Arbeitsblatt zur Vorstellung von Lektüreseiten: Roman „tschick“, Seite 33-81 (Mat5255)

Worum es hier geht:

Je länger ein literarischer Text ist – zum Beispiel ein Roman – umso größer die Schwierigkeit, eine ganze Lerngruppe auf dem gleichen Lese-Geschwindigkeits-Level zu halten.

Hier kann eine Methode helfen, bei der Schnell-Leser wie Scouts bei der Erkundung des besten Weges durch eine fremde Landschaft eine Art Vor-Erkundung betreiben.

Wir zeigen das am Beispiel der Seiten 33-81 von „tschick“.

AB Vorstellung von Lektüreseiten Tschick 33-81

Worum geht es?

„Lesen“ heißt in der Schule immer, zunächst einmal selbst einen Text „aufnehmen“ und sich mit ihm auseinandersetzen. Anschließend kann man über diese Lese-Erfahrungen mit anderen sprechen und dabei gemeinsam zu einem noch besseren Verständnis kommen. Bei umfangreichen Texten, zum Beispiel einem ganzen Roman, können Schnell-Leser gewissermaßen wie Scouts im Wilden Westen unbekanntes Terrain erst mal vorerkunden, so dass die nachfolgende Gesamtgruppe sich besser zurechtfindet. Dieses Vor-Lesen kann natürlich nicht das eigene Lesen ersetzen, wohl aber erleichtern.

Im Folgenden wollen wir am Beispiel der Seiten 33-81 des Romans „tschick“ von Wolfgang Herrndorf zeigen, wie so etwas gehen könnte.

Dabei gibt es fünf Ziele:

  1. Zunächst einmal soll ein Überblick über den Inhalt gegeben werden, am besten eingeteilt in Sinnabschnitte bzw. Episoden in einem Roman. Dazu gibt es ein entsprechendes Handout.
  2. Außerdem sollen die Mitschüler auch eine Art Finde-Register bekommen, so dass sie sich schnell im Roman zurechtfinden. Entsprechende, auf die einzelnen Seiten bezogene Informationen, werden im Handout mitgeliefert. Ihre sprachliche Gestaltung soll dabei so sein, dass sie auch leicht oben oder unten auf den Seiten handschriftlich eingefügt werden können. Das erleichtert das Auffinden beim Durchblättern.
  3. Außerdem sollen Vorschläge für die Markierung von Schlüsselzitaten gemacht werden.
  4. Am Ende bleiben noch offene Fragen, wobei es zwei Möglichkeiten gibt. Im ersten Falle geht es um Unklarheiten.
  5. Im zweiten Falle werden mögliche Diskussionsfragen aufgeführt.

Stufe 1: Überblick über den Inhalt – gegliedert nach Erzähl-Sinnabschnitten bzw. Episoden:

  1. Das Kapitel 7 (33-35) beginnt mit der Phase, in der Maik nach der Darstellung seiner Erlebnisse mit seiner alkoholkranken Mutter von der Klasse nur noch „Psycho“ genannt wird. Das endet dann, als der sog. „schöne André“ in die Klasse kommt, er sich als ziemlicher Frauenheld und –kenner präsentiert und bei einem Waldspaziergang über Maik nur abschätzig feststellt: „Wieso heißt der eigentlich Psycho? Der ist doch total langweilig.“ (35). Als Maik dann auch noch als „Schlaftablette“ bezeichnet wird, hat er ab dann nicht mal mehr einen Spitznamen, was er entsprechend „noch schlimmer“ findet – zumal ihm klargeworden ist, dass er sich viel mehr für Tatjana als für Bäume interessiert.
  2. Im 8. Kapitel  (36-40) geht es um einen Hochsprung-Wettkampf in der Schule, bei dem Maik sensationell viel erreicht, aber die, auf die es ihm ankommt, die Mädchen, haben es gar nicht mitbekommen: „Es interessierte sie nicht, was die psychotische Schlaftablette sich da zusammensprang.“ (39) Das macht Maik ziemlich fertig, weil er das Gefühl hat: „Ich interessierte niemanden … und da gab es keinen Ausweg.“ (40) Das korrigiert er am Ende aber mit dem Vorab-Hinweis auf Tschick: „dann änderte sich einiges.“ (40)

Das kann man dann auch grafisch darstellen:

Dies mag als Anregung für eigene Weiterarbeit hier reichen.

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