Vergleich der Gedichte „Mit leichtem Gepäck“ von Hilde Domin und „Auf der Flucht“ von Nelly Sachs (Mat1085)

  1. Beginnen wir mit dem Gedicht von Hilde Domin.
  2. Der Titel kann als Aufforderung, aber auch als Beschreibung verstanden werden.
  3. Strophe 1:
    Unterschied zwischen den Elementen  der Natur, die überall ihre Qualität behalten, und einem „Heim“, das man als Flüchtling nicht mehr hat.
  4. Strophe 2:
    Aufforderung, sich nichts unterwegs zu besorgen, was zwar schön ist, aber nicht geeignet ist für jemanden, für den es kein „Bleiben“ gibt.
  5. Strophe 3:
    Tipp, sich mit wenigem zu begnügen, das aber absolut notwendig ist.
  6. Strophe 4:
    Etwas rätselhafte Strophe: Der Konjunktiv deutet nur eine Möglichkeit an.
    Es scheint so zu sein, dass dem Flüchtling, dem Emigranten „Trost“ und „Wunsch“ wie Zucker durch die Hand laufen und verschwinden, wenn man ihn hat oder glaubt zu haben.
  7. Strophe 5:
    Was einigermaßen sicher ist, das sind praktische Dinge wie ein Löffel und schöne Dinge aus dem reichhaltigen Angebot der Natur wie eine Rose. Was ein „Herz“ angeht, so besteht nur die Möglichkeit – und immer droht oder auch winkt als letzter Fluchtort einGrab.
  8. Insgesamt ein Gedicht, das auf beeindruckende Weise die Situation von Flüchtlingen zeigt, die sich auf das unbedingt Notwendige reduzieren müssen und denen nur wenig Schönes bleibt.
  9. Was nun das Gedicht von Nelly Sachs angeht, so beginnt das scheinbar sehr positiv, wenn da ein „großer Empfang“ angedeutet wird.
  10. Dann aber zeigt sich, dass es nur die Weite der Natur – ohne Menschen – ist, die den Flüchtling freundlich empfängt. Aber es gibt kein „Amen“, also keine zufriedene Bestätigung des aktuellen Zustandes, weil man weiter muss.
  11. Es sind nur wenige Eindrücke, die man sich gönnen kann, wie ein Schmetterling oder ein Stein. Der „hat sich mir in die Hand gegeben“, aber eben kein Mensch.
  12. Am Ende dann die Zusammenfassung: Vor allem fehlt „Heimat“, stattdessen hält man nur etwas, was sich ständig ändert.
  13. Im wesentlichen drücken beide Gedichte wohl die gleiche Erfahrung aus. Das Gedicht von Hilde Domin ist mehr die Weitergabe von Erfahrung in Form von Ratschlägen, während Nelly Sachs einfach nur eine Situation beschreibt und auf diese Art und Weise wirkt.

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