Kreative Aufgabe zu „Kabale und Liebe“: Wie könnte ein Monolog Wurms nach der 2. Szene des I. Aktes aussehen? (Mat5599)

Aufgabe:

Verfasse einen inneren Monolog, der sich bei Wurm am Ende der 2. Szene ergeben könnte, nachdem er das Haus verlassen hat.

Frage an die Lehrkraft: Kurze Frage: Was unterscheidet eigentlich den normalen Monolog in einem Theaterstück von einem inneren Monolog in einem Drama?

Wichtig ist:

Sich die Situation klar machen, in der die Figur ist – also hier der Sekretär Wurm. Besonders günstig ist es, wenn der Grund hat, sich über etwas aufzuregen. Das ist hier der Fall:

Denn

  1. Er ging ja schon zu Millers, weil er mitbekommen hatte, dass Luise, die er gerne heiraten will, mit dem adligen Major eng zusammen ist – zumindest innerlich.
  2. Dann hört er auch noch von Frau Miller, dass sie das Beste für ihre Tochter möchte – und das sei nicht er.
  3. Außerdem bekommt er von Miller drei dicke fette Klatschen:
    Klatsche 1
    1. Zunächst einmal macht der ihm klar, dass er sich nicht für ihn einsetzen will – er möchte, dass Luise frei entscheiden kann.
    2. Und es wird schon früh deutlich, dass Miller Wurm auch nicht für den geeigneten Ehemann hält. Denn er hat sich einmal versprochen.
    3. Er geht auch ziemlich darauf ein, was Luise ihm alles später vorwerfen könnte.
  1. Klatsche 2
  • . Dann muss es ihn verletzten, dass alle seine Argumente bei Miller nicht zählen:
      • Amt, Ernährung
      • Empfehlungen des Präsidenten -> Aufstieg
      • ernsthafte Absichten
      • statt adlige Windbeutelei
  1. Frau Miller wirft ihm auch noch Respektlosigkeit vor – gegenüber dem Adel.
  1. Klatsche 3
  • . Am Schlimmsten wird es nach der Bitte um väterliche Unterstützung.
      • Miller glaubt nicht, dass Wurm attraktiv für junge Frauen ist
      • Er sagt sogar jetzt deutlich, dass er seiner Frau von Wurm abrät
      • Er sollte Courage haben und zielgerichtet, leidenschaftlich und auch ein bisschen rücksichtslos gegenüber den Eltern vorgehen
      • Und wer das nicht bringt, der soll auf seinem “Gänsekiel” nach Hause reiten.
  1. Damit hat man eine Menge Stoff – jetzt kommt es darauf an, einen möglichen Monolog richtig aufzubauen
  • . am besten beginnt man mit dem letzten, was gelaufen ist.
    Gänsekiel
    -> Ich werde euch noch zeigen, was ich als Gänsekiel-Inhaber für Möglichkeiten habe.
  1. Und dabei werde ich auch Leidenschaft zeigen – aber kalte, damit ich keinen Fehler mache.
  2. Und dann diese Ungeheuerlichkeit, dass er nicht glaubt, dass ich attraktiv bin. Was ist denn attraktiv?
    Worauf es wirklich ankommt im Leben, das ist genügend Geld und Einfluss – denn Berater sein, macht richtig Spaß – da kann man mit Situationen und auch Menschen herumspielen.
  3. Außerdem: Was glaubt der Miller denn, was seine Tochter für Ansprüche stellen kann – dieser ganze romantische Quatsch, der hat doch mit dem wirklichen Leben  nichts zu tun.
  4. Und was heißt: die Tochter zu etwas zwingen – man muss ihr einfach nur klarmachen, wie das im Leben so läuft – sie kann froh sein, wenn sie jemanden wie mich findet, der wenigstens zuverlässig ist. Alles andere ist Luxus.
  5. Na ja, dann soll sie mal mit ihrem Ferdinand weitermachen – der ruiniert sich und diese Luise schon selbst.
    Und ich werde mich liebevoll um dieses saubere Elternpärchen kümmern.
  1. Gut, morgen sehe ich den Präsidenten – und wenn er es noch nicht weiß, dann wird er es bald wissen – auf was für Wegen sein Sohn unterwegs ist. Und dann braucht er einen Plan – und dafür bin ich zuständig. So, jetzt geht es mir besser. Denen werde ich es zeigen.

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