Klassenarbeit: Sachtext-Analyse und Stellungnahme: Lars Krüsand: Technik zwischen Fortschritt und Rückschritt (Mat329)

Worum es hier geht:

  • Präsentiert wird eine Klassenarbeit, in der ein Sachtext analysiert werden soll.
  • Spannend ist allerdings in diesem Falle eine Stellungnahme.
    • Denn der Text ist in manchen Bereichen nicht mehr ganz aktuell.
    • Es geht also nicht nur darum, die grundsätzliche Frage des Umgangs mit Technik zu klären.
    • Vielmehr geht es auch um ein bisschen Kreativität, bei der man Probleme von früher im Rahmen des Möglichen aktualisiert.

 

  • Lars Krüsand, Rückschritt statt Fortschritt
    Man muss nur regelmäßig die Prospekte der großen Multimedia-Handelsketten durchblättern und schon sieht man den Fortschritt. Ständig gibt es neue technische Produkte bzw. noch leistungsfähigere Versionen – und die Preise bleiben einigermaßen stabil oder sinken sogar. Und so düst man denn am Samstag gleich nach dem Frühstück in die Stadt, kauft ein neues Handy, einen neuen Festplattenrecorder und gleich noch eine 50er Spindel DVD-Rohlinge. Spätestens am Nachmittag ist die Freude dann häufig schon vorbei: Beim Handy klemmen einige Tasten und plötzlich ist da der Gedanke, dass der Akku wahrscheinlich wie beim letzten Gerät auch nur einige Wochen halten wird. Der Festplattenrecorder hängt sich immer auf, wenn man ihn mit dem alten Videorecorder verbindet und von den DVDRohlingen meldet jeder fünfte, dass dieses Medium nicht beschrieben werden kann.
    Natürlich gelten diese Horrorgeschichten nicht für jedes Gerät, dennoch ist man erstaunt, wie viele Menschen über die Produkte der modernen Technik klagen und sich manchmal die alten Zeiten zurückwünschen, wo man Geräte über Jahre hinweg nutzte und sie im Falle eines Problems zum Händler bringen konnte, der sie dann schnell reparierte.
    Hinzu kommt, dass moderne Geräte zwar alles können, aber auch die meisten Menschen hoffnungslos überfordern. Das merkt man spätestens dann, wenn die hochmoderne Digitalarmbanduhr jede volle Stunde fröhlich lospiepst und man lange braucht, bis das abgestellt ist. Oder der Wechsel von Sommer- zur Winterzeit – tja, da braucht man Freunde, die einem behilflich sind – oder man wühlt sich selbst durch das 100 Seiten dicke Handbuch.
    Nicht vergessen sollte man die Müllberge, die unser technischer Fortschritt produziert: Letztlich landet alles, was in den Geschäften an neuer Technik in tausend Kartons angeliefert wird, ein, zwei Jahre später auf dem Müll.
    Bleibt die Frage, woher dieser Wahn kommt, ständig die neueste Technik haben zu müssen. Das liegt sicher an der Werbung, aber die kann nur die Wünsche der Menschen verstärken. Der Fehler liegt also tief in uns modernen Menschen selbst. So wie vorwiegend Männergenerationen schon seit Jahrzehnten immer auf die neuesten Autos warteten und immer noch warten, so wollen fast alle Menschen die neuesten technischen Entwicklungen haben.
    Nun kann man gut verstehen, dass man heute auf so etwas wie ein Handy nicht mehr verzichten will.
    Zu groß sind die Vorteile im Vergleich zu einer Zeit, wo man im Falle einer Autopanne erst mal den nächsten Bauern mit einem Telefon suchen musste oder bei einem Auslandsurlaub mehr oder weniger von all seinen Bekannten und Freunden über Wochen getrennt war.
    Aber muss man unbedingt ein Handy haben, das auch Fotos schießen oder gar Filme aufnehmen und mit dem man fernsehen kann? Weniger dürfte manchmal wirklich mehr sein. Aber die meisten Menschen werden sich dem Trend nicht entziehen können – vielleicht liegt die einzige Lösung darin, zu warten, bis das Spiel sein Endstadium erreicht hat und entweder das Geld ausgeht oder die Lust, sich nur noch mit den Macken der neuesten Geräteversionen zu beschäftigen.
    entnommen: Internet-Zeitschrift „Na endlich“, Ausgabe September 2005

Aufgabenstellung:
1. Formuliere in einem Einleitungssatz möglichst präzise das Thema des Textes!
2. Teile den Text in Sinnabschnitte ein und stelle sie in ihrem Gedankengang
kurz vor!
3. Nimm Stellung zum Text und zum Thema! Berücksichtige dabei, dass der Text
aus dem Jahre 2005 stammt. Was hat sich positiv oder auch negativ verändert?
Viel Erfolg!

Zeitplanung:
09.50-10.10 Lektüre des Textes: Einteilung in
Abschnitte: Zeilen, Funktion, Inhalt, Anmerkungen
10.10-10.20 Aufgabe 1: Formulieren eines Einleitungssatzes mit präziser Angabe des Themas
10.20-10.55 Aufgabe 2: Darstellung des Gedankengangs
10.55-11.05 Überlegungen zur Stellungnahme;
11.05-11.15 Niederschrift;
11.15-11.25 Schlusskorrektur und Wörter zählen

Druckvorlage

Mat329 – Krüsand Technik Fortschritt Rückschritt

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