Endlich Durchblick: Deutsche Literaturgeschichte vom Expressionismus bis heute (Mat4865)

Zunächst ein Schaubild der Entwicklung der Literatur ab 1925.

Zu Finden ist es hier. Dort gibt es auch Erklärungen zu den einzelnen Elementen:

Vom Expressionismus zur  „neuen Sachlichkeit“

Wir gehen hier davon aus, dass die wichtigsten Kennzeichen des Expressionismus bekannt sind, sonst kann man sich hier gut informieren:
https://textaussage.de/endlich-durchblick-literaturepoche-expressionismus

Die nüchterne Sachlichkeit, mit der Kafka das Elend und die Schrecken des Menschseins beschreibt, passt zu der auf den Expressionismus folgenden Gegenbewegung. Es handelt sich um die sogenannte „Neue Sachlichkeit“ aus der Zeit der Weimarer Republik. Vorherrschend sind Distanz und Nüchternheit. Das sieht man besonders gut an Kästners Gedicht „Sachliche Romanze“, in der tiefste menschliche Gefühle mit Alltagsgegenständen verglichen werden: „kam ihre Liebe plötzlich abhanden. / Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.“

Zwischen Anpassung und Emigration: Die Zeit des Nationalsozialismus

Die Zeit des Nationalsozialismus führt dann entweder zur Anpassung an die herrschende Ideologie oder zu den beiden möglichen Varianten des Rückzugs. Die Dichter der „inneren Emigration“ versuchen, sich vom herrschenden Regime fernzuhalten und im Rahmen des Möglichen unverfänglich zu schreiben. Sehr viele werden durch durch Flucht und Vertreibung zur wirklichen Emigration gezwungen, wofür besonders Bertolt Brecht steht.

Versuch eines Neuanfangs nach 1945

Nach dem Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und den Schrecken des Zweiten Weltkrieges sowie der Massenmorde auf der Basis einer rassistischen Ideologie stehen die Schriftsteller vor großrn Herausforderungen. Was dabei entsteht, wird auch als „Trümmerliteratur“ bezeichnet. Es geht dabei um die Besichtigung dessen, was übrig geblieben ist, und den Versuch des Neuanfangs in einer Art „Stunde Null“.

Krise der Literatur bis hin zur Feststellung ihres Todes

Die nachfolgenden Jahrzehnte sind durch keine einheitlichen Strömungen mehr gekennzeichnet. Auf einen letzten interessanten Wechsel sei aber noch verwiesen: Im Rahmen der Kulturrevolution der Zeit der sogenannten „68er“ wird auch das Ende der Literatur im herkömmlichen Sinne verkündet. Man will die Welt verändern, sie nicht mehr nur mehr oder weniger schön beschreiben.

Die Postmoderne – spielerischer Umgang mit Traditionen

Auf jedes Ende folgt aber auch zumindest der Versuch eines neuen Anfangs. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Postmoderne. Ein sehr bekanntes Beispiel ist der Roman „Das Parfum“ von Patrick Süskind aus dem Jahr 1985, in der scheinbar wie früher eine äußerst spannende Handlung präsentiert wird. Wenn man genauer hinschaut, stellt man aber fest, dass auf eine sehr ironische Weise mit der literarischen Vergangenheit und Deutungsmöglichkeiten gespielt wird.

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