Worum es hier geht:
Es geht darum, in einem Schaubild zu zeigen, in welchem Verhältnis Vergangenheit, Geschichte, Gegenwart und Zukunft stehen.
Es zeigt, wie man komplexe Verhältnisse grafisch erfassen kann – zugleich macht es deutlich, wo Probleme sind und wo man noch weiter am Verständnis der Sache arbeiten kann.
Aktuell als Handskizze für den Unterricht verfügbar.
Was macht das Schaubild deutlich?
- Gegenwart ist ein Zeitraum von etwa drei Sekunden – dann ist ein Gedanke, ein Eindruck oder auch eine Tat schon Vergangenheit und wird unwiderruflich: Das kann positiv sein, etwa, wenn einem eine tolle Formulierung gelingt, die Eindruck macht – oder im Fußball schießt jemand das entscheidende Tor. Schlimm wird es, wenn die Gegenwart zu einem Fehler führt, der nicht mehr korrigiert werden kann, etwa eine Autofahrt unter Alkohol, bei der ein Mensch zu Schaden kommt.
- Die Gegenwart wächst der Vergangenheit zu – das heißt: Je näher eine Zeit an der Gegenwart ist, desto mehr ist von ihr noch erhalten.
- Was übrigbleibt, sind Relikte, die für den Historiker zu Quellen werden.
- Aus diesen rekonstruiert er die Vergangenheit und macht daraus „seine Geschichte“ als spezifische Sicht auf die Vergangenheit.
- Das kann immer nur bruchstückhaft geschehen, weil vieles an Relikten verlorengegangen ist – vieles ist auch gar nicht festgehalten worden – etwa bestimmte Gedanken, die jemanden zu einer Handlung getrieben haben.
- Neben der Bruchstückhaftigkeit spielt auch die Subjektivität des Historikers eine Rolle.
- Die wieder wird positiv und negativ geprägt von den jeweils aktuellen Tendenzen.
- Dementsprechend sind immer neue Interpretationen der Vergangenheit nötig und kommen auch.
- Wichtig ist, dass der Historiker zumindest versucht, nah an den Quellen zu bleiben und sich außerdem von „Hass“ und „Eifer“ fernzuhalten. Das sind die beiden Gefühle, die der römische Historiker Tacitus als Gefahren für ein Maximum an Objektivität benannt hat. Beides führt nämlich dazu, dass man einseitig bewertet und – noch schlimmer: einseitig auswählt. „Hass“ kann ein Leser nämlich noch sehen und in gewisser Weise durch einen kritischen Blick korrigieren. „Eifer“, der zum Beispiel dazu führt, dass man Negatives weglässt, ist aber schlimmer, denn nur Fachleute mit gleichem Kenntnisstand können das merken.
- Anders sieht das aus, wenn jemand einen historischen Roman schreibt oder einen historischen Spielfilm. Dort kann viel ungehemmter auswählen und auch Akzente setzen: Man denke etwa an den Spielfilm über das Leben von Margret Thatcher, der englischen Ministerpräsidentin, die ihr Land in vielem für Jahre oder Jahrzehnte verändert hat, in einem berühmten Film aber vor allem mit Blick auf ihre Alzheimer-Erkrankung gezeichnet wird.
Weitere Infos, Tipps und Materialien
- Geschichte für Durchblicker – Überblick über Infos, Tipps und Materialien
https://textaussage.de/geschichte
— - Infos, Tipps und Materialien zu weiteren Themen des Deutschunterrichts
https://textaussage.de/weitere-infos