Wie man einen Inneren Monolog in einer Kurzgeschichte einbauen kann: Beispiel: Walter Helmut Fritz, „Augenblicke“ (Mat7129)

Worum geht es?

Unter einem „Inneren Monolog“ versteht man die relativ geordnete Präsentation von Gedanken einer Figur, die nur dem Leser mitgeteilt werden.

Wenn versucht wird, die Gedanken in all ihrer Unordnung zu präsentieren, spricht man von einem „stream of consciousness“ (Bewusstseinsstrom).

Was nun den Einbau eines Inneren Monologs angeht, muss man sich zunächst Infos über die Figur besorgen.

Nehmen wir das Beispiel:

Walter Helmut Fritz, „Augenblicke“.
Näheres dazu findet man hier:
https://textaussage.de/5-min-tipp-walter-helmut-fritz-augenblicke

Zum einen sind Infos zur allgemeinen Situation der Mutter wichtig – bsd. ihr Alleinsein, das sie mit Kontakt zur Tochter füllen möchte.

Dann geht es um die konkrete Erzählstelle, an der man den „Inneren Monolog“ einbauen könnte.

Dabei gibt es in dieser Geschichte im wesentlichen zwei Möglichkeiten:

Möglichkeit 1:

Die Mutter hat mit ihrem Erscheinen im Badezimmer ihre Tochter ziemlich genervt, so dass die schnell verschwindet:

Die Mutter hat noch versucht, die Situation zu entspannen:

„“Nein, bleib nur hier, ich bin gleich so weit“, antwortete die Mutter und lächelte.

Aber das war für die Tochter nicht genug:

“Aber es ist doch so eng“, sagte Elsa, und ging rasch hinaus, über den Flur, in ihr
Zimmer.
An der Stelle könnten Gedanken der Mutter einsetzen:

„Das Lächeln war verschwunden. Der Mutter kamen fast die Tränen. Jetzt war es wieder passiert. Sie hatte sich doch vorgenommen, besonders rücksichtsvoll zu sein und auf einen günstigen Moment für ein Gespräch zu warten. Vielleicht hätten sie zusammen ein Glas Wein trinken können. Und nun das – dieser rasche Abgang. Was konnte sie tun. Vielleicht ließ sich ja was machen. Auf jeden Fall sollte sie ihr sagen, dass sie sie nicht hatte stören wollen.“

Eine zweite Stelle ergibt sich dann hier:

„Vorsichtig öffnete ihre Mutter. „Ich bin schon fertig“, sagte sie.
Elsa tat, als ob ihr inzwischen etwas anderes eingefallen wäre, und machte sich an
ihrem Tisch zu schaffen. 
“Du kannst weitermachen“, sagte die Mutter.
“Ja, gleich.“
Die Mutter nahm die Verzweiflung ihrer Tochter nicht einmal als Ungeduld wahr.“

An dieser Stelle könnte der Innere Monolog einsetzen:

„“Die Mutter verließ das Zimmer, Zorn mischte sich in ihre Gedanken: „Ich habe doch jetzt wirklich alles versucht. Was ist bloß mit Elsa los. Sind alle Kinder so …“ usw.

Dann könnte man die Geschichte etwas abändern.

„Kurz darauf schlug die Haustür zu. 

Jetzt ist sie gegangen. Es hat wohl alles keinen Sinn mehr.“

Weitere Infos, Tipps und Materialien 

https://textaussage.de/weitere-infos