Wieso passt die Theodizee von Leibniz in ihrem Optimismus zur Aufklärung? (Mat5963)

Worum es hier geht:

  1. Es geht zunächst um Leibniz und die „Theodizee“ und damit um die Frage, ob wir wirklich „in der besten aller Welten“ leben – weil sie von (im Sinne von Leibniz: einem christlichen) Gott geschaffen worden ist.
  2. Dann geht es um die Frage, inwieweit die Menschen mit Rationalität eine bessere Welt schaffen können.
  3. Und rein methodisch um die Frage, wie gut ein Chatprogramm der künstlichen Intelligenz wie ChatGPT im Oktober 2023 schon ist und wieweit hier noch Optimierung möglich ist durch etwas, was wir MIA (menschliche Intelligenz in Aktion) nennen.

Wir haben hier mal ChatGPT gefragt und werden dann zeigen, wie das Ergebnis mit Hilfe von MIA (menschlicher Intelligenz in Aktion) optimiert werden könnte:

Ergebnis von ChatGPT (Version vom 24.10.2023)

Unsere Frage:
Wieso passt die Theodizee von Leibniz in ihrem Optimismus zur Aufklärung?

Die Antwort von ChatGPT (in Kursivschrift, unsere MIA-Anmerkungen in normaler Fettschrift)

Die Theodizee von Leibniz passt gut zum Optimismus der Aufklärung aus mehreren Gründen:

  1. Harmonie und Vernunft: Leibniz glaubte an die Idee, dass diese Welt von einem allmächtigen, allwissenden und gütigen Gott geschaffen wurde. Er argumentierte, dass Gott die beste aller möglichen Welten erschaffen habe, in der alles in bestmöglicher Weise geordnet und harmonisch sei. Dieser optimistische Blick auf die Welt passte zur Aufklärung, da sie den Glauben an die Kraft der menschlichen Vernunft und die Fähigkeit zur Verbesserung der Gesellschaft betonte.
    • Gut zusammengefasst wird der Ausgangspunkt, der die zeitgenössische Vorstellung des christlichen Glaubens aufnimmt.
    • Leibniz lebte bis 1716, hat also die Vorstufen und den Beginn der Aufklärung noch miterlebt.
    • Lessing hat seine berühmte „Erziehung des Menschengeschlechts“ erst 1780 verfasst. Man sieht daran die zeitliche Differenz zwischen den Anfängen und dem Höhepunkt der Aufklärungsepoche.
  2. Rationalismus: Leibniz war ein Rationalist, der daran glaubte, dass die Welt durch die Anwendung der menschlichen Vernunft und Logik besser verstanden werden könne. Dieser Ansatz passte zur Aufklärung, die ebenfalls auf die Anwendung von Vernunft und Wissenschaft zur Lösung von Problemen und zur Förderung des Fortschritts setzte.
    • Hier wird deutlich, wie sehr und auch einseitig die Aufklärer auf die menschliche Vernunft gesetzt haben.
    • Sie konnten sich nicht vorstellen, was im 19. und 20. Jahrhundert aus den Ideen wurde (Nationalismus, Chauvinismus bis hin zu totalitärem Kommunismus und Faschismus).
    • Hier kann man weiter recherchieren nach dem Begriff der „Dialektik der Aufklärung“
      https://textaussage.de/problem-dialektiv-aufklaerung-perspektive
    • Zu prüfen wäre, inwieweit es in unserem 21. Jahrhundert auch Tendenzen gegen die die Bestrebungen der Aufklärung gibt – etwa Einengung der Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit.
  3. Verknüpfung von Religion und Vernunft: Leibniz versuchte, Religion und Vernunft miteinander zu verbinden. Er argumentierte, dass die Existenz von Übel und Leid in der Welt Teil eines größeren göttlichen Plans sei, den die menschliche Vernunft möglicherweise nicht vollständig verstehen könne. Dieser Ansatz ermöglichte es, religiösen Glauben und rationale Argumentation miteinander zu versöhnen, was in der Aufklärung eine wichtige Rolle spielte.
    • Hier wird zunächst deutlich, wie wenig die Aufklärer, die noch christlich sein wollten, den Gedanken der „Offenbarungsreligion“, also einer jenseits menschlichen Denkens und Erfahrens noch ernst nahmen.
    • Deutlich wird das besonders in Lessings Drama „Nathan der Weise“, wo in der Ringparabel zum Zwecke der Verständigung der Religionen voll auf Gut-Menschlichkeit gesetzt wird. Das kann man vertreten. Die Frage ist aber, ob Vertreter der Religionen, die noch an Transzendenz im Sinne der Religionsstifter glauben, das akzeptieren können.
      Im neuen Testament (Philipper 4,7) ist davon die Rede, dass der „Friede Gottes“ „höher ist als alle Vernunft“.
      Und im Islam gibt es mit Sicherheit vergleichbare Äußerungen. Das kann heutzutage im interkulturellen Austausch leicht recherchiert werden.
    • Problematisch ist die Behauptung:
      Dieser Ansatz ermöglichte es, religiösen Glauben und rationale Argumentation miteinander zu versöhnen, was in der Aufklärung eine wichtige Rolle spielte.
      Von einem Versuch kann man sprechen, aber ob er Ansatz es zumindest in allen Fällen ermöglichte, die Religionen auf dieser, also einer rationalen Basis zu versöhnen, das können letztlich nur die Vertreter der Religionen entscheiden, nicht aber Leute wie Lessing, die zu Teilen des Christentums in heftiger Opposition standen.

Insgesamt passte Leibniz‘ Theodizee gut zur optimistischen und rationalen Denkweise der Aufklärung, die sich auf die Verbesserung der menschlichen Verhältnisse durch Wissen, Vernunft und Fortschritt konzentrierte.

    • Dem kann man sicher zustimmen.

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