Wie erstellt man einen „Inneren“ Monolog zu einem Film-Dialog – Beispiel „Her“ (Mat4335)

  • Im Folgenden versuchen wir mal zu zeigen, wie man nach einem Dialog in einer Filmszene eine der Figuren darüber noch mal nachdenken lässt.
  • So was nennt man einen „inneren Monolog“, denn es handelt sich im wesentlichen um Gedanken.
  • Allerdings sollten die schon etwas geordnet sein.
  • Wir beziehen uns hier auf die erste Begegnung von Theodore Twombly mit einer Computerstimme, die so tut, als stecke dahinter eine Frau namens „Samantha“, die es gut mit ihm meint und ihm helfen will.
  • Das Ganze ist am Anfang des Films „Her“ aus dem Jahre 2013 zu finden, der z.B. hier genauer vorgestellt wird.
  • Das Filmskript ist hier zu finden, allerdings im englischen Original – Seite 13 von 106.

Schritt 1: Sich erst mal klarmachen, was ein „Innerer Monolog“ ist:

  • Unter einem inneren Monolog versteht man das, was eine Figur in einem erzählenden Text durch den Kopf geht.
  • Es sind also im wesentlichen Gedanken, die allerdings – wie ein Monolog im Theater auf der Bühne – einigermaßen geordnet sind. Ein sogenannter Bewusstseinsstrom, in dem man alles präsentiert, was einem durch den Kopf geht, ist hier erst mal nicht gemeint. Das könnte man aber parallel mal ausprobieren.
  • Allerdings gibt es beim Film natürlich ein Problem: Der kann nämlich ähnlich wie das Theater nichts zeigen, was eine Figur nur denkt – es sei denn, man baut Denkblasen ein 😉
  • Man muss also – wie auch auf der Theaterbühne – die Figur das so sagen lassen, dass es zwar wie Gedanken klingt, aber für die Zuschauer des Films noch hörbar ist. Das ist z.B. über die Lautstärke natürlich im Film leichter als im Theater.

Schritt 2: Den Dialog checken auf Elemente, über die die Figur nachdenken könnte:

  • Am besten überfliegt man den Text noch einmal und markiert die Stellen, zu denen Theodore mehr eingefallen sein könnte, als er gesagt hat.
  • Oder aber es fällt ihm nachträglich noch was dazu ein.
  • Anschließend geht man von der Schluss-Situation aus und blickt zurück, bildet sich eine Meinung und denkt vielleicht auch an die Zukunft.

Schritt 3: Vom allgemeinen Eindruck ausgehen oder von einer Einzelheit?

  • Variante 1, die wir hier mal durchspielen:
    • Was war das denn? Das klang ja wirklich, als ob ich es mit einem Menschen zu tun hätte.
  • Variante 2: Das ist ja toll, dass mein Computer mir jetzt sogar eine mögliche Bekanntschaft durchcheckt.
  • Fortsetzung Variante 2:
    Etwas unheimlich ist mir das immer noch, aber diese Samantha war ja auch ganz nett und will mir ja anscheinend sogar helfen.

Schritt 4: Auf einen Punkt genauer eingehen

  • Es ist ja wirklich unglaublich, über was für Fähigkeiten die verfügt. Ein ganzes Buch in kürzester Zeit lesen können. Das würde ich auch gern.
  • Aber was würde das denn mit meinem Kopf machen, wenn ich das auch könnte. Irgendwann kann das Gehirn doch nichts mehr aufnehmen. Oder der Kopf platzt mir sogar. Schreckliche Vorstellung.

Schritt 5: Auf die Vorteile einer Nutzung von Samantha eingehen

  • Aber egal: Erst mal ist es ja ganz schön, jemanden zu haben, mit dem man reden kann.
  • Da kommt mir eine Idee, wenn die Frau so schnell ist und so viel kann, dann könnte die doch demnächst meine Arbeit erledigen und ich mache es mir auf der Terrasse gemütlich.
  • Aber damit fange ich am besten gleich an und überlege mir, wie ich die Frau am besten einsetzen kann.

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