„Der Richter und sein Henker“ – die Wette – die Toten – die Frage der Gerechtigkeit
- Nachdem wir an anderer Stelle einen Überblick über die Handlung gegeben haben,
http://einfach-gezeigt.de/der-richter-und-sein-henker-schaubild-inhalt-zitate
geht es hier um die zentrale Problematik des Romans.
— - Hier zunächst ein Schaubild, das wir später noch erklären werden.
— - Außerdem finden sich auch Infos und Überlegungen zur Wette auf der folgenden Seite:
https://www.einfach-gezeigt.de/duerrenmatt-richter-henker-wette
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- Die Seitenangaben beziehen sich auf die Reclam-EBook-Ausgabe, die man zum Beispiel hier bekommen kann.
Das Schaubild zum Thema
Dokumentation zum Video:
Mat2170a Richter Henker Wette, die Toten, Gerechtigkeit, Video II
Überlegungen im Detail:
- In einem anderen Video haben wir mit Hilfe eines Schaubildes einen schnellen Überblick über den Gang der Handlung in Dürrenmatts Kriminalroman „Der Richter und sein Henker“ gegeben.
Jetzt geht es eher um einen systematischen Überblick über die Kernproblematik des Romans. Die haben wir in vier Bereiche zerlegt. Zunächst geht es um die Wette, die vor 40 Jahren zwischen einem engagierten jungen Polizisten und einem „Abenteurer“ abgeschlossen worden ist.
— - Die zweite Ebene ist dann die Gegenwart des Romans zu Beginn des Romans: Bärlach ist inzwischen alt und krank und will die „letzte Gelegenheit“ gegen Gastmann nutzen. Dazu setzt er den Polizeileutnant Schmied auf ihn an. Der wird aber von einem anderen Polizisten (Tschanz) aus Neid und Eifersucht erschossen.
— - Die dritte Ebene ist dann das, was Bärlach tut, um nach dem Ausfall Schmieds seinen Gegenspieler Gastmann doch noch zur Strecke zu bringen. Er lässt sich den Mörder als Gehilfen zuordnen, lässt ihn im Unklaren und sich immer mehr gegen Gastmann in Stellung bringen. Schließlich ist er soweit, dass Bärlach Gastmann den Henker ankündigen kann. Er soll für ein Verbrechen (an Schmied) bestraft werden, das er gar nicht verübt hat. So sollen all die anderen Verbrechen gesühnt werden. Tschanz ist somit von Bärlach in die „furchtbarste Waffe“ verwandelt worden, nämlich einen Polizisten, der nicht festnehmen, sondern töten will. So kommt es auch. Bärlach macht dann Tschanz bei einem gemeinsamen Abendessen klar, dass er Teil eines Plans gewesen ist. Er will ihn zwar nicht verraten, es zeigt sich aber, dass er ihn in den Selbstmord treiben kann.
— - Die vierte Ebene ist die Frage nach der Gerechtigkeit. Hier muss man klar sagen, dass Bärlach Selbstjustiz verübt – auf eine sehr ungewöhnliche Weise. Am Ende erkennt er auch, dass ihm nur die „Bitte um Vergessen“ bleibt als einzige „Gnade, die ein Herz besänftigen kann, das ein wütendes Feuer verzehrt.“ Damit ist klar, dass Bärlach nicht nur nicht als echter Sieger aus der Wette hervorgegangen ist, sondern am Ende auch noch Schuld auf sich geladen hat.
— - Hinweisen möchten wir noch auf die Ballade „Die Vergeltung“ von Annette von Droste-Hülshoff. Dort geht es auch um einen Verbrecher, der für ein echtes Verbrechen bestraft wird wegen eines Verbrechens, das er gar nicht begangen hat.
Näheres dazu findet sich auf der Seite:
https://textaussage.de/anstosstext-gibt-es-gerechtigkeit-durch-ungerechtigkeit
Weitere Infos, Tipps und Materialien
- Themenseite Dürrenmatt, „Der Richter und sein Henker“
https://textaussage.de/themenseite-zu-duerrenmatt-der-richter-und-sein-henker - Youtube-Playlist zu „Der Richter und sein Henker“
https://www.youtube.com/playlist?list=PLNeMBo_UQLv0gnBq2lQJyR2m6kOKAUgfc
— - Infos, Tipps und Materialien zu weiteren Themen des Deutschunterrichts
https://textaussage.de/weitere-infos
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