Worum es hier geht:
Künstler und damit auch Schriftsteller haben ein feineres Gespür für ihre Umwelt als andere. Das führt aber auch dazu, dass sie mehr Negatives sehen als andere. Umso schöner, wenn man in einem Roman, der stark in diese Richtung geht, auch das „Positive“ findet, das wir Menschen doch so dringend brauchen.
Ausgabe 1: Schwalben in „Tauben im Gras“ (Januar 2014)
Wir beginnen die Herausgabe unserer Internet-Zeitschrift mit dem „Aufstöhner“ eines Lesers von „Tauben im Gras“, der Koeppens Roman nicht entnervt beiseitegelegt hat angesichts des Übermaßes der Dunkelfärbung einer Epoche. Vielmehr ist er auf die Suche gegangen nach den kleinen Momenten, wo sich auch bei diesem Schriftsteller die heimlich-kreative Seite des „Selbstoffenbarungscharakters“ auch des Schreibens zeigt.
- Es geht um die These, dass der Roman nichts anderes ist als ein großer Zornesausbruch, der durchaus den Mister Hyde-Anfällen der Emilia entspricht.
- Aber dahinter steckt wie immer auch das Gefühl eines Defizits und damit zumindest implizit auch die Hoffnung auf ein anderes, besseres Leben, wie es sich bei Washington Price zeigt.
- Das Besondere ist nun, dass sich feststellen lässt, dass dieser positive Ansatz an einigen Stellen auch explizit wird, also positiv durchscheint. Und plötzlich sieht man dann zwischen all den herumirrenden Tauben auch die eine oder andere Schwalbe, die zwar noch keinen Sommer „macht“, aber ihn ahnen lässt.
Der Autor vertritt die These, dass „Tauben im Gras“ ein großer Ausbruch des Zorns ist, der aber – gewissermaßen aus Versehen – auch eine andere Seite durchscheinen lässt.
Mat8309 Wenn Tauben aus Versehen zu Schwalben werden
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Weitere Infos, Tipps und Materialien
- Koeppen„Tauben im Gras“ – Themenseite Infos, Tipps und Materialien (Themenseite)
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