Baustein: Rolle und Bedeutung von Sigmund Freud in dem Roman „Der Trafikant“ (Mat8178)

Worum es hier geht:

  • Optimale Vorbereitung auf Klausuren und Prüfungen bedeutet:
    • wissen, worum es geht
    • die wichtigsten Wissens-Elemente im Kopf haben
    • möglichst gut geordnet, damit man sie erfolgreich abrufen kann.
  • Wir zeigen mal, wie es geht – und zwar an der Figur des Prof. Sigmund Freud
  • Es geht um
    • seine Rolle im Roman: Wann und wie tritt er auf?
    • und die Bedeutung: Was zeigt sich an ihm? Was bedeutet er für die anderen Figuren?
  • Im Unterschied zu einer Personenbeschreibung geht es nicht um Aussehen, Kleidung und spezielle Gewohnheiten, sondern nur um das, was für die Themen des Romans wichtig ist.

1.      Sigmund Freud als eine der Hauptfiguren:

  • Sigmund Freud ist eine der Hauptfiguren im Roman.
  • Er ist
    1. zum einen wichtig für die Entwicklung des jungen Franz Huchel
    2. zum anderen zeigt sich an ihm das Schicksal der Emigration, der Flucht eines Juden vor der Verfolgung durch die Nazis

2.      Sigmund Freud als Entwicklungsberater

  • Freuds Bedeutung für Franz – Stufe 1: Ein guter Rat
    • Ausgangspunkt ist die Neugier des jungen Mannes, ob dieser Mann wirklich „den Leuten ihre Schädel wieder gerade richten“ (EB42 kann. Gemeint ist damit die besondere Psychotherapie Freuds, die auch als „Psychoanalyse“ bezeichnet wird.
    • Freud reagiert reserviert und gibt dem jungen Mann den Rat, sich in seinem Alter weniger mit solchen Fragen zu beschäftigen. Sein Rat: „Such dir ein Mädchen“. (EB43)
    • Er macht ihm auch Mut: „Bisher haben das noch die allermeisten geschafft“, (EB44)
    • Franz setzt das dann auch auf seine Art und Weise um und kommt in Kontakt zu Anezka, die ihn tatsächlich in die körperliche Liebe einführt (eigenes Thema).

3.      Sigmund Freud als Helfer in Liebesnot

  • Stufe 2: Hilfe bei den ersten Schwierigkeiten mit Anezka
    • Franz‘ Problem mit Anezka ist, dass sie zwar sehr freizügig in der körperlichen Liebe ist, aber auch sehr eigenständig. Sie verschwindet nämlich für einige Zeit.
    • Dementsprechend kann Franz seinem Freund (das ist der Professor für ihn inzwischen geworden) nur sagen: „Ich habe mich verliebt […] und ich habe sie verloren.“ (EB73).
    • Freuds Analyse ist messerscharf (EB76)
      • „Hol sie dir zurück“ oder
      • „Vergiss sie!“
    • Franz reagiert ziemlich dreist,
      • indem er fragt, wieso die Leute für solche Ratschläge so viel Geld bezahlen.
      • Freud reagiert gelassen, gibt ihm sogar den Tipp, er solle seine Träume gleich nach dem Aufwachen aufschreiben (EB78), was später noch eine Rolle spielen wird. Er hängt die Traumzettel nämlich auf und regt damit andere Leute zum Nachdenken an, sogar ganz am Ende noch Anezka.

4.      Sigmund Freuds Gesamteinschätzung der Entwicklung

  • Freuds Gesamteinschätzung Franz Huchels
    • „Der Junge blühte“ (EB122) – und daran hat er auf seine besondere, freundschaftlich-väterlich wirkende Art viel beigetragen.
    • Das gilt aber nicht nur für den sexuellen Bereich, sondern auch die analytischen und kreativen Fähigkeiten von Franz:
      Der versteht nämlich schließlich die Methode des berühmten Psycho-Analytikers und beschreibt sie auf seine Art und Weise so präzise (EB141), dass Freud ihm zustimmt, sich von ihm verstanden fühlt.

5.      Abschied und Trennung

  • Im Schlussteil des Romans geht dann die Entwicklung von Franz zusammen mit dem Schicksal eines Juden in Nazi-Großdeutschland, wozu Österreich seit dem März 1938 gehört.
  • In einem Gespräch mit Freud macht Franz deutlich, was „Heimat“ bedeutet und hofft auf die Rückkehr des Professors aus dem Exil (EB228)
  • Wie sehr ihn die erzwungene Abreise seines Freundes trifft, wird auf EB235 deutlich, wo er fast zusammenbricht.
  • Wunderschön fasst der Erzähler am Ende die Bedeutung dieser besonderen Freundschaft zusammen, indem er Franz denken lässt: „Und plötzlich wurde ihm bewussst, dass es diesen Buben nicht mehr gab“ (EB236), dass er also erwachsen geworden ist, wozu Freud viel beigetragen hat.

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