Edwin Hoernle, „Der kleine König und die Sonne“ – eine Parabel zu den Grenzen menschlicher Macht (Mat8177)

Worum es hier geht:

Vorgestellt wird eine sogenannte „Parabel“, also eine Geschichte, die etwas deutlich machen soll.

In diesem Falle geht es um einen König, der seine Macht überschätzt – bezeichnenderweise gegenüber der Natur – und dadurch schließlich untergeht.

Dazu passend ist auch der Titel: „Der kleine König und die Sonne“.

Die Fassung, die wir hier vorstellen, haben wir hier gefunden:
https://www.gutefrage.net/sprache-literatur-raetsel/lesen-literatur/frage/interpretation-der-kleine-koenig-und-die-sonne

Vergleichen könnte man diese Kurzfassung mit einer längeren, die hier zu finden ist.
https://cdn.familie.de/860c5cc81531ae7a/ca351ff97c43fbf0/Sonne.pdf

  1. Ein König versucht, der Sonne Befehle zu geben und scheitert damit.
  2. Daraufhin versucht der König, die Sonne mit Soldaten und Fesselungsaktionen zu bezwingen.
  3. Selbst sein Griff zu einer Laterne auf einem Turm bringt die Sonne nicht zum Einlenken.
  4. Es spaltet sich die irdische Welt. Während die Tiere sich weiter so verhalten wie immer, wird der König immer wütender und droht schließlich sogar, jeden zu töten, der die Sonne für mächtiger hält als ihn, den König.
  5. Während sich die Erwachsenen vorsichtig an das Gebot halten, beginnt ein Kind zu lachen und das steckt alle anderen an, sogar die Natur, behauptet die Geschichte.
  6. Der König und seine Leute müssen kapitulieren und versuchen, sich zu verstecken. Aber sie werden hervorgeholt und gezwungen, in die Sonne zu gehen – zumindest behauptet das die Geschichte.
  7. Am Ende herrscht, ausgehend von den Kindern, eine Art Paradieszustand auf der Welt.

Der Parabelcharakter der Geschichte

  • Die eben vorgestellte Fantasiegeschichte kann als Bildteil einer Parabel verstanden werden.
  • Sie läuft auf den Punkt zu, dass es reiner Wahnsinn ist und zum Untergang der Mächtigen führt, wenn diese versuchen, ihren Willen auch der Sonne aufzuzwingen.
  • Das kann man übertragen auf verschiedene Bereiche (das wäre dann jeweils die sogenannte „Sachseite“, auf die sich die „Lehre“ der Bildseite übertragen lässt.
    • Niemand wird heute versuchen, der Sonne direkt seine Befehle aufzuzwingen.
    • Allerdings gibt es aktuell schon Versuche, das Wetter zu beeinflussen und sogar die Sonneneinstrahlung abzulenken, um der Erderwärmung entgegenzuwirken.
    • Die Gefahren dürften dabei vor allem darin liegen, was ein Bauer in einer alten Geschichte lernen musste:
      • Er erbat sich von Gott ein Jahr lang die Möglichkeit, das Wetter zu bestimmen – also tagsüber bestes Arbeitswetter, nachts der notwendige Regen.
      • Allerdings hatte er den Wind vergessen, der für das Bestäuben vieler Pflanzen notwendig ist.
      • Dementsprechend fiel die Ernte zum Teil aus und er gab reumütig seine Macht wieder an Gott zurück.
      • Diese Geschichte ist insofern eine Erweiterung der vorliegenden Parabel, weil sie darauf verweist, dass der Mensch möglicherweise die Natur und ihr Zusammenspiel nicht komplett begreift. Deshalb sollte er sich vor schnellen Eingriffen in die Natur hüten bzw. zumindest vorsichtig sein.
  • Vor diesem Hintergrund kann man noch auf andere Bereiche eingehen, in denen menschliches Handeln vielleicht nicht genügend die Folgen berücksichtigt:
    • Bei der Umwelt ist es heute wohl jedem klar – und es hat auch ein Umdenken eingesetzt.Die Verlockung, das Wetter oder gar das Klima zu beeinflussen, ist schon erwähnt worden.
    • Was die aktuelle Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz angeht, gibt es schon vielfältige Warnungen.
  • Dann hört und liest man immer wieder etwas über den sogenannten „Transhumanismus“, wo Überlegungen angestellt werden, den Menschen mit Maschinen, also letztlich Computern zu verschmelzen.
    So etwas haben wir z.B. hier gefunden. Wir bitten das, aber nur als Anregung für eigene Recherchen zu verstehen. Wir haben das nicht weiter verfolgt.

Weitere Infos, Tipps und Materialien