Lückentext zum Verhältnis von Autor und Erzähler (Mat8311)

Worum es hier geht:

Wenn jemand etwas erzählt, dann ist er natürlich der Autor. Aber er kann dabei auch eine bestimmte Erzählhaltung einnehmen – mit einem Erzähler, der nicht identisch mit dem Autor ist. Das eröffnet viele Möglichkeiten für die Fantasie und kann richtig Spaß machen. Man verkleidet sich gewissermaßen in Worten.

Wer selbst mal testen möchte, was er zu dem Thema alles weiß, kann sich mal den folgenden Lückentext anschauen. Weiter unten gibt auch eine Druckversion.

Lückentext zum Verhältnis von Autor und Erzähler

Normalerweise haben Menschen mit Sachtexten zu tun. Sie schreiben zum Beispiel Bewerbungen oder Protokolle oder Inhaltsangaben. All das hat direkt etwas mit einer konkreten Situation der Wirklichkeit zu tun. Ist die vorbei, dann werden alle diese Texte zu _______.

Menschen sind aber auch kreativ, wollen gewissermaßen über ihren Alltag und die Welt, in der sie leben, hinauswachsen. Deshalb denken sich manche von ihnen einfach Geschichten aus oder schreiben sogar ganze Romane und werden dabei zu Autoren. Die dabei entstehenden Texte bezeichnet man auch als fiktiv oder fiktional, weil sie eben „fingiert“ sind, ausgedacht. Was vor _______ aber eine Lüge oder sogar eine Straftat wäre, ist in der Welt der Kultur und besonders der Literatur nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht.

Das Besondere dabei ist, dass der Autor sich gewissermaßen verdoppelt und dabei zugleich beliebig stark _________. Dabei schafft er einen Erzähler, der in zwei besonderen Erscheinungsformen auftritt: Einmal ist er derjenige, der die ganze Geschichte präsentiert, auch die Stellen mit „szenischer Darstellung“, so nennt man Passagen, in denen einfach Figuren miteinander reden und der Erzähler scheinbar fast ganz schweigt.

Neben dieser szenischen Darstellung hat der Erzähler die folgenden Bausteine zur Verfügung: zum einen den sogenannten „Erzählerbericht“, in dem er zum Beispiel einfach eine L_________ schildert oder eine F____ beschreibt, wie sie von außen zu sehen ist. Darüber hinaus kann er aber auch in die Figuren hineinsehen, mitteilen, was sie fühlen und was sie denken- Dabei hat er neben der einfachen Erwähnung noch zwei besondere Möglichkeiten, einmal den Inneren _______ [wörtlich: wenn nur einer spricht], in dem die Gedanken der Figuren unmittelbar wiedergegeben werden. Zum anderen kann er auch die sogenannte „erlebte Rede“ einsetzen. Auch hier präsentiert er Originalgedanken der Figuren, also deren „Rede“, allerdings tut er das in seiner Sprachform, also in der Regel im Tempus des ___________ und er bleibt auch bei der Er-Perspektive.

Beispiel für einen Inneren Monolog:

Als Jan an das Spiel am Wochenende dachte, war er einfach nur froh: Wir werden sie schlagen – und ich werde ein Tor schießen – und dann nie wieder Ersatzbank – und vielleicht nächstes Jahr in der höheren Spielklasse – und dann vielleicht sogar schon das erste Taschengeld – Aufwandsentschädigung nennen sie das wohl.

Man sieht hier, dass die Gedanken einfach präsentiert werden – ohne _________________.

Beispiel für erlebte Rede:

Als Jan an das Spiel am Wochenende dachte, war er einfach nur froh: Sie würden sie schlagen – und er würde ein Tor schießen – und dann müsste er nie wieder auf die Ersatzbank – und vielleicht würden sie nächstes Jahr sogar in der höheren Spielklasse spielen- und dann gab es vielleicht sogar schon das erste Taschengeld – Aufwandsentschädigung nannten sie das wohl.

Hier wird deutlich, dass alles in der Darstellungsform des Erzählers präsentiert wird, er bleibt in dem Punkt distanziert, betrachtend. Die Gedanken selbst aber werden in der lebendigen Form präsentiert, wie sie im Kopf der _____ ablaufen.

Wenn der Erzähler nur so allgemein sichtbar ist, sich ansonsten aber neutral verhält und eher hinter den Figuren der Geschichte versteckt, spricht man von einer __________ Erzählhaltung. Das kommt vom lateinischen Wort „persona“ , das soviel wie „Maske“ bedeutet. Der Erzähler bleibt gewissermaßen unter der Oberfläche der Geschichte und schiebt sie nur wie ein großes Tuch hin zum Leser, damit er sie betrachten, sorry: lesen kann.

Daneben gibt es aber auch Stellen, wo der Erzähler plötzlich auftaucht, gewissermaßen den Kopf durch das Tuch steckt: Das kann er tun, indem er zum Beispiel ein Geschehen oder das Verhalten einer Figur kommentiert oder sich sogar an den Leser wendet bzw. schon mal einen Hinweis auf die weitere Entwicklung gibt. In diesem Falle spricht man von einer „___________“ Erzählhaltung. Das kommt vom lateinischen Wort „auctor“, das ist der, der etwas macht bzw. schafft, gewissermaßen alle Fäden in der Hand hält.

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Mat8311 Lückentext zum Verhältnis von Autor und Erzähler

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