Aus einem Gedichte eine Kurzgeschichte machen: Rauner, Als mein Vater (Mat7139-gzk)

Worum es hier geht:

  • Es kann eine reizvoller Aufgabe sein, ein Gedicht in eine  Kurzgeschichte umzuwandeln.
  • Dabei wird nämlich besser klar, was die Unterschiede zwischen den literarischen Gattungen sind
  • Das Gedicht sollte allerdings eine Entwicklung enthalten, die auf einen möglichen Wendepunkt zusteuert.

Wir gehen hier von dem Gedicht „Als mein Vater…“ von Liselotte Rauner aus, bei dem es genau um so etwas geht.

Der Text ist u.a. auch hier zu finden.

Wir präsentieren hier nur die Schlüssel-Zitate:

Näheres zu diesem Gedicht findet sich auf dieser Seite:

https://textaussage.de/liselotte-rauner-als-mein-vater

Was man sich klarmachen muss:

  • Für eine Kurzgeschichte muss man sich zum einen klarmachen,
    1. und was für ein Konflikt es sich handelt.
    2. Dann muss man die Lücken des Gedichtes füllen. Dazu gehört zum Beispiel sich zu überlegen, welche ungefähren Vorstellungen von Glück das Kind gehabt haben könnte.
    3. Als Nächstes wäre dann die Frage zu beantworten, was die Vorstellung des Vaters waren.
    4. Schließlich muss man sich doch etwas ausdenken, was die weitere Entwicklung des Kindes angeht. Die einfachste Lösung besteht darin, dass es versucht hat, den Wünschen des Vaters gerecht zu werden.
    5. Schließlich braucht man dann den Moment, an dem dieses großgewordene Kind auf sein bisheriges Leben zurückblickt und feststellt, dass es den falschen Weg geraten ist.

Wie aus einer eigenen Idee mit Hilfe von ChatGPT eine Kurzgeschichte werden kann

Wir hatten eine Idee und die haben wir einfach ChatGPT „diktiert“. Allerdings haben wir hier jetzt schon einige Präzisierungen vorgenommen – denn das ist wichtig bei der Zusammenarbeit mit der KI: Es sollte ein Austausch sein, bei dem beide Seiten das einbringen, was sie am besten können.

Die Idee und originelle Einfälle sollten von MIA kommen (menschlicher Intelligenz in Aktion) – und wir freuen uns dann, wenn das Ausmalen von ChatGPT gemacht wird – denn das macht uns erst Spaß, wenn wir der KI-Fassung unseren letzten „Schliff“ gegeben haben.

  1. Direkter Einstieg:
    Das Mädchen aus dem Gedicht, nennen wir es Maren, ist erfolgreiche Unternehmensberaterin geworden und hat jetzt wieder mal einen, erfolgreichen, aber auch stressigen Tag hinter sich und muss sich dann beeilen, um noch zum 18-jährigen Geburtstag ihrer Nichte Nele, deren Patentante sie auch ist, zu kommen.
  2. Die Nichte hat gerade Abitur gemacht und jetzt fragt Maren sie, was sie werden will.
  3. Und das junge Mädchen sagt strahlend „Bildhauerin“ – wie mein Vater. Ich finde es unglaublich, was unter seinen Händen so entsteht.“
  4. Und in dem Moment wird Maren ganz blass, und als sie dann gefragt wird, was mit ihr los ist, erzählt sie letztlich die Geschichte des Gedichtes, stockend, nachdenklich.
  5. „Ich wollte auch so etwas machen – mit den Händen etwas gestalten. In der Schule hatte mir das im Kunstunterricht gut gefallen – und die Ergebnisse sahen auch nicht schlecht aus.“
  6. Und dann hat mein Vater mir eines Tages die gleiche Frage gestellt, wie ich sie hier gestellt hat: „Was willst du eigentlich später werden?“ Und ich stand vor der Wahl: Wahrheit oder Wunscherfüllung. Denn mein Vater wollte unbedingt, dass ich auch wie er in die Wirtschaft gehe.
  7. Ich habe dann vorsichtig gesagt: „Entscheidend für mich ist, dass ich mit dem, was ich mache glücklich werde.“
  8. Und da hatte mein Vater ganz unglücklich dreingeschaut.
  9. Und als es dann drauf ankam, habe ich ihm seinen Herzenswunsch erfüllt und bekam ja auch jede Unterstützung.“  Und dann direkt zu Nele: „Aber jetzt hat mich dein Wunsch irgendwie getroffen. Tja, alle waren sehr zufrieden mit mir, sind es auch noch – aber ich, ich weiß nicht.“
  10. Dann kam ein zweiter Hammer, aber ein ganz anderer, denn sie bekam zu hören: „Aber Tante, du kannst das doch jetzt noch machen, Geld hast du doch genug verdient.“
  11. Sie beschloss darüber nachzudenken – und das reichte schon, um in richtige Feierlaune zu kommen. Den anderen fiel dann bald auf, dass sie von Nele nicht mehr viel sahen. Die saß nämlich mit Maren in einer Ecke – und es war anscheinend eine sehr angeregte Unterhaltung.

Nun die ChatGPT-Fassung

Maren trat aus dem Konferenzgebäude. Hinter ihr lag ein weiterer Tag voller Zahlenkolonnen, Strategiepapiere und endloser Diskussionen. Erfolgreich, wie so oft – aber auch erschöpfend. Sie atmete tief durch, spürte den Druck in den Schläfen und warf einen Blick auf die Uhr. Keine Zeit, sich zu sammeln. Sie musste sich beeilen, um rechtzeitig zum 18. Geburtstag ihrer Nichte Nele zu kommen. Als Patentante durfte sie diesen Abend auf keinen Fall verpassen.

Der Saal war festlich geschmückt, die Verwandten saßen lachend an langen Tischen. Nele, die Abiturientin, strahlte inmitten ihrer Freunde und Verwandten. Als sie ihre Tante entdeckte, sprang sie auf und fiel ihr um den Hals. Nach den ersten Glückwünschen setzten sie sich in eine ruhigere Ecke.

Maren lächelte: „Und? Was willst du jetzt werden?“

Nele zögerte keine Sekunde. „Bildhauerin – wie mein Vater. Ich finde es unglaublich, was unter seinen Händen entsteht.“ Ihre Augen leuchteten.

Maren erstarrte. Das Lächeln auf ihren Lippen gefror, und sie wurde blass. „Alles in Ordnung?“, fragte Nele erstaunt.

„Ja… nur ein Déjà-vu“, antwortete Maren stockend. Sie schwieg einen Moment, dann begann sie zu erzählen – langsamer als sonst, fast suchend: „Weißt du, ich wollte auch einmal so etwas machen. Im Kunstunterricht habe ich es geliebt, mit den Händen etwas zu gestalten. Meine Arbeiten waren nicht schlecht, jedenfalls sagten das die Lehrer.“

Ihre Stimme senkte sich. „Eines Tages fragte mich mein Vater, was ich später einmal werden wolle. Ich stand vor der Wahl: Soll ich ehrlich sein oder seinen Wunsch erfüllen? Denn er wollte unbedingt, dass ich in die Wirtschaft gehe – so wie er.“

Maren sah ins Leere, als sie die Erinnerung hervorholte. „Ich sagte vorsichtig: Entscheidend ist für mich, dass ich mit dem, was ich mache, glücklich werde. Da schaute er mich an – und er sah so unglücklich aus, wie ich ihn selten gesehen habe. Ich liebte ihn sehr. Und so wurde ich das, was er wollte. Ich bekam jede Unterstützung. Alle waren zufrieden mit mir. Nur ich…“ Ihre Stimme brach ab.

Nele legte ihre Hand auf die ihrer Tante. „Aber Tante Maren, du kannst das doch jetzt noch machen. Du hast doch genug erreicht, genug verdient. Warum nicht jetzt?“

Maren sah ihre Nichte an. Zum ersten Mal seit Langem spürte sie, dass ihr Herz schneller schlug – nicht vor Stress, sondern vor einer ganz anderen Art von Aufregung. Sie lächelte, zaghaft zuerst, dann immer freier.

Während die Feier ihren Lauf nahm, merkten einige doch bald, dass Maren und Nele in einer Ecke saßen, vertieft in ein Gespräch. Sie waren gespannt, was sich am Ende ergeben würde.

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