Aufklärung: Fragen und Antworten als Selbstcheck (Mat6128)

Worum es hier geht:

Manchmal möchte man einfach wissen, was die wichtigsten Fragen sind, die sich zu einem Thema ergeben können.

Wir haben das mal am Beispiel der Epoche der Aufklärung versucht.

  1. Aufklärung – Begriff?
    • Man will sich aus der Zeit des dunklen Mittelalters befreien, sich Klarheit verschaffen
    • Das heißt auch, dass man selbst denken und für sich selbst sprechen will (Autonomie)
    • Und zwar mit Hilfe der Vernunft und der Erfahrung (Experimente)
  2. Forderungen der Aufklärer
    1. Die Menschen sollen selbst denken.
    2. Den Mut zur eigenen Meinung haben.
    3. Der Staat soll natürlichen und vernünftigen Prinzipien entsprechen, also die Menschen mitreden lassen.
    4. Die Kirche soll nicht mehr das Sagen haben.
  3. Sozio-kulturelles Umfeld
    1. Man wendet sich gegen den Absolutismus und fordert Menschenrechte und Mitbestimmung des Volkes ein, aber meist beschränkt auf die gebildeten und besitzenden Schichten.
    2. Man wendet sich gegen staatliche und kirchliche Zensur.
    3. Man bildet keine Gesellschaften, in denen offen diskutiert wird.
    4. Vor allem Flugschriften spielen eine große Rolle,
    5. zum Teil versucht man auch die Dichtung für die Aufklärung zu verwenden (Fabeln, Parabeln)
  4. Funktion der Literatur
    1. Die Literatur soll weiterhin erfreuen (delectare), aber auch in neuer Weise nützen (prodesse), d.h. sie ist Transportmittel aufgeklärter Gedanken.
    2. Eine große Rolle spielen Fabeln, Parabeln und besonders das bürgerliche Trauerspiel, das die alten Standesgrenzen übersteigt.
  5. Immanuel Kant
    1. Er ist vor allem wichtig, weil er eine grundlegende Definition der Aufklärung präsentiert hat
    2. und weil er mit seinen Werken die Grenzen des Verstandes ausgeleuchtet (!) hat (Kritik der reinen Vernunft, Kritik der praktischen Vernunft, Kategorischer Imperativ)
  6. Wichtige Begriffe (in alphabetischer Reihenfolge)
    1. Bürgerliches Trauerspiel = Lessing war der erste deutsche Dichter, der bewusst auch bürgerliche Menschen oder solche, die bürgerlich dachten und handelten, in den Mittelpunkt seiner Dramen stellte (Emilia Galotti, Miss Sarah Sampson)
    2. Deismus = Verzicht auf einen Offenbarungsgott, Glaube an einen Gott, der sich aus der Natur ergibt und erklären lässt
    3. Empirismus = Die Welt durch Experimente erkennen, nicht durch Lektüre angeblich schlauer Bücher wie im Mittelalte
    4. Gottscheid = Vertreter des klassischen, an Frankreich ausgerichteten Dramas mit Ständeklausel und drei Einheiten, von Lessing kritisiert
    5. sapere aude = Habe Mut zu begründetem Wissen und seiner Verbreitung
    6. kategorischer Imperativ = Man soll handeln, wie alle sich verhalten sollten.
    7. Mündigkeit = Für sich selbst sprechen, nicht andere für sich sprechen lassen (Kirche)
    8. Rationalismus = intelligente Nutzung des Verstandes
    9. Ringparabel = berühmte Beispielgeschichte, die der Jude Nathan in Lessings Drama „Nathan der Weise“ dem Sultan erzählt – mit dem Ziel, dass es bei Religionen nicht auf Wahrheit, sondern auf gute Wirkung ankommt.
    10. Ständeklausel = Forderung, in Tragödien nur Menschen von hohem Stande zu präsentieren, deren Sturz dann besonders viel Furcht und Mitgefühl hervorruft und moralische Besserung ermöglicht (Katharsis)