Das Gedicht ist u.a. hier zu finden.
Anmerkungen zur Überschrift:
- Grundsätzlich geht es um die Frage, wie lange das Exil dauern wird.
- Auch ohne den Autor einzubeziehen, kann man davon ausgehen, dass es die Gedanken dessen sind, der sich im Exil, also zwangsweise getrennt von der Heimat befindet.
- Wenn man den Autor einbezieht, so ist es jemand, der kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten als Gegner des Regimes Deutschland verlassen musste, dann einige Jahre in Dänemark lebte, bevor er schließlich Zuflucht in den USA fand. 1937 war er noch in Dänemark und schreibt also aus dieser Perspektive.
- Strophe 1und 2:
Das Gedicht beginnt mit der Gewissheit einer baldigen Rückkehr. - Strophe 3:
Hier geht es um den Verzicht auf “unnötige” Kontaktaufnahme mit den Menschen des Aufnahmelandes. - Strophe 4:
Ein einfaches Alltagserlebnis wird verwendet, um sich Mut für die Zukunft zu machen. - Strophe 5:
Zu Beginn des 2. Teils dann statt der Appelle selbstkritische (?) Fragen - Strophe 6:Beschreibung der eigenen Situation – Fortsetzung des Widerstandes
- Am Ende dann der Blick auf den “kleinen Kastanienbaum”, der gepflegt wird und deshalb auch wächst.
- Das Gedicht endet also positiv, die Hoffnung wird erhalten, aber ihre Realisierung braucht Zeit.
Aussage:
Das Gedicht zeigt
- wie jemand im Exil zunächst glaubt, dass er schnell wieder in die Heimat zurückkehren kann
- und wie sich dann das Bewusstsein durchsetzt, dass es noch lange dauern kann, dass aber die eigene Arbeit als Schriftsteller auch im Ausland nicht nutzlos ist, so wie auch das Gießen eines noch kleinen Baumes im Garten das Wachstum überhaupt erst ermöglicht.
Literarische Mittel:
- Eine besondere Kommunikationssituation, nämlich ein Gespräch mit sich selbst.
- Die Aufteilung in den „schnellen“ Anfangsteil und den langsamen, der Geduld erfordert.
- Das Motiv des Baums, der anfangs missachtet wird, dann aber zum Element einer Hoffnung wird, die gepflegt werden muss.
- Das Spiel mit dem Motiv der Sprache, das den Verzicht auf das Lernen der fremden Sprache enthält, in der Erwartung einer guten Rückkehrnachricht in der eigenen Sprache.
- Das Bild des Bröckelns, das von einem Alltagsgegenstand metaphorisch auf die Gewalt übertragen wird.
Literaturhistorische Einordnung
- Das Gedicht gehört zur Exilliteratur
- und von der Gattung her zur Gedankenlyrik mit Elementen der Naturlyrik.
Anregung:
Vergleich mit der Parabel „Maßnahmen gegen die Gewalt“: Auch dort geht es um die Geduld, aber auch die Annahme, dass man nichts gegen die Gewalt tun muss, sie stirbt von selbst.
https://www.einfach-gezeigt.de/brecht-ma%C3%9Fnahmen-gegen-die-gewalt
Wer noch mehr möchte …
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