Was sollte man bei den sogenannten „sprachlichen“ Mitteln beachten? Baustein des Wissens und Verstehens (Mat5396)

Worum es hier geht:

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  1. In der Schule hat es sich leider eingebürgert, dass die sog. „sprachlichen“ Mittel zu einem Hauptaspekt gemacht werden.
  2. Für viele Schülis werden sie dann zu einem regelrechten Schreckgespenst.
  3. Da gibt es dann Listen – und man sucht verzweifelt, ob man in einem Gedicht oder in einer Dramenszene etwas Passendes findet.
  4. Was man gefunden hat, wird dann in einer neuen Liste zusammengestellt.
  5. Und wenn es gut läuft (oder schlecht, wie man es eben nimmt), dann versucht man auch noch herauszubekommen, was mit dem Mittel erreicht wird.
  6. Dabei ist der umgekehrte Weg eigentlich der Vernünftige: Denn es geht bei Literatur doch vor allem um das „spezifisch Literarische“. Also die Frage, was hat der Dichter oder die Dichterin sich einfallen lassen, um Wirkung zu erzeugen.
  7. Übrigens geschieht das häufig automatisch. Im kreativen Kopf entwickeln sich dann Verknüpfungen, über die man gar nicht weiter nachdenkt. Man schaut nur, ob es passt.
  8. Also dann: Kehren wir das doch auch in der Schule einfach um. Wir schauen, was eine Wirkung auslöst – und versuchen dann zu verstehen, wie sich diese Wirkung ergeben hat.
  9. Dann fällt schon mal vieles weg, was zwar als Mittel in den Lehrbüchern und Checklisten auftaucht, aber einfach nur zum Inhalt und zur Aussage passt.
  10. Was dann am Ende übrig bleibt
    • das sind vor allem „strategische“ Einfälle,
      • B. dass in einer Kurzgeschichte nur eine Person spricht – oder sich ständig widerspricht.
      • Oder in einem Gedicht tauchen nur isolierte Eindrücke auf oder Gedankensplitter.
      • Darüber lohnt es sich dann nachzudenken, inwieweit dadurch die inhaltliche Aussage verstärkt wird.
    • Natürlich kann dann auch eine einzige Stelle von ungeheurer Wucht sein,
      • so zum Beispiel, wenn Walter Faber seine Freundin, die ihm gerade von ihrer gemeinsam erzeugten Schwangerschaft erzählt hat, nur fragt: „Was machen wir jetzt mit deinem Kind?“
    • Fazit:
      Also vom Inhalt ausgehen und auf spezielle Wirkungen achten – und dann beschreiben, wie diese erreicht worden sind und welche Bedeutung sie haben.

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