Cumart, Nevfel, „nach hause“ – oder der Versuch, eine Brücke zwischen den Kulturen zu bilden (Mat4585)

Anmerkungen zum Gedicht von Nevfel Cumart, „Nach Hause“

Aus urheberrechtlichen Gründen präsentieren wir das Gedicht hier nicht als Text. Es ist allerdings im Internet im Rahmen einer Unterrichtsskizze von QUA-LIS NRW auf S. 26 zu finden (2.12.2019-09.13 Uhr)
https://www.schulentwicklung.nrw.de/cms/upload/Faecher_Seiten/deutsch/Fremdheit_Lyrik_S_II.pdf

Als Quelle wird dort angegeben:
Quelle: Cumart, Nevfel, „nach hause“, In Ders.: Zwei Welten: Gedichte,  Grupello: Düsseldorf 1996

Gut vergleichen kann ma nes mit „zwei Welten“ vom gleichen Verfasser.
https://textaussage.de/nevfel-cumart-zwei-welten

  • Das Gedicht stammt aus dem Jahre 1996.
  • Die Überschrift macht deutlich, dass da jemand nach Hause kommt, also wohl in seine Heimat.
  • Die erste Strophe bezeichnet nur einen Zeitpunkt, nämliuch den der Landung in Berlin.
  • In der zweiten Strophe wird das dann näher ausdifferenziert: Es ist nämlich nicht nur ein Nach-Hause-Kommen, sondern zugleich ein Von-zu-Hause-Kommen. Hier wird deutlich, dass das lyrische Ich offensichtlich über zwei Orte verfügt, in denen es sich zu Hause fühlt.
  • Die dritte Strophe entwickelt dann ein Bild, bei dem der eigene Körper eine Art Brücke durch ganz Europa bildet. Interessant, dass das „auf eine schmerzhafte / und zugleich / fast tröstliche weise“ geschieht.
  • Schmerzhaft daran ist wohl, dass man eben zerrissen ist. Das Tröstliche ist wohl, dass die alte Heimat eben nicht verlorengeht, sondern eben brückenartig mit der neuen verbunden wird – über das lyrische Ich als Mensch.
  • In der letzten Strophe geht es dann – kurz vor Berlin – um „die asiatische halbinsel“ (man denkt hier wohl an die Türkei), in der sich die „träume“ des lyrischen Ichs verlieren.
  • Wichtig ist, dass dieser Prozess „behutsam“ verläuft, das heißt auch so viel wie „vorsichtig“, man will keinen Schmerz, aber auch keine Zerstörung.
  • Die Passage mit den Träumen bleibt interpretationsbedürftig: Ist das ein Sich-Verlieren wie am Rand des Horizontes, also in relativer Unendlichkeit – oder aber gehen dort die Träume aus unbekannten Gründen wirklich verloren?
  •  Insgesamt ein sehr schönes Gedicht, das mit den Orten genauso spielt wie mit dem eigenen Körper.

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