+4-Verhandlungen 1990.

Ein neuer Kalter und zum Teil sogar Heißer Krieg?

Leider hat die ständige Ausdehnung der NATO nach Osten und die Rückbesinnung auf alte sowjetische Machtpolitik unter Putin in Russland zu einer neuen Verhärtung des Verhältnisses geführt. Dabei spielten die Besetzung der Krim durch Russland und separatistische Bestrebungen im Osten der Ukraine eine große Rolle.

Anmerkung:

Wir haben hier die beiden vorläufigen Schlusspunkte der Entwicklung nach 1990 nur kurz angesprochen.

Es ist ein eigenes Thema, wie sich die Welt nach 1990 vom Traum eines „Endes der (kriegerischen) Geschichte“ hin zu einem neuen halbglobalen Konflikt entwickelt hat.

Ergänzt werden muss noch das Bemühen um eine neue „multipolare“ Weltordnung, in der die USA nicht mehr der alleinige Weltpolizist sind und zum Teil auch neben dem allgemeinen Völkerrecht eigene Vorstellungen von einer „regelbasierten“ Weltordnung vertreten und auch durchsetzen.

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