Schnell durchblicken: Karl Isidor Beck, „Im wilden Viertel“

Worum es hier geht:

Vorgestellt wird ein Gedicht, das sehr ausdrucksstark und mit Blick auch auf Unterschiede das Elend vieler Menschen im 19. Jhdt deutlich macht.

Gefunden haben wir das Gedicht hier:
Reclam Deutsche Literatur Vormärz S. 169

Karl Isidor Beck

Im wilden Viertel

  • Die Überschrift ist interessant,
  • Denn sie macht deutlich, dass hier Wildnis herrscht – im Unterschied zu Kultur, Zivilisation und sozial gerechten Verhältnissen.
  • Kritisch anmerken könnte man, dass es den Tieren in der Wildnis meistens besser geht.
  1. O Schmerzensbild!
  2. Die Hütten morsch, die Menschen wild!
  3. Die frierenden Kinder hocken,
  4. Verlassen und müßig,
  5. Barfüßig,
  6. Mit ungekämmten Locken.
    • Am Anfang ein mitleidiger Ausruf
    • Dann die Beschreibung des Elends
    • Interessant die Verbindung von „müßig“ = keine Arbeit haben und „Barfüßig“, kein Geld für Schuhe haben
    • Am Ende dann die Vernachlässigung, die sich aus Notsituation und Verzweiflung ergibt.
  7. Ach, wer von ihnen in Lumpen und Socken,
  8. Gestohlen, erhandelt,
  9. Ein Liedchen pfeifend, im Viertel wandelt:
  10. Dem folgen sie gern;
  11. Der ist ein Auserkorener,
  12. Zum Glück Geborener,
  13. Den schauen sie an wie einen Stern.
    • Hier ein Gegebenbild.
    • Vorgestellt wird jemand, der sich aus der Misere hochgearbeitet hat,
    • Allerdings auch durch kriminelle Aktivitäten („Gestohlen“)
    • Er ist erkennbar gut drauf, genießt auch seinen relativen Wohlstand
    • Und er wird angehimmelt wie ein Stern.
    • Ein sehr interessanter Einblick in Verhältnisse, in denen nur die Starken überleben, die zu allem bereit sind, was sie nach vorne bringt.
    • Indirekt eine Anklage an Staat und besonders auch Kirche, die Verbrechen regelrecht erzwingt.
  14. Da kommen geschlichen,
  15. Vermagert, verblichen,
  16. Aus den Fabriken der Reichen,
  17. Aus den Gehöften ihrer Treiber
  18. Die Männer, die Weiber,
  19. Ein langer, langer Zug von Leichen!
    • Am Ende wieder die Rückkehr zu denen, die im Elend leben.
    • Die Zeile 17 macht deutlich, dass sie wie Tiere behandelt werden.
    • Am Ende dann der Hinweis auf ein Leben, das eigentlich schon keines mehr ist.

Weitere Infos, Tipps und Materialien