„Jeder hat eine zweite Chance verdient“ – das sagt sich so leicht. Aber ist das wirklich in jedem Falle möglich – und halten wir diese Regel selbst überhaupt ein? Auch in den vielen kleineren und größeren Konflikten des Alltags?
Dieser „Anstoßtext“ stellt die Dinge auf den Prüfstand und macht nachdenklich. Am besten aber ist es, wenn er Diskussionen auslöst.
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Zu diesem Text eine kleine Anmerkung:
Auch wenn es im Unterricht einer 7. Klasse nicht unbedingt einsetzbar ist, so soll doch an dieser Stelle auf ein wunderbares Beispiel hingewiesen werden:
Im 2. Teil der Serie „Ein Tag im Leben von Jan Weiler“ findet sich im Schlussteil (Minute 6:48-9:08) eine kleine Episode aus dem Leben des Schriftstellers und Journalisten, in der er über das japanische Kaiserpaar einen mehr als schlechten Witz macht. Es gibt eine große Aufregung, er entschuldigt sich in aller Form und bekommt hochoffiziell vom kaiserlichen Hofamt die wunderbare Antwort:
„Wir sind sehr angetan vom Grad der Zerknirschung.“
Damit wird sehr schön deutlich, wie mit einem unbeabsichtigten Fehltritt umgegangen werden kann – und dann war und ist es auch gut. Auf der einen Seite im wahrsten Sinne des Wortes „Erleichterung“, eine große Last ist weg bis hin zur Gefahr für die berufliche Existenz. Auf der anderen Seite zeigt eine Institution, die im Leben der Japaner eine außergewöhnliche Bedeutung hat, Souveränität mit einer Andeutung von Humor. Und der bedeutet ja immer, dass man sich und andere als Menschen sieht, denen auch mal was fürchterlich daneben gehen kann. Es kommt nur darauf an, wie man damit umgeht.
Unsere Empfehlung für Lehrer: Erst mal selbst den Teil anschauen und dann überlegen, für welche Lerngruppe das Beispiel hilfreich ist.
Mat303 Anstoßtext Recht auf eine zweite Chance