Warum es ziemlich clever ist, fit im Fach Deutsch zu sein :-) (Mat350)

Warum es ziemlich clever ist, fit im Fach Deutsch zu sein 🙂

Auf dieser Seite wollen wir Leute motivieren, sich mit dem Fach Deutsch zu beschĂ€ftigen. Es macht einen nĂ€mlich fĂŒr viele FĂ€lle fit und hilft, erfolgreich zu sein, beruflich und privat.

Das beginnt bei einem gut formulierten und sprachlich korrekten Bewerbungsschreiben und endet vielleicht bei einem formvollendeten und erfolgreichen Heiratsantrag 😉

Wir stellen hier mal vorlĂ€ufig ein Arbeitsblatt rein, das wir fĂŒr die Klasse 9 entworfen haben. Die SchĂŒler sollen noch mal voll motiviert werden, fit im Fach Deutsch zu sein.

Arbeitsblatt: WofĂŒr ist das Fach Deutsch in der Schule eigentlich gut?

Aufgabe: Stell dir vor, du machst ein Praktikum in einer Werbe-Agentur, die ein Plakat entwerfen soll, in dem Werbung fĂŒr den Deutschunterricht gemacht wird. Du bekommst nun die Aufgabe, ein Plakat zu entwerfen, das SchĂŒlern klarmacht, dass es sich lohnt, sich im Fach Deutsch zu engagieren.

GlĂŒcklicherweise musst du nicht nur auf eigene Erfahrungen zurĂŒckgreifen, sondern bekommst den Auszug aus einem fiktiven Rundfunk-Interview mit einem Vertreter des Deutschlehrerverbandes. Das kannst du fĂŒr den Entwurf des Plakats mit einbeziehen.

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Moderator: Guten Morgen, Herr Dr. Meier. Wir wĂŒrden gerne mit Ihnen ĂŒber den neuen Plan des Schulministeriums reden, die Zahl der normalen Deutschstunden fĂŒr eine Übergangszeit zu reduzieren, um mehr KapazitĂ€t fĂŒr den Deutschunterricht von Migranten zu haben.

Dr. Meier: Ja, das war fĂŒr uns eine ganz schöne Überraschung – und wir finden das auch völlig abwegig.

Mod: Wieso soll das so abwegig sein – wenn ich an meine Schulzeit zurĂŒckdenke: Deutsch konnte ich – und was ich hier fĂŒr den Rundfunk brauchte, habe ich spĂ€ter im Job gelernt.

Mei: Wie schön fĂŒr Sie – aber haben Sie nicht wenigstens eine Journalistenschule besucht.

Mod: Stimmt, daran hatte ich gar nicht gedacht – aber da habe ich nicht Deutsch gelernt.

Mei: Haben Sie sich denn wenigstens bei der Journalistenschule beworben?

Mod: Das verstehe ich jetzt nicht, natĂŒrlich, aber was hat das mit dem Deutschunterricht zu tun.

Mei: Jetzt machen Sie es mir aber leicht, denn das Schreiben von Bewerbungen und LebenslÀufen gehört doch zum normalen Deutschunterricht.

Mod: Stimmt, das haben wir damals wirklich mal besprochen – aber als es soweit war, habe ich mir aktuelle Tipps aus dem Internet geholt.

Mei: Das Ă€ndert aber nichts daran, dass ein guter Deutschunterricht hier Grundlagen legt, auf denen man aufbauen kann. Außerdem, wie war es mit den Kommas in dem Bewerbungsschreiben?

Mod: Stimmt, da habe ich damals einen Freund drĂŒbergucken lassen, der gerade als Deutschlehrer an einer Schule anfing.

Mei: Womit wir wieder bei einem guten Deutschunterricht wÀren, der all denen hilft, die nicht zufÀllig solche Freunde haben. Aber wie war es denn mit dem BewerbungsgesprÀch beim Rundfunk?

Mod: Stimmt, da hatte ich etwas Bammel vor – aber da gab es auch Tipps im Internet.

Mei: Ihr Deutschunterricht scheint wirklich nicht so gut gewesen zu sein, denn der behandelt ja auch Probleme und Möglichkeiten von Kommunikation. Ich erinnere mich sogar noch gut an meinen, bei dem es um Manipulationsstrategien ging, zum Beispiel ĂŒbertriebene Beispiele, Euphemismen, also sprachliche Beschönigung wie zum Beispiel “Freisetzung” von Mitarbeitern statt “Entlassung”.

Mod: Na, darum ging es bei meinem EinstellungsgesprÀch ja nun noch nicht.

Mei: Aber haben Sie nicht schon eine Beurteilung durch Ihren Arbeitgeber bekommen? Die sollte man schon aufmerksam lesen. Sonst lassen Sie da nĂ€mlich stehen: Der Mitarbeiter hat sich immer bemĂŒht.

Mod: Na gut, aber was sollte die ganze Grammatik, die ich lernen musste, was bringt mir die?

Mei: Sie kennen doch den schönen Spruch: “Da werden Sie geholfen.”

Mod: Puh, das tut ja immer noch weh.

Mei: Sehen Sie – und wenn Sie jetzt wissen wollen, warum das weh tut, dann mĂŒssen Sie einiges ĂŒber Grammatik wissen und die sogenannte “Norm” in der Sprache. Das ist ĂŒbrigens ein schönes Beispiel, dass man ganz viel wissen muss, um im Bedarfsfall das zu haben, was man dann braucht. So was nennt man dann “Vorratslernen” – und das ist der Kern von Allgemeinbildung. Man soll viel in seinem geistigen Werkzeugkasten haben, um fĂŒr alle FĂ€lle gerĂŒstet zu sein.

Mod: Aber warum musste sich meine Tochter damals mit Balladen beschĂ€ftigen oder jetzt ein das Drama “Der Besuch der alten Dame” lesen?

Mei: Weil beides was mit Kultur zu tun hat. In Schillers Ballade “Der Handschuh” wird einfach wunderschön dargestellt, wie wahre Liebe nicht aussehen sollte. Und “Der Besuch der alten Dame” zeigt beispielhaft, wie die Stimmung in einer Stadt kippt bis hin zu Mordgedanken.

Mod: Also brauchen wir doch noch weiterhin den ganz normalen Deutschunterricht?

Mei: Auf jeden Fall, wenn neue Herausforderungen auf uns zukommen, muss man dafĂŒr auch frisches Geld in die Hand nehmen und es nicht woandes wegnehmen. Übrigens: Ich gehe mal davon aus, dass Sie verheiratet sind 


Mod: Worauf wollen Sie denn jetzt hinaus?

Mei: Nun, letztens sah ich eine Sendung ĂŒber ein Kreuzfahrtschiff, wo jemand in der SĂŒdsee nur darĂŒber nachdachte, wie er den misslungenen Heiratsantrag an seine daheimgebliebene Freundin “nachbessern” konnte. SpĂ€testens, wenn es um unsere tiefsten GefĂŒhle geht, ist man froh, wenn man sie auch sprachlich schön ausdrĂŒcken kann – und auch dabei hilft der Deutschunterricht.

Mod: DarĂŒber werde ich jetzt mal nachdenken – auf jeden Fall: Danke fĂŒr das GesprĂ€ch.

Mei: Ich danke Ihnen.

Mat350 AB WofĂŒr ist der Deutschunterricht gut