Worum es hier geht:
Präsentiert wird hier eine der wenigen Parabeln Kafkas, die ein positives Ende haben – in diesem Falle sogar ein regelrechtes Happy End.
Zu finden ist die Geschichte u.a. hier:
- Der Titel bedeutet, dass in der Geschichte ein sogenannter Bauernfänger entlarvt, also unschädlich gemacht wird.
Unter einem Bauernfänger versteht man landläufig jemanden, der mit irgendwelchen Tricks versucht, Leute für sich und seine Interessen zu gewinnen und gegebenenfalls auch zu betrügen.
Für den Begriff wurde die damals gängige Vorstellung verwendet, Bauern seien irgendwie anfälliger für solche Leute. (Typische These)
Übersehen wurde, dass es auch die Vorstellung von „Bauernschläue“ gibt. (Typische Antithese)
Zu erklären ist der Widerspruch wohl damit, dass Bauern eben sehr an ihre Scholle und ggf. ihr Dorf gebunden waren. Ihnen fehlte jede Weltläufigkeit – und deshalb konnten sie sich manche Schlechtigkeit einfach nicht vorstellen, die die große Welt dann zu ihnen brachte.
(Typische Synthese 😉
— - Die Geschichte beginnt mit einer Ausgangssituation, bei der ich Erzähler eigentlich eine Einladung hat folgen wollen. Er ist dann aber aufgehalten und abgelenkt worden durch einen Mann, der sich ihm einfach angeschlossen und ihn dann „zwei Stunden lang in den Gassen herumgezogen“ hat.
— - Im nächsten Erzählschritt versucht der Ich-Erzähler dann diesen Mann vor dem angestrebten Haus los zu werden. Dieser reagiert darauf aber mit deutlichem Missfallen.
— - Es folgt eine Passage, in der der Ich-Erzähler deutlich macht, wie sehr ihm diese Verzögerung missfällt. Anschließend beschreibt er ausführlich die Gedanken und Eindrücke, die ihn dabei negativ beschäftigen.
— - Das Ganze endet damit, dass der Ich Erzähler plötzlich beschämt erkennt, dass er einem Bauernfänger zum Opfer gefallen ist.
— - Ausführlich – und auf typische Weise Kafkas sehr fantasievoll – wird dann diese besondere Art von Bauernfänger beschrieben.
— - Den Schluss der Geschichte bildet dann – für Kafka eher ungewöhnlich – das, was im Titel „Entlarvung“ genannt wird.
— - Alles endet dann damit, dass der Ich-Erzähler, „aufatmend und lang gestreckt“ sein eigentliches Ziel erreicht und das als „schöne Überraschung“ bezeichnet.
— - Typisch an dieser Geschichte im Hinblick auf Kafkas Parabel ist, dass auch hier ein überraschendes Problem geschildert wird. Das besteht darin, dass man von seinem eigentlichen Ziel abgehalten wird. Der Bauernfänger steht hier in der Parabel wohl für all das, was einem sich als Hindernis in den Weg stellt, ja sogar vom Ziel regelrecht wegzieht.
— - Ungewöhnlich für Kafka ist, dass der Ich-Erzähler dann aber das Problem erkennt, souverän beseitigt und tatsächlich sein Ziel erreicht.
Weitere Infos, Tipps und Materialien
- Kafka
https://textaussage.de/kafka-themenseite
— - Die wichtigsten Parabeln
https://textaussage.de/kafka-die-wichtigsten-parabeln
— - Parabel-Finder: So findet man die passende Erzählung von Kafka
https://textaussage.de/ta-finder-die-richtige-parabel-von-franz-kafka-finden-nach-themen-geordnet
— - Infos, Tipps und Materialien zu weiteren Themen des Deutschunterrichts
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