Lückentext zur Erzähltechnik – ein bisschen Spannung – gute Ergebnisse (Mat181)

Worum es hier geht:

Nichts scheint so einfach zu sein wie das Erzählen: Man hat etwas erlebt und gibt es weiter – möglichst so, dass die anderen einem fasziniert zuhören.

Die Leute, die so etwas „professionell“ als Schriftsteller betreiben, haben im Laufe der Jahrhunderte viele Möglichkeiten entwickelt. Es lohnt sich also einmal genauer darüber nachzudenken.

Wir haben das Wesentliche in einem Drei-Seiten-Lückentext zusammengefasst.

Zunächst eine Druckvariante ohne Lösungen, dann eine mit Lösungen am Ende.

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Hier ein Überblick über den Inhalt

Lückentext zur Erzähltechnik und ihren Grundbegriffen

1. Die zentrale Instanz beim Erzählen

Als Grundmerkmal der Epik ist festzuhalten, dass ein Geschehen von einem ……..[1], einer Kunstfigur des Autors, dargeboten, d.h. vermittelt wird. Daraus wird schon deutlich, dass dieser ……..[2] eine wichtige Rolle spielt. Es kommt zum einen darauf an, welche ………..[3] er hat, zum anderen darauf, welche Haltung er gegenüber dem Erzählten einnimmt.

2. „Kameraeinstellung“ und „Brille“ beim Erzählen

Das erstere kann man sich am Beispiel der Kameraeinstellung in einem Film verdeutlichen, wo es auch entscheidend darauf ankommt, was und wie es in den Blick kommt.

Daneben kommt es dann natürlich auf die Einstellung, den ……….[4] des Erzählers gegenüber dem Erzählten an. Hier hilft das Bild von der Brille, durch die man ein Geschehen betrachtet.
Idealtypisch werden zwei grundsätzliche Erzählhaltung unterschieden:

3. Der allwissende Erzähler

Zum einen die ………[5] Erzählhaltung. Für sie ist kennzeichnend, dass der Erzähler eine Position außerhalb des Geschehens einnimmt, sich aber durchaus ins Geschehen einschaltet. Er betrachtet das Geschehen gewissermaßen von einer höheren Warte aus. Historisch gesehen handelt es sich um eine Erzählart, die zwischen 1750 und 1900 bestimmend war. Was den Anfangszeitpunkt angeht, so entstand im 18. Jahrhundert der …..[6] überhaupt erst als anerkannte literarische Gattung. Und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich neben der traditionellen Romanform eine neue, modernere (siehe ………[7] Erzählhaltung).
Zum kulturellen Hintergrund gehörte Sicherheit im Umgang mit der Welt, ein Bewusstsein von der Sinnhaftigkeit und Vermittelbarkeit der Realität. Merkmale sind ein souveräner Überblick, Vorausdeutungen, eigene ……….[8], Gliederung, Ordnung, Interpretation. Der Leser bleibt hier relativ passiv, ihm wird Wirklichkeit fertig vorgesetzt.

4. Der zurückhaltende Erzähler

Demgegenüber steht die ………[9] Erzählhaltung. Hier zieht sich der Erzähler stark zurück, verschmilzt mit der dargestellten Person und ihrer Perspektive („persona“ = Maske). Seit etwa 1900 gibt es diese Erzählhaltung neben der weiterhin benutzten ………..[10] Haltung. Kultureller Hintergrund ist das Bewusstsein einer undurchschaubaren, nicht darstellbaren und nicht erklärbaren Wirklichkeit, der gegenüber man sich auf die eigene Subjektivität zurückzieht.

Kennzeichen sind, dass der Erzähler zurücktritt, fast verschmilzt mit der Person. Auch der Leser sieht alles mit den Augen der Figur/Person. Statt …………[11] gibt es nur ………….[12], nicht Sinnzusammenhänge, sondern unfassbare Erfahrungen werden präsentiert. Bei der Rezeption muss der Leser sehr viel aktiver sein, er muss sich selbst seine Wirklichkeit zusammensetzen.

5. Wenn man als Leser besonders stark einbezogen wird…

Grundsätzlich zu unterscheiden ist auch noch eine dritte Erzählhaltung, der „…-……..[13]„, bei der der Erzähler selbst Mitspieler, Teilnehmer am Geschehen ist. Allerdings können auch hier wieder die beiden oben angeführten Grundhaltungen einfließen, wenngleich zunächst die personale wahrscheinlicher ist. Aber auch und gerade in der Ich-Form kann der Erzähler (wegen der „Danach“-Erzählsituation) Distanz zum Erzählten zeigen, es kommentieren und werten.

6. Der inhaltliche Kern beim Erzählen

Ausgangspunkt der Erzählung ist die nackte „…..“[14], ein Begriff, der nichts zu tun hat mit der parabelartigen Kleinform, in der an sprechenden Tieren menschliche Probleme verdeutlicht werden. Vielmehr geht es in diesem Zusammenhang bei der …..[15] um das nackte Handlungsgerüst eines epischen oder dramatischen Textes.

Dieses wird dann auf vielfältige Art und Weise ausgestaltet:

7. Wenn einfach nur beschrieben wird…

Beim ……………[16] wird, wie der Begriff „Bericht“ schon nahelegt, nicht mehr ein durch einen persönlichen Erzähler vermitteltes, gedeutetes oder kommentiertes Geschehen dargestellt, sondern die Romanfigur und die Romangeschehnisse kommen hier für sich, losgelöst vom vermittelnden Erzähler, zur Sprache. In der Erzählung scheint sich die Wirklichkeit selbst, aus sich heraus auszusprechen. Der Vorteil dieser Darstellungsform liegt darin, dass die Welt nicht mehr in subjektiver Brechung vermittelt zu werden braucht, sondern in objektiver Gestalt erscheinen kann. Der Eindruck der Objektivität sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich auch beim ……………[17] um fiktive, vom Autor in bestimmter Aussageabsicht gestaltete Wirklichkeit handelt. Es ist klar, dass der ……………[18] der ……….[19] Erzählhaltung nahe steht.

8. Wenn ein bisschen Theater in die Geschichte kommt…

In der „………. Darstellung[20]“ wird der Erzählerbericht erweitert durch direkte Rede, wodurch dann ein Dialog oder ein Mehr – Personen – Gespräch entsteht, gewissermaßen wie auf einer Bühne vorgestellt wird, mit dem einzigen Unterschied eben, dass das, was man im Theater sehen würde, jetzt vom Erzähler berichtet wird. Es ist damit klar, dass sich Passagen in der Form der ………. Darstellung[21] am einfachsten dramatisieren und auf der Bühne darstellen lassen.

9. Wie man Gedanken sichtbar macht…

Bei der …….. Rede[22] wird dann die Distanz des Erzählers schon stärker deutlich (allein durch die sprachliche Veränderung, die häufig mit einer Verkürzung, z.T. auch mit Kommentaren einhergeht).

Kennzeichnend für die ……. Rede[23] ist ihre Mittelstellung zwischen direkter Wiedergabe von Gedanken der Figur (daher die genaue Wiedergabe des Wortlauts) und der normalen Erzähldistanz (daher die Veränderung in Person und ……[24]).

Beispiel: (Was sollte er nun machen?)
statt   : (Was soll  ich nun machen?)
Die Perspektive gleitet unmerklich zur erzählten Figur hin, aus deren Sicht wir innerseelische Vorgänge erfahren. Auf jeden Fall wird Anteilnahme an Person und Geschehen erreicht.
Der Begriff ist ungenau, weil es sich um Gedanken und nicht um bewusst formulierte Rede handelt.

Es ist klar, dass die …….. Rede[25] zwischen ………..[26] (vom äußeren her) Erzählhaltung und ……….[27] (vom Inhalt her) Erzählhaltung steht.

Beim ……. Monolog[28] ist der Erzähler völlig zurückgetreten, so dass der Leser ohne jede Vermittlung an stummen Selbstgesprächen (also eigentlich „Selbstgedanken“) der erzählten Figur teilnimmt. Er befindet sich bei dieser an keinen Zuhörer gerichteten, nur im Inneren ablaufenden Rede gleichsam mitten im Bewusstseinszentrum des Sprechenden, ja, er wird in dessen Vorstellungswelt, in dessen Bewusstseinsstrom geradezu suggestiv hineingezogen. Man spricht hier auch vom „stream of ………….[29]“ (Bewusstseinsstrom).

10. Die Rolle der Zeit

In bezug auf das Verhältnis von Erzählzeit und erzählter Zeit gibt es drei Möglichkeiten: ………..[30] (es wird relativ viel auf wenig Leseraum erzählt), ………..[31] (das Gegenteil) und  ………..[32] (wenn Erzählzeit und erzählte Zeit sich decken).

Was das Verhältnis von Chronologie und Erzählreihenfolge angeht, so ist das einfachste Verfahren die lineare Zeitdarstellung. Daneben gibt es unzählig viele Abweichungen von diesem Verfahren, die sich in ………..[33], Vorgriffen u.ä. zeigen.

Die Lückenfüller in alphabetischer Reihenfolge

auktoriale, auktorialen, auktorialer, consciousness, erlebte, erlebten, erlebten, Erzähler, Erzähler, Erzählerbericht, Erzählerbericht, Erzählerbericht, Fabel, Fabel, Ich-Erzähler, inneren, Kommentare, Objektivität, personale, Personale, personalen, personaler, Perspektive, Roman, Rückblenden, Standpunkt, Subjektivität, szenischen, szenischen, Tempus, Zeitdeckung, Zeitdehnung, Zeitraffung

 

[1] Erzähler

[2] Erzähler

[3] Perspektive

[4] Standpunkt

[5] auktoriale

[6] Roman

[7] personale

[8] Kommentare

[9] Personale

[10] auktorialen

[11] Objektivität

[12] Subjektivität

[13] Ich-Erzähler

[14] Fabel

[15] Fabel

[16] Erzählerbericht

[17] Erzählerbericht

[18] Erzählerbericht

[19] personalen

[20] szenischen

[21] szenischen

[22] erlebten

[23] erlebten

[24] Tempus

[25] erlebte

[26] auktorialer

[27] personaler

[28] inneren

[29] consciousness

[30] Zeitraffung

[31] Zeitdehnung

[32] Zeitdeckung

[33] Rückblenden

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