Worum es hier geht:
Es geht um eine kurze Erläuterung und Auswertung des Gedichtes von Herder.
Das Gedicht ist z.B. hier zu finden.
Johann Gottfried Herder
Lied des Lebens
- Flüchtiger als Wind und Welle
- Flieht die Zeit; was hält sie auf?
- Sie genießen auf der Stelle,
- Sie ergreifen schnell im Lauf;
- Das, ihr Brüder, hält ihr Schweben,
- Hält die Flucht der Tage ein.
- Schneller Gang ist unser Leben,
- Lasst uns Rosen auf ihn streun.
- Die erste Strophe geht vom Phänomen der flüchtigen Zeit und damit der Vergänglichkeit aus.
- Als Mittel dagegen wird Genuss empfohlen
- In gewisser Weise erinnert dieses Gedicht an das Motto „Carpe diem“ (Nutze den Tag) der Barockzeit
- Rosen; denn die Tage sinken
- In des Winters Nebelmeer.
- Rosen; denn sie blühn und blinken
- Links und rechts noch um uns her.
- Rosen stehn auf jedem Zweige
- Jeder schönen Jugendtat.
- Wohl ihm, der bis auf die Neige
- Rein gelebt sein Leben hat.
- Diese Strophe präsentiert ein Loblied auf die in der ersten Strophe schon genannte Rose.
- Sie „blühn und blinken“ und sind damit ein Gegenmittel gegen das „Nebelmeer“ des Lebens.
- Tage, werdet uns zum Kranze
- Der des Greises Schläf‘ umzieht
- Und um sie in frischem Glanze
- Wie ein Traum der Jugend blüht.
- Auch die dunkeln Blumen kühlen
- Uns mit Ruhe, doppelt-süß;
- Und die lauen Lüfte spielen
- Freundlich uns ins Paradies.
- Hier wird das Ergebnis eines rosenorientierten Lebens präsentiert.
- Sie werden zu einem „Kranz“, auf den man auch noch im Alter zurückgreifen kann.
- Wohl im Sinne von Erinnerung.
- Am Ende dann die Andeutung, dass man auf diese Art sogar ins „Paradies“ „gespielt“ werden kann.
Insgesamt ein Gedicht,
- Das von der Vergänglichkeit des Lebens ausgeht
- und ihm eine Rosenkultur entgegenstellt.
- Die wird allerdings nur angedeutet.
- Letztlich bleibt wohl nur etwas wie Erinnerung an schöne Tage und Zeiten.
- die sogar am Ende eine Paradiesperspektive eröffnen.
- Die bleibt aber thesenhaft – und man hat als Leser den Eindruck, dass sich hier jemand selbst trösten will.
- Das ist in gewisser Weise eine Barock-Perspektive, aber ohne die dort vorhandene christliche Jenseitsperspektive.
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