Worum es hier geht:
Manchmal möchte man einfach wissen, was die wichtigsten Fragen sind, die sich zu einem Thema ergeben können.
Wir haben das mal am Beispiel der Epoche der Aufklärung versucht.
- Aufklärung – Begriff?
- Man will sich aus der Zeit des dunklen Mittelalters befreien, sich Klarheit verschaffen
- Das heißt auch, dass man selbst denken und für sich selbst sprechen will (Autonomie)
- Und zwar mit Hilfe der Vernunft und der Erfahrung (Experimente)
- Forderungen der Aufklärer
- Die Menschen sollen selbst denken.
- Den Mut zur eigenen Meinung haben.
- Der Staat soll natürlichen und vernünftigen Prinzipien entsprechen, also die Menschen mitreden lassen.
- Die Kirche soll nicht mehr das Sagen haben.
- Sozio-kulturelles Umfeld
- Man wendet sich gegen den Absolutismus und fordert Menschenrechte und Mitbestimmung des Volkes ein, aber meist beschränkt auf die gebildeten und besitzenden Schichten.
- Man wendet sich gegen staatliche und kirchliche Zensur.
- Man bildet keine Gesellschaften, in denen offen diskutiert wird.
- Vor allem Flugschriften spielen eine große Rolle,
- zum Teil versucht man auch die Dichtung für die Aufklärung zu verwenden (Fabeln, Parabeln)
- Funktion der Literatur
- Die Literatur soll weiterhin erfreuen (delectare), aber auch in neuer Weise nützen (prodesse), d.h. sie ist Transportmittel aufgeklärter Gedanken.
- Eine große Rolle spielen Fabeln, Parabeln und besonders das bürgerliche Trauerspiel, das die alten Standesgrenzen übersteigt.
- Immanuel Kant
- Er ist vor allem wichtig, weil er eine grundlegende Definition der Aufklärung präsentiert hat
- und weil er mit seinen Werken die Grenzen des Verstandes ausgeleuchtet (!) hat (Kritik der reinen Vernunft, Kritik der praktischen Vernunft, Kategorischer Imperativ)
- Wichtige Begriffe (in alphabetischer Reihenfolge)
- Bürgerliches Trauerspiel = Lessing war der erste deutsche Dichter, der bewusst auch bürgerliche Menschen oder solche, die bürgerlich dachten und handelten, in den Mittelpunkt seiner Dramen stellte (Emilia Galotti, Miss Sarah Sampson)
- Deismus = Verzicht auf einen Offenbarungsgott, Glaube an einen Gott, der sich aus der Natur ergibt und erklären lässt
- Empirismus = Die Welt durch Experimente erkennen, nicht durch Lektüre angeblich schlauer Bücher wie im Mittelalte
- Gottscheid = Vertreter des klassischen, an Frankreich ausgerichteten Dramas mit Ständeklausel und drei Einheiten, von Lessing kritisiert
- sapere aude = Habe Mut zu begründetem Wissen und seiner Verbreitung
- kategorischer Imperativ = Man soll handeln, wie alle sich verhalten sollten.
- Mündigkeit = Für sich selbst sprechen, nicht andere für sich sprechen lassen (Kirche)
- Rationalismus = intelligente Nutzung des Verstandes
- Ringparabel = berühmte Beispielgeschichte, die der Jude Nathan in Lessings Drama „Nathan der Weise“ dem Sultan erzählt – mit dem Ziel, dass es bei Religionen nicht auf Wahrheit, sondern auf gute Wirkung ankommt.
- Ständeklausel = Forderung, in Tragödien nur Menschen von hohem Stande zu präsentieren, deren Sturz dann besonders viel Furcht und Mitgefühl hervorruft und moralische Besserung ermöglicht (Katharsis)