Goethe, „West-östlicher Divan“ – und seine Bedeutung für uns heute

Im Folgenden wollen wir mal zeigen, wie wir einem Schüler geholfen haben, der ein Referat zu Goethes „West-östlicher Divan“ vorbereiten sollte:

Auswertung des Wikipedia-Artikels für die Schule

Wenn man ein bisschen recherchiert, ist man natürlich zunächst einmal bei Wikipedia: Dann weiß man:

https://de.wikipedia.org/wiki/West-%C3%B6stlicher_Divan

  • 1819 entstanden, erweitert 1827
  • umfangreiche Gedichtsammlung
  • 12 Bücher
  • orientiert an dem persischen Schriftsteller Hafis
    • damit hat man schon mal einen wichtigen Weiter-recherchier-Hinweis.
  • Aber auch eine Frau spielte eine Rolle, Marianne von Willemer, mit der Goethe viele Briefe austauschte.
  • Es geht im wesentlichen um das Verhältnis von westlicher- und östlicher Kultur – und das ist schon mal ein Thema, das uns heute besonders bewegen sollte.
  • Natürlich spielt der Islam und damit auch der Koran eine besondere Rolle. Interessant der Hinweis auf die Strömung des Sufis
    • Wieder ein wichtiger Recherchier-Hinweis
  • Wichtig sicher der Hinweis, dass Goethe den Islam „eher philosophisch“ verstanden hat und nichts von strenger Rechtgläubigkeit hielt
    • Damit hat man einen wichtigen Diskussionspunkt, denn das werden viele Muslime in unserem Land und damit auch in der Schule anders sehen.

Auswertung eines Artikels zum 200-Jahre-Jubiläum

https://www.deutschlandfunk.de/200-jahre-west-oestlicher-divan-goethes-begegnung-mit-der.886.de.html?dram:article_id=457350

  • An der Stelle kann man dann in seiner Recherche gut übergehen zu einem Artikel von Irene Dänzer-Vanotti, die im Deutschlandfunk zur 200-Jahr-Feier der Entstehung des Werkes einige interessante Anmerkungen besonders zur Frage der Religion gemacht hat.
  • Für uns heute besonders interessant die Ausführungen zur „Gottergebenheit“.
    • Diskussionsanregung: Wie kann diese „Gottergebenheit“ mit dem Gesichtspunkt der persönlichen Freiheit verbunden werden?
  • Goethe hat nach Aufassung der Autorin beim Islam aber auch eine „dunkle Glaubenshülle“ gesehen, die am Ende aber dem Betrachter „Verehrung abnötigt“.
    • Sehr diskussionswürdig gerade in unserer heutigen Zeit ist Goethes Feststellung:
      „Alle Epochen, in welchen der Glauben herrscht, unter welcher Gestalt er auch wolle, sind glänzend, herzerhebend und fruchtbar für Mitwelt und Nachwelt. Alle Epochen, in denen der Unglaube, in welcher Form es auch sein, einen kümmerlichen Sieg behauptet, / … / verschwinden vor der Nachwelt, weil sich niemand gern mit der Erkenntnis des Unfruchtbaren abquälen mag.“

Dies mag als Anregung reichen, um sich mit diesem Werk und seinen verschiedenen Interpretationen zu beschäftigen.

Anregungen für unsere Gegenwart enthält es jedenfalls genug.

Weiterführende Hinweise

  • Ein alphabetisches Gesamtverzeichnis unserer Infos und Materialien gibt es hier.
  • Eine Übersicht über unsere Videos auf Youtube gibt es hier.