Lernkurs EB04-3: Schaubild mit Erklärung: Schritte der Gedicht-Analyse (Mat5049)

Worum es hier geht:

Wir zeigen in einem Schaubild, wie man bei der Interpretation eines Gedichtes am besten vorgeht.

Weiter unten werden die einzelnen Schritte dann erklärt.

 Anmerkungen zu den einzelnen Elementen des Schaubildes:

  1. Links geht es um den Leser als „Intepreten“: Er muss sich in einen Prozess hineinbegeben, in dem immer mehr an Verständnis des Gedichtes heranwächst (hermeneutischer Prozess)
    Näheres zur Hermeneutik hier.
    Dabei geht es vor allem um das Verständnis der einzelnen Zeilen des Gedichtes und seiner Gesamtaussage.
  2. Noch einmal wichtig wird der Leser oben links, denn am Ende gibt er dem Gedicht und seiner Aussage auch noch einen Sinn, indem er es auf andere Dinge bezieht.
  3. In der Säule rechts geht es die drei Bereiche des Gedichtes, um die man sich kümmern muss:
    1. Äußerer Aufbau
    2. Äußerungen des „Lyrischen Ichs“
    3. Künstlerisch-sprachliche Mittel – hier könnte man allgemeiner von „literarischen“ Mitteln sprechen – dazu gehört auch der Aufbau des Gedichtes, etwa seine Sonett-Form. Interessant kann auch die Leserlenkung sein – man merkt, dass man sich hier auch im Bereich der Rhetorik bewegt. Das ist ja die Lehre von der wirkungsvollen Rede – und in einem allgemeinen Sinne ist ein Gedicht auch eine Rede – irgendetwas zwischen Monolog und Anrede an die Leser.
  4. Darüber dann der Hinweis auf den ersten Schritt, womit man sich einen ersten Eindruck verschafft.
  5. Als nächstes stellt man dann die äußere Form des Gedichtes vor – das hat sich so eingebürgert, obwohl diese frühe Abarbeitung meistens dazu führt, dass später nicht mehr auf diesen Teil eingegangen wird.
  6. Dann kommt die Erläuterung des Inhalts, Vers für Vers, Strophe für Strophe. Wichtig ist hier, nicht den Inhalt wiederzugeben, sondern zu zeigen, was das Lyrische Ich macht.
  7. Zwischendurch sollte man immer schon mal auf Wiederholungen und Querbezüge achten, wir nennen das „Bündelung der Textsignale“. Daraus entsteht nämlich am Ende die „Intentionalität“, d.h. das, worauf das Gedicht „hinausläuft“.
    Wichtig ist, die möglichst differenziert, also aufgeteilt in verschiedene Teilaussagen, vorzustellen.
  8. Dann sollte man zusammenfassend zeigen, wie die Aussage des Gedichtes sprachlich und durch andere künstlerische Mittel (Aufbau) unterstützt wird.
  9. Am Ende steht dann die Frage des Sinns, wobei sich der Leser mit seinen Ideen einbringt.
  10. oder aber es wird die Sinnfrage beantwortet, die der Lehrer in die Aufgabenstellung mit eingebaut hat, zum Beispiel:
    1. Zuordnung des Gedichtes zu einer Epoche
    2. Vergleich mit einem anderen Gedicht
    3. Stellungnahme zu einer bestimmten Textstelle
    4. oder zur Gesamtaussage des Gedichtes
    5. oder kreative Aufgaben wie Ideen zu einer weiteren Strophe oder zu einem Gegengedicht.

Noch näher eingegangen wird auf dieses Schaubild und die darin besprochenen Abläufe in dem folgenden E-Book:

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Wenn der sich geändert haben sollte, einfach nach dem Titel suchen.

Weitere Infos, Tipps und Materialien 

https://textaussage.de/weitere-infos