Baustein: „Trümmerliteratur“ – was versteht man darunter? (Mat8121)

Trümmerliteratur nach dem Zweiten Weltkrieg

  1. Die deutsche Literatur nach 1945 wird u.a. als „Trümmerliteratur“ bezeichnet, weil es eine Literatur in einer Trümmerwelt war. Das bezog sich zum einen auf die realen Lebensumstände – viele deutsche Städte hatten kaum noch Häuser, in denen man wohnen konnte.
  2. Gemeint war aber auch eine innere Trümmerwüste, nachdem die Verbrechen der NS-Zeit sichtbar geworden waren.
  3. Deshalb spricht man auch von einer „Stunde Null“ – weil man das Gefühl hatte, eigentlich vor dem Nichts zu stehen – und jetzt wieder neu anfangen zu müssen.
  4. Eine andere Bezeichnung ist „Kahlschlagliteratur“ – weil man all das erst mal wegschlagen musste, was in den 12 Jahren zuvor unter den besonderen Bedingungen der Anpassung oder auch der „inneren Emigration“ entstanden war.
  5. Wichtige Vertreter sind zum Beispiel Böll und Borchert – jeweils vor allem mit Kurzgeschichten. Berühmt ist auch das Gedicht „Inventur“ von Günter Eich. Interessant auch der Roman „Tauben im Gras“ von Koeppen, der sich allerdings schon von der direkten Trümmersituation entfernt.

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