Vom Elternsprechtag zu guten Zeugnissen: Tipps und Ratschläge (Mat8129)

Worum es hier geht:

Die meisten Schülis und auch ihre Erziehungsberechtigten sind froh, wenn sie den Elternsprechtag überstanden haben. Wenn Gutes zu hören war, bleibt das sicher noch etwas länger in Erinnerung.

Was aber, wenn kritische Punkte angesprochen wurden? Dann wurden wahrscheinlich auch Vorschläge gemacht. Die sollte man besser nicht vergessen.

Deshalb stellen wir hier mal einige Erfahrungen und Ratschläge zusammen, wie man am besten mit den Ergebnissen eines solchen Sprechtages umgeht.

Besonders der Elternsprechtag im Frühjahr ist ein sehr wichtiger Termin für den Erfolg im Schuljahr – denn da kann es im Extremfall ja sogar um die Versetzung gehen.

Das ist der Unterschied!

Das kleine Schaubild macht deutlich, wie die Leistung so bis zum Elternsprechtag vor sich hin „dümpelt“, ein, zwei Tage vorher etwas nach oben steigt. Dann aber kommt der Unterschied: Wenn man „normal“ weiterarbeitet, geht es auch mit dem „Dümpeln“ normal weiter – am Ende noch mal ein bisschen Anstieg, der aber nicht reicht, weil es zu spät ist und zu wenig.

Ganz anders, wenn man mit Plan und ein bisschen Engagement an die Sache rangeht. Dann geht es gut aufwärts – und am Ende hat man was „zu lachen“, geht mit einem guten Zeugnis nach Hause.

Wer richtig „abbiegen“ will, sollte sich mal die folgenden Tipps anschauen:

Schon mal ein paar Vor-Überlegungen:

  1. Überblick ist alles …
    Jeder Schüler sollte eigentlich eine Übersicht führen, in der er wichtige Dinge zu den einzelnen Fächern festhält. Dorthin gehören zum Beispiel Aussagen der Lehrer zum aktuellen Notenstand, aber auch eigene Highlights, besonders gut gemachte Hausaufgaben oder Referate. Das Ganze macht nicht viel Arbeit, bringt aber viel.
  2. „Nur wer Ziele hat, kann sie auch erreichen!“
    Dann sollte man natürlich auch seine Notenziele „definieren“ und dann gezielt nachfragen, was man tun muss, um sie zu erreichen.
  3. „Gut, dass wir drüber gesprochen haben …“
    Wichtig ist, rechtzeitig auf den Lehrer zuzugehen, am besten vier Wochen vor den Zeugnissen oder auch noch früher. Denn dann kann man noch Akzente setzen.
  4. Win-win-Situationen herstellen!
    Den Lehrern sollte man klarmachen, dass so ein Noten-Ziel-Gespräch sie nicht stressen muss, sondern ihnen Arbeit abnimmt. Das kann soweit gehen, dass mehrere Schüler in den Wochen vor den Zeugnissen in bestimmten Fächern Teile des Unterrichts selbst gestalten. Das ist vor allem dann interessant, wenn Schüler gerne mal eigene Akzente setzen wollen.
  5. Die letzte schriftliche Arbeit ist die wichtigste – also rechtzeitig ran!
    Was die schriftlichen Arbeiten angeht, ist es auch sinnvoll, etwas engeren Kontakt zum Lehrer zu halten, je früher man weiß, was drankommt und worauf es ankommt, umso besser kann man sich vorbereiten.
  6. Fragen kostet (fast) nichts – und bringt viel!
    Im Auge behalten sollte man immer, dass auch Fragen zum Unterricht und zur Mitarbeit gehören. Also einfach mal zu Beginn der Stunde noch mal in die Aufzeichnungen der letzten Stunde schauen, da ist bestimmt etwas nicht ganz klar gewesen – und schon ist man dem Lehrer positiv im Gedächtnis, ohne sich überanstrengt zu haben.
  7. Kurzzeitig klüger sein als der Lehrer …
    Etwas aufwändiger, aber noch eindrucksvoller ist es, wenn man an irgendeiner Stelle des Stoffes mal kurz recherchiert hat. Das dauert keine 5 Minuten und schon hat man irgendwas gefunden, was man ansprechen kann. Kluge Lehrer sind froh über solche Anregungen zu Beginn der Stunde.
  8. Wie man ’strebt‘, ohne als ‚Streber‘ zu gelten …
    Wenn man nicht so gerne auf solch eine Art und Weise „herausragen“ möchte, weil Mitschüler das gerne als Strebertum ansehen, kann man sich entweder mit anderen zusammentun oder einfach deutlich machen, dass so was am Anfang einer Stunde erst mal gute Laune beim Lehrer macht. Vielleicht lässt er dann die Hausaufgabenkontrolle ausfallen – und das kommt vielen zugute 😉
  9. Dran bleiben – ‚Milestones‘ nutzen …
    Wichtig ist natürlich, mit dem Lehrer über die beim Elternsprechtag oder bei anderer Stelle vereinbarte Vorgehensweise „im Gespräch“ zu bleiben. Am besten vereinbart man entsprechende Termine, die sog. „Milestones“. Natürlich macht das nur Sinn, wenn man auch was getan hat 😉
  10. Immer was zum „Vorzeigen“ haben …
    Eine gute Hilfe ist es immer, in den Wochen vor den Zeugnissen sein Heft oder seinen Ordner zum Fach etwas besser als üblich zu führen. Es schadet dabei natürlich nicht, wenn man mit der Anlage neuer Unterlagen nicht nur frühere Versäumnisse „ausblendet“, sondern auch den neuen guten Willen unterstreicht.

Auszug aus einer konkreten Beratungsmail, was das Thema „Deals“ mit Lehrern angeht:

  1. Wenn irgendetwas noch nicht optimal erscheint – je nachdem, was man möchte, sollte man „Deals“ vereinbaren. Zum Beispiel: Das selbstständige Vortragen von Hausaufgaben, ein Referat o.ä., ein gut geführtes Heft oder auch ein Protokoll, mindestens noch ein guter Vokabeltest.
  2. Ich würde als Schüler/in bei passender Gelegenheit mit den Fachlehrern kurz sprechen, um zu wissen, wie ich „mündlich“ stehe und welche Note ich aktuell auf dem Zeugnis erreichen könnte. Gute Gelegenheiten sind nach Rückgabe einer Arbeit, nach einem gehaltenen Referat oder nach einem Lob des Lehrers zum Beispiel für eine gute Hausaufgabe. Wichtig ist, sich die Auskunft dann auch zu notieren.
  3. Auch eine ‚“intelligente“ Verbesserung einer Arbeit kann den Ausschlag geben. Am besten ist es natürlich immer, wenn das dem Lehrer als Arbeitserleichterung für ihn angeboten wird. Das ist bei Referaten und vorgetragenen Hausaufgaben immer der Fall.
  4. Wichtig ist, sich einen Termin zu setzen, bei dem man den Lehrer wieder drauf anspricht – natürlich nur oder erst dann, wenn man sich hervorgetan hat 😉 Auf jeden Fall sollte man sich darauf vorbereiten und dann direkt so einsteigen:“Wir hatten ja letztens davon gesprochen, ich sollte häufiger meine Hausaufgabe vortragen, das habe ich jetzt zwei- oder dreimal erfolgreich gemacht. Kann ich jetzt davon ausgehen, dass ich die Zwei auch wirklich bekomme – worauf muss ich ggf. noch achten, dass nichts schiefgeht. Meine Mutter hatte nämlich schon ganz leuchtende Augen, als ich ihr versprach, diesmal bekäme ich in Latein vielleicht sogar eine …“(Solche kleinen „Menschlichkeiten“ am Rande nehmen solchen Situationen mögliche Angespannungen!)

Einfach mal ausprobieren!

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