Aufgabe:
Verfasse einen inneren Monolog, der sich bei Wurm am Ende der 2. Szene ergeben könnte, nachdem er das Haus verlassen hat.
Frage an die Lehrkraft: Kurze Frage: Was unterscheidet eigentlich den normalen Monolog in einem Theaterstück von einem inneren Monolog in einem Drama?
Wichtig ist:
Sich die Situation klar machen, in der die Figur ist – also hier der Sekretär Wurm. Besonders günstig ist es, wenn der Grund hat, sich über etwas aufzuregen. Das ist hier der Fall:
Denn
- Er ging ja schon zu Millers, weil er mitbekommen hatte, dass Luise, die er gerne heiraten will, mit dem adligen Major eng zusammen ist – zumindest innerlich.
- Dann hört er auch noch von Frau Miller, dass sie das Beste für ihre Tochter möchte – und das sei nicht er.
- Außerdem bekommt er von Miller drei dicke fette Klatschen:
Klatsche 1
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- Zunächst einmal macht der ihm klar, dass er sich nicht für ihn einsetzen will – er möchte, dass Luise frei entscheiden kann.
- Und es wird schon früh deutlich, dass Miller Wurm auch nicht für den geeigneten Ehemann hält. Denn er hat sich einmal versprochen.
- Er geht auch ziemlich darauf ein, was Luise ihm alles später vorwerfen könnte.
- Klatsche 2
- . Dann muss es ihn verletzten, dass alle seine Argumente bei Miller nicht zählen:
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- Amt, Ernährung
- Empfehlungen des Präsidenten -> Aufstieg
- ernsthafte Absichten
- statt adlige Windbeutelei
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- Frau Miller wirft ihm auch noch Respektlosigkeit vor – gegenüber dem Adel.
- Klatsche 3
- . Am Schlimmsten wird es nach der Bitte um väterliche Unterstützung.
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- Miller glaubt nicht, dass Wurm attraktiv für junge Frauen ist
- Er sagt sogar jetzt deutlich, dass er seiner Frau von Wurm abrät
- Er sollte Courage haben und zielgerichtet, leidenschaftlich und auch ein bisschen rücksichtslos gegenüber den Eltern vorgehen
- Und wer das nicht bringt, der soll auf seinem “Gänsekiel” nach Hause reiten.
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- Damit hat man eine Menge Stoff – jetzt kommt es darauf an, einen möglichen Monolog richtig aufzubauen
- . am besten beginnt man mit dem letzten, was gelaufen ist.
Gänsekiel
-> Ich werde euch noch zeigen, was ich als Gänsekiel-Inhaber für Möglichkeiten habe.
- Und dabei werde ich auch Leidenschaft zeigen – aber kalte, damit ich keinen Fehler mache.
- Und dann diese Ungeheuerlichkeit, dass er nicht glaubt, dass ich attraktiv bin. Was ist denn attraktiv?
Worauf es wirklich ankommt im Leben, das ist genügend Geld und Einfluss – denn Berater sein, macht richtig Spaß – da kann man mit Situationen und auch Menschen herumspielen. - Außerdem: Was glaubt der Miller denn, was seine Tochter für Ansprüche stellen kann – dieser ganze romantische Quatsch, der hat doch mit dem wirklichen Leben nichts zu tun.
- Und was heißt: die Tochter zu etwas zwingen – man muss ihr einfach nur klarmachen, wie das im Leben so läuft – sie kann froh sein, wenn sie jemanden wie mich findet, der wenigstens zuverlässig ist. Alles andere ist Luxus.
- Na ja, dann soll sie mal mit ihrem Ferdinand weitermachen – der ruiniert sich und diese Luise schon selbst.
Und ich werde mich liebevoll um dieses saubere Elternpärchen kümmern.
- Gut, morgen sehe ich den Präsidenten – und wenn er es noch nicht weiß, dann wird er es bald wissen – auf was für Wegen sein Sohn unterwegs ist. Und dann braucht er einen Plan – und dafür bin ich zuständig. So, jetzt geht es mir besser. Denen werde ich es zeigen.
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- „Kreatives Schreiben“
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