KuS-S: Wir analysiert und interpretiert man ein Bild? (Mat5995 )

Worum es hier geht:

Man soll ein Bild beschreiben, analysieren, interpretieren:

Wir geben mal einfach ein paar Tipps.

KuS-S: Kurz und systematisch zum Selbermachen 🙂

  1. Der entscheidende Unterschied zwischen einer Bildanalyse und einer Textanalyse ist:
    1. Der Text hat einen Ablauf, du fängst also vorne an und gehst ihn dann Abschnitt für Abschnitt durch.
    2. Ein Bild hat keinen Anfang, wohl aber eine Aufteilung und Dinge, die hervorgehoben werden.
  2.  Normalerweise
      1. beginnt man mit der Frage, was das Bild ĂĽberhaupt zeigt.
      2. Dann geht man auf die einzelnen Bereiche ein:
        1. Vordergrund,
        2. Hintergrund
      3. Und dann beantwortet man die Frage, was das Bild zeigt.
      4. Und am Ende geht man darafu ein, was man mit dem Bild anfangen kann:
        1. Einordnung in eine Zeit
        2. Einordnung in das Werk eines Malers
          oder Ă„hnliches.
  1. Beispiel fĂĽr eine Bildbeschreibung
    1. Das Bild zeigt eine Situation, in der ein Junge offensichtlich von einem anderen in eine unangenehme Situation gebracht wird.
    2. Man sieht das daran, dass vor ihm ein anderer Junge steht, der kräftiger aussieht, überlegen dreinschaut, was sich auch körpersprachlich ausdrückt.
    3. Sein Opfer lässt ziemlich die Schultern hängen, steht auch nicht ganz aufrecht und man hat den Eindruck, dass körpersprachlich deutlich wird, dass er nur noch weg will.
    4. Vor allem blickt es zu einem Jungen im Mittelgrund, der sich offensichtlich von ihm abwendet. Man hat den Eindruck, dass das auch seiner inneren Situation entspricht.
    5. Er wendet sich einer größeren Gruppe von Jungen und Mädchen zu, die die Szene aufmerksam, aber auch ein wenig angespannt betrachten.
      —
  2. Bildinterpretation
    Man könnte das Bild so interpretieren, dass

    1. Es sich hier um so etwas wie Mobbing handelt.
    2. Im Zentrum stehen Täter und Opfer.
    3. Außen stehen die, die es anscheinend nicht wagen, für das Opfer einzutreten, vielleicht weil sie Angst haben, dass sie dann als nächstes an der Reihe sind. Vielleicht sind sie aber auch schon gegen diesen Jungen eingenommen und haben deshalb nicht allzuviel Mitleid mit ihm.
    4. Am interessantesten ist die Haltung des Jungen, der zwischen Opfer und Beobachtergruppe steht. Ihm ist anzumerken, dass er zögert, seinen Freund – das ist die einfachste Erklärung – zu verlassen. Vielleicht ist es aber auch nur einer, der Kontakt zu ihm hält und jetzt Mitleid empfindet. Auf jeden Fall scheint er sich entschieden zu haben, sich abzuwenden. Damit wird das Mobbingproblem noch größer.

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