Schnell durchblicken bei der Kurzgeschichte „Rheine“ von Horst Evers (Mat5413)

Worum es hier geht:

Vorgestellt und erläutert wird eine Kurzgeschichte, die zum Teil satirische Züge hat.

Überblick über die Geschichte

  1. In der Geschichte geht es um die Frage, wie man mit Regeln oder Prinzipien umgehen kann.
  2. Die Geschichte beginnt damit, dass der Ich-Erzähler auf der Fahrt von Münster nach Rheine hört, in seinem Zielort sei nichts los
  3. Mit den entsprechenden negativen Erwartungen wird er Zeuge eines erstaunlichen Schauspiels:
  4. Er befindet sichin einem Restaurant und erlebt dort einen kleinen Familienstreit. Das Kind möchte das Gleiche essen, was auch die Erwachsenen essen. Da gibt es aber anscheinend keinen Kinderteller, den der Vater im Auge hat.
  5. Er spricht dann von den Situationen, in denen das Kind seinen Teller nicht leer gegessen hat, und macht als eisernes Prinzip klar, dass man seinen Teller leer essen müsse.
  6. Die Kellnerin bekommt das mit und sorgt anschließend dafür, dass der Vater einen so großen Teller mit Nudeln bekommt, dass er ihn eigentlich gar nicht schaffen kann.
  7. Zum Erstaunen der Familie und dann auch der übrigen Gäste macht sich der Vater dann tatsächlich an die Ess-Arbeit.
  8. Ab diesem Punkt wird aus der Kurzgeschichte eine Art Satire. Denn es wird sogar geschildert, wie nicht nur alle Anwesenden interessiert zuschauen, sondern auch noch die Presse eingeladen wird und Interviews gegeben werden.
  9. Die Geschichte endet damit, dass nach vielen Stunden der Vater mit den entsprechenden Schwierigkeiten seinen Teller fast leer gegessen hat, aber demonstrativ bei der letzten Nudel kapituliert und sich auf die Toilette flüchtet.
  10. Der Erzähler, stellt am Ende bewundernd fest, dass in einem Ort wie Rheine halt noch richtige Helden gebe

Thema:

(Wie oben schon erwähnt)
In der Geschichte geht es um die Frage, wie man mit Regeln oder Prinzipien umgehen kann.

Aussagen der Geschichte:

Die Geschichte zeigt:

  1. eine besondere Art von Konflikten in einer Familie: Das Kind möchte etwas gerne haben, der Vater denkt sofort an frühere Schwierigkeiten oder das, was er dafür hält
  2. eine sehr mutige Kellnerin, die auf eine sehr originelle Art und Weise Partei ergreift für das Kind und dem Vater eine Lehre erteilt
  3. einen Vater, der zunächst verzweifelt und überzogen versucht, den eigenen Ansprüchen auch unter schwierigen Bedingungen zu entsprechen, am Ende dann aber doch auf den Sieg verzichtet.

Klärung des satirischen Charakters der Geschichte

Hier müsste man erst mal klären, was die Kennzeichen von Satire sind.

Dann prüft man, inwieweit sie hier zutreffen.

Wir haben mal ChatGPT gefragt, weil das ja eine gute Ausgangssituation darstellen kann, die allerdings durch MIA (menschliche Intelligenz in Aktion) kritisch überprüft werden muss:

Die Frage war:
Was sind die Kennzeichen von Satire?
Die Antwort von ChatGPT (in kursiver Schrift mit unserem Kommentar dazwischen in fetter Schrift)

Satire ist eine Form der künstlerischen Darstellung, die oft humorvoll und sarkastisch ist und sozialen, politischen oder kulturellen Missständen kritisch gegenübersteht. Es gibt einige charakteristische Merkmale, die oft mit Satire verbunden sind:

  1. Übertreibung: Satire neigt dazu, die Merkmale einer bestimmten Situation, einer Person oder eines Ereignisses stark zu überzeichnen. Dadurch werden die Schwächen und Absurditäten deutlicher gemacht.
    • Übertreibung liegt in der Geschichte auf jeden Fall vor.
  2. Ironie und Sarkasmus: Satire verwendet häufig ironische Aussagen und sarkastische Kommentare, um eine scheinbare Zustimmung auszudrücken, während sie tatsächlich das Gegenteil meint. Dies trägt dazu bei, die Kritik zu verstärken.
    • Hierüber kann man diskutieren. Es hängt davon ab, wie man den Schlusskommentar versteht.
  3. Verzerrung: Satire kann Realitätsverzerrungen verwenden, um auf bestehende Probleme hinzuweisen. Zum Beispiel kann sie alternative Realitäten oder absurde Situationen schaffen, um auf Missstände aufmerksam zu machen.
    • Der Kampf des Vaters mit dem Essen zeigt schon absurde Züge.
  4. Wortspiel und Parodie: Satire macht oft Gebrauch von Wortspielen, um humorvolle Effekte zu erzeugen. Sie kann auch bekannte Werke, Personen oder Stile parodieren, um soziale oder politische Aspekte zu kommentieren.
  5. Kritik und Gesellschaftskommentar: Das Hauptziel der Satire besteht darin, Kritik an bestehenden sozialen, politischen oder kulturellen Zuständen zu üben. Satire kann verwendet werden, um Missstände aufzuzeigen, Ungerechtigkeiten anzuprangern oder den Status quo herauszufordern.
    • Man kann die Geschichte sicher so verstehen, dass das Verhalten des Vaters am Anfang als wenig kompromissbereit kritisiert wird. Er wird mit seinen eigenen Regeln konfrontiert, wenn auch auf besondere Weise.
  6. Mehrdeutigkeit: Satire kann absichtlich mehrdeutig sein, um verschiedene Interpretationen zuzulassen. Dadurch wird Raum für individuelle Reflexion und Nachdenken geschaffen.
    • Mehrdeutig ist die Geschichte sicher, denn man kann das Kind genauso gut verstehen wie den Vater. Das hängt von den konkreten Gegebenheiten ab.
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Kreative Anregung:

Man könnte überlegen, wie sich die Familie auf dem Nachhauseweg über den Vorfall austauscht.

Man könnte aber auch mal überlegen, ob einem selbst eine Situation einfällt, in der man auf originelle Art und Weise so eingreifen kann, wie es diese Kellnerin tut.

Kurzgeschichten-Eigenschaft:

  1. Der direkte Einstieg ist gegeben.
  2. Es handelt sich auch um ein Alltagserlebnis, das einen Konflikt und eine mögliche Wende bringt.
  3. Damit ist auch das offene Ende gegeben. Denn man weiß nicht, wie der Vater nach dem Vorfall damit und mit seinen Regeln umgeht.

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