Lars Krüsand, „Aus dem Leben eines Behelfsschriftstellers“ (Mat5307)

Worum es hier geht:

Unsere Autoren bezeichnen sich gerne als „Behelfsschriftsteller“. Häufig wird gefragt, was das eigentlich sei.

Lars Krüsand hat sich bereit erklärt, dazu einiges zu sagen.

Wie es seit einiger Zeit seine Art ist, ist er das gleich ganz systematisch angegangen. Er meint einfach, dass das sowohl das Schreiben als auch das Verstehen erleichtert 😉

Für Schülis (unsere Lösung für alle berechtigten Gender-Wünsche) hat das den Vorteil, dass man seine eigenen Darstellungsfähigkeiten verbessern kann und mehr Punkte erreicht – und vielleicht auch Erfolg im Leben. Es sei denn, es kommt gerade auf die Kunst des Verschleierns an 😉

  1. Zunächst einmal sollten wir klären, was ein Behelfsschriftsteller überhaupt ist. 
    1. Hintergrund war die Erfahrung als Lehrer, dass man nicht immer die Texte, die man brauchte, auch schnell genug gefunden hat. Das war vor allen Dingen in Zeiten vor dem Internet ein besonders großes Problem.
    2. Irgendwann kam man dann mal auf den Gedanken, so einen Text einfach selbst zu schreiben und unter einem Pseudonym im Unterricht zu verwenden.
    3. Und wenn man dann einen fiktiven Ort brauchte, an dem diese Texte entstanden sind und auf den sie sich manchmal auch beziehen, dann nimmt man zum Beispiel „Klarfurt“. Sollte es den Ort wirklich geben, empfehlen wir, stolz auf den Namen zu sein. Denn was gibt es Schöneres, als wenn einem etwas „klar“ wird, zum Beispiel ein Ziel. Und dann gibt es auch noch eine „Furt“, also einen Übergang durch den Fluss der möglichen Hindernisse 😉

  2. Natürlich hat man ein bisschen überlegt, ob das auch legitim ist.
    1. Aber dann fiel einem ein, dass es viele Texte in der Geschichte der Menschheit gibt, bei denen man nicht weiß, wer der Verfasser ist. 
    2. Außerdem stehen vor allen Dingen literarische Texte sowieso immer im Freiheits Raum des Pseudonyms. 
    3. Und als dann später die Möglichkeit bestand, so einen Text auch im Internet zu veröffentlichen, konnte einem niemand vorwerfen, man hätte den Text aus der Schublade gezogen, und niemand würde ihn sonst kennen.

  3. Außerdem hatte das Verfahren den großen Vorteil,
    1. dass man als selbst schreitender Lehrer selbst viel besser verstanden hat, wie Autoren schreiben.
    2. Das ermöglichte zum einen, diese Erfahrungen im Unterricht einzubringen. Zum anderen bekam man über die selbst geschriebenen Texte dank des Pseudonyms eine ganz normale Reaktion ohne jede Loyalitätsrücksicht.
    3. Wenn man damit vernünftig umging, diente das nur der Optimierung der eigenen Schreibfertigkeiten.

  4.  Am Ende also die Ermunterung an jede Lehrkraft, das hin und wieder selbst mal zu erproben.

    1. Man muss es ja nicht gleich veröffentlichen, man kann ja auch eigene Versuche unter einem Pseudonym einfach in den Unterricht einbringen. 
    2. Übrigens tun das ja schon viele Lehrkräfte. Man denke etwa an die Teile in Schulbüchern, die die schöne Überschrift tragen: Autorentext.
    3. Diese Kolleginnen und Kollegen sind genau in der gleichen Situation gewesen und haben für sich und die Schule die optimale Lösung gefunden.

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