Übung Klassenarbeit Franz Werfel, „Der rechte Weg“ (Mat4018)

Worum es hier geht:

Am Beispiel dieses Gedichtes sollen zwei Dinge schwerpunktartig geübt werden:

  1. Die Erläuterung des Inhalts: Was macht das lyrische Ich?  (in Stichworten)
  2. Die Klärung des Rhythmus / Versmaßes / Metrums

Franz Werfels Gedicht „Der rechte Weg“ als Übung für eine Klassenarbeit

Inhaltliche Beschreibung des Gedichtes

Franz Werfel

Der rechte Weg

Ich bin in eine große Stadt gekommen.
Vom Riesenbahnhof trat den Weg ich an,
Besah Museen und Plätze, habe dann
Behaglich eine Rundfahrt unternommen.

  • Selbstbeschreibung des lyrischen Ichs
  • Eine Art touristischer Besuch

Den Straßenstrom bin ich herabgeschwommen
Und badete im Tag, der reizend rann.
Da! Schon so spät!? Ich fahre aus dem Bann.
Herrgott, mein Zug! Die Stadt ist grell erglommen.

  • Hervorhebung des Mitschwimmens in einer angenehmen Atmosphäre
  • Das lyrische Ich ist regelrecht in einem Bann.
  • Dann die Überraschung: Die Zeit ist vergessen worden.
  • Das lyrische Ich denkt mit Schrecken an das Erreichen des Zugs für die Rückfahrt.
  • Die Stadt präsentiert sich gleich viel negativer.

Verwandelt alles! Tausend Auto jagen,
Und keines hält. Zweideutige Auskunft nur
Im Ohr durchkeuch´ ich das Verkehrs-Gewirre.

  • Hier wird das verallgemeinert.
  • Alles kommen ihm anders vor.
  • Das lyrische Ich fühlt sich belästigt durch die vielen Autos,
  • die alle an ihm vorbeifahren.
  • Auch bekommt es keine richtige Auskunft.
  • Er versucht, sich Klarheit zu verschaffen.

Der Bahnhof?! Wo?! Gespenstisch stummt mein Fragen.
Die Straßen blitzen endlos, Schnur um Schnur,
Und alle führen, alle, in die Irre.

  • Immer noch die Frage nach dem Bahnhof und der Möglichkeit der Rückkehr.
  • Die Atmosphäre erscheint dem lyrischen Ich inzwischen gespenstisch.
  • Vor diesem Hintergrund verstummt es, gibt also auf.
  • Noch einmal der Blick auf eine Umgebung, die ihm keinen Halt und keine Orientierung gibt.
  • Dann die resignative Schlusserkenntnis, dass alle Straßen in die Irre führen.

Das Gedicht zeigt (Textaussagen, Intentionalität)

  • den schönen Beginn einer Erlebnistour in fremder Umgebung,
  • in der man sich regelrecht verliert,
  • bis man plötzlich aus dem „Bann“ herausgerissen wird
  • und sich nicht mehr zurechtfindet,
  • schließlich ganz verzweifelt.

Klärung von Rhythmus, Versmaß, Metrum

  • Alle drei Begriffe können nebeneinander verwendet werden.
  • Hier geht es letztlich um die vier Grundarten:
    • Jambus: unbetont, betont: „Wer nie sein Brot mit Tränen aß“
    • Trochäus: betont, unbetont: „Haribo macht Kinder froh“
    • Daktylus: Betont, unbetont, unbetont: „Wiegende Wellen auf wogender See“
    • Anapäst: Unbetont, unbetont, betont: „Heute ich, morgen du!“

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