Schiller, „Wilhelm Tell“: Skizze der Szenen bis zur Aufstellung der Hutstange

Worum es hier geht:

Wenn man sich mit einer bestimmten Szene eines Dramas beschäftigt, ist es wichtig zu wissen, was da vorher gelaufen ist.

Dabei ist es allerdings sinnvoll, sich auf das zu konzentrieren, was in der aktuellen Szene eine Rolle spielt.

Wir zeigen das hier mal an Hand einer Übersicht über die Szenen in „Wilhelm Tell“ bis zum Aufstellen der Hut-Stange.

Dabei produzieren wir keinen Text, sondern eine Art Schaubild:

Das Besondere ist die Vereinfachung, die Reduzierung auf das Wesentliche. In der Schule kam es dabei nicht auf Zeichenfähigkeit an, sondern auf den Mut, einfach mal etwas auf einen Zettel zu schreiben und zu malen.

Das Unvollkommene macht Schule erst interessant 😉

Hier ein paar Erklärungen zu diesem Schaubild, das direkt im Unterricht entstanden ist. Die Grenzen der zeichnerischen Qualität mögen damit auch entschuldigt sein 😉  Im Mittelpunkt stand das Bemühen, möglichst schnell eine gute Übersicht über den ersten Teil des Dramas bis zur Hut-Szene zu bekommen.

Im übrigen haben solche in Teilen auch unvollkommene Skizzen den Vorteil, dass sie zum einen Schüler zu einem kritischen Umgang mit Vorlagen veranlassen und sie in einem zweiten Schritt auch ermutigen, selbst mal so etwas zu versuchen

Szene 1: Flüchtling will gerettet werden

Das erste Schaubild umfasst fünf Elemente, zum einen drei Männer (1) aus verschiedenen Berufsgruppen, die sich plötzlich einem Flüchtling (2) gegenüber sehen, der von ihnen über den stürmischen See (3) zum rettenden Ufer (4)  gebracht werden will, da er von den Soldaten (5) des Burgvogts verfolgt wird.

Die zentrale Bitte und ihre Begründung ist ebenso wie die zögernde Antwort einfach als Text untergebracht worden, weil Sprechblasen zu wenig Platz geboten hatten.

 

Szene 2: Tell übernimmt den Rettungsjob

Hier hat man im wesentlichen die gleiche Situation, nur dass jetzt Tell hinzukommt, der ursprünglich als Unterstützung für die Verweigerung der Hilfeleistung genutzt werden sollte, nun aber plötzlich selbst in der Situation des Retters ist. Aufmerksame Schüler werden darauf kommen, dass die Zeichnung hier insofern einen Fehler enthält, als Baumgarten nicht mehr präsent ist. Das mag man insofern rechtfertigen, als es jetzt ja zentral um die Auseinandersetzung Um die Überfahrt geht.

 

Szene 3: Tell gelingt die Rettung, Rache der Verfolger

Die Situation hat sich hier insofern verändert, als man auf der einen Seite das schwankende Boot sieht, kurz vor der Rettung, eine Situation, die per „Mauerschau“ durch eine andere Figur in das Bühnengeschehen eingebracht wird. Auf der anderen Seite stürzen sich die Verfolger jetzt aus Rache auf den Hirten, dessen Schafe sie töten und dessen Haus sie anzünden. Auch hier hätte eine optimale Zeichnung links noch die Landung am rettenden gegnerischen Ufer zeigen können, aber die Sprechblase macht wohl ausreichend deutlich, dass jetzt Anlass für Optimismus ist.

 

Szene 4: Zwangsarbeit und Hut-Gruß-Schikane: Was tun?

Hier handelt es sich eigentlich um zwei Szenen, die allerdings sowohl räumlich als auch vom Problem her verbunden sind. auf der linken Seite sieht man den Bau der Zwingburg, hervorgehoben ist der mahnende Ruf des Aufsehers, die Leute sollten schneller arbeiten, außerdem die entsetzte Einsicht eines der Arbeiter, dass er hier ja an der eigenen Unterdrückung mitgearbeitet hat.

Im Bereich rechts sieht man die aufgestellte Stange mit dem Hut und die Forderung, ihn ab jetzt stellvertretend für den Kaiser zu grüßen. Der untere Teil gehört dann Stauffacher  und Tell, die unterschiedliche Positionen einnehmen. Während ersterer sowohl Redebedarf als auch Handlungsnotwendigkeit sieht, verhält Tell sich zunächst zurückhaltend, ist aber bereit, einen entwickelten Plan auch zu unterstützen.

Mat269 Wilhelm Tell Skizzen bis Hutszene
PDF-Dokument [1.4 MB]

Weitere Infos, Tipps und Materialien