Support-Beispiel: Analyse der Erzählung „Heimkehr“ (Mat5839)

Worum es hier geht:

In besonderen Fällen kommt es bei uns auch zu einer interessanten Zusammenarbeit zwischen einem Schüli und uns.

Von ihm kommen

  • der Impuls als Anregung
  • und auch ein gewisses Verständnis für unser sehr zielgerichtes Verständnis von Kommunikation und Kooperation –

und wir tun unser Bestes.

Hier nun das, was unser Support-Schüler mit dem schönen Pseudonym Latus Crux am Ende aus unseren Anregungen gemacht hat hat.

Einleitung:

Der vorliegende Text mit der Überschrift ,,Heimkehr” wurde von Franz Kafka geschrieben.  Die Kurzgeschichte beschäftigt sich mit der Frage, welche Schwierigkeiten es bei einer Heimkehr geben kann.

Inhaltsangabe:

In der Einleitung beschreibt der Ich-Erzähler seine Situation folgendermaßen: Er ist zu seinem Elternhaus zurückgekehrt, findet dieses jedoch nur sehr ungeordnet vor . Er stellt sich viele Fragen über die Empfangsbereitschaft seiner Familie. Je länger er sich diese Fragen durch den Kopf gehen lässt, desto unsicherer fühlt er sich in seiner Umgebung. Dies führt zu einer Distanz, die sich zwischen ihm und seinem Elternhaus bildet. Daraus folgt die Infragestellung des Nutzens für die Familie als Sohn. Den Zutritt in das Elternhaus wagt er nicht, dadurch erreicht die Distanz ihren Höhepunkt. Zum Schluss hat er die Vermutung , dass er sein eigenes Geheimnis wahren möchte, indem er sich von seinem Elternhaus fernhält.

Hauptteil:

Wenn man „Heimkehr“ als Bildseite einer Parabel versteht und als Sachseite „der Mensch in der Welt“ nimmt, dann  ergeben sich interessante Übereinstimmungen: Jeder Mensch hat das Bedürfnis, eine Heimat zu haben, die über seinen Geburtsort und die sozialen Gegebenheiten seiner Kindheit hinausgeht. Es geht um das Gefühl, mit sich und seiner Existenz im Reinen zu sein. Das heißt: Man hat einen Platz in der Welt, dem man sich zugehörig fühlt. Diese Erzählung verdeutlicht, dass ein Mensch bei der Rückkehr in seine Heimatwelt nichts Schönes mehr vorfindet. Das kann dazu führen, dass man vieles in Frage stellt, was man für sicher gehalten hat. Man kommt in seiner Heimat nicht mehr wirklich an und stellt sich die Frage, wie das einmal die Heimat sein könnte. Das kann, wie in diesem Falle, dazu führen, dass die Distanz immer größer wird und man am Ende das Geheimnis die einzige Gemeinsamkeit zwischen Elternhaus und Sohn ist.

Aussagen:

Eine Rückkehr Situation, bei der der Heimkehrer aber nichts Vertrautes vorfindet und sich immer mehr fragt, ob er in diese kalte Umgebung überhaupt noch gehört. Das führt zu wachsender Irritation, völliger Entfremdung, was sich in der Flucht Richtung Geheimnis zeigt.

Literarische Mittel:

Gleich am Anfang durch eine Reihung von Tätigkeiten und Beobachtungen, die den Annäherungsprozess verdeutlichen.

Anapher Zeile (6) Durch diese Anapher konnte der Erzähler die Spannung wesentlich steigern, da er für mehr unbeantwortete Fragen sorgte.

Epanalepse (8-9) Diese Epanalepse wird die Unsicherheit  deutlicher bzw verstärkt. Diese folgenden  bezeichnenden Fragen zeigen die abwartende, unsichere Situation des Ich-Erzählers.

Der Ich-Erzähler macht durch die Anaphern, sowie beim Parallelismus seine Gefühle deutlich, gleichzeitig drückt er seine starke Distanz aus. Zitat: „mit seinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt, die ich teils vergessen habe, teils niemals kannte”.

Ausführlich stellt der Ich-Erzähler eine Kombination aus Mutlosigkeit eines fast schon spionierenden Horchens dar, die letztlich Kombination und Austausch zwischen seiner Welt und der im Vaterhaus verhindern.

Das stärkste rhetorische Mittel befindet sich am Ende, wenn das Wort “Geheimnis” benutzt wird. Dieses kann zwei unterschiedlichen Arten dienen, die zu einem gemeinsamen Ziel führen und zwar der psychologischen Entlastung des Ich-Erzählers.

Fall 1: Es wird ein Geheimnis präsentiert, das nur auf Nicht-Annäherung, also letztlich auf der Feigheit des Ich-Erzählers beruht.

Fall 2: Der Ich-Erzähler versucht, sich aus der peinlichen Situation zu retten, indem er die Personen im Elternhaus auf das Level der großen Geheimnisse bringt.

Schluss:

Insgesamt kommt einem dieser Ich-Erzähler als eine Person vor, die zwar noch über eine positive Erinnerung verfügt, der aber alle Anhaltspunkte fehlen, um daran anzuknüpfen. Als entscheidender Fehler erscheint eine übertriebene, zu Unsicherheit führende Reflexion, statt einfach auf das Vaterhaus zuzugehen.

Anmerkung (nicht bewerten) : Keine typische Geschichte von Kafka meiner Meinung nach.

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