5-Minuten-Tipp: Christine von dem Knesebeck, „Ob ich ihr sag, dass ich sie mag“ (Mat4462

Das Gedicht ist zum Beispiel hier zu finden.

  1. Thema:
    lässt man erst mal offen, bis man die Aussage des Gedichtes verstanden hat, kommt also weiter unten 😉
    Aber nicht vergessen, es hinterher noch einzufügen 😉
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  2. Die Überschrift
    präsentiert eine Frage, die sich wohl alle Stellen, die in einer entsprechenden Situation sind: Man empfindet etwas für eine andere Person, weiß aber nicht, wie sie darauf reagiert, wenn man es hier sagt.
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  3. Das Besondere
    an diesem Gedicht ist nun, dass es sich gar nicht schwerpunktmäßig mit dieser Frage beschäftigt, sondern dass das lyrische Ich erst mal alles aufzählt, was ihm an der geliebten Person gefällt.
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  4. Als Leser hat man dann vielleicht schon die Idee,
    dass es besser wäre, das alles auch direkt dem Betreffenden zu sagen. Denn das sind ja alles eigentlich Dinge, die das Mögen eigentlich mit Leben erfüllen, statt es einfach als Behauptung zu präsentieren, die vielleicht auch Abwehrreaktionen hervorruft. Die letzten Zeilen sind ja eigentlich eine Frage, die das lyrische Ich sich selbst stellt, Die muss man gar nicht gleich in den Vordergrund stellen. Denn jeder möchte sowieso wissen, was das denn bedeutet, wenn jemand sagt: „Ich mag dich“. Dann kann man auch gleich mit der Begründung anfangen. Und genau das tut dieses Gedicht.
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  5. Die zweite Strophe
    steigert dann die Beschreibung der Dinge, die das lyrische ich gerne tun würde, wenn es an das geliebte Gegenüber denkt.
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  6. Die dritte Strophe
    steigert die Beschreibung der Gefühle dann noch einmal, bevor die 4. Strophe dann scheinbar nur eine Wiederholung früherer Feststellungen bringt.  Aber dann merkt man, dass jetzt endlich auch bereits eine Reaktion des Anderen präsentiert wird: „Sie sieht mich an“ statt „ich seh sie an“.
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  7. Scheinbar ist am Ende
    immer noch die Ausgangsfrage offen, aber man kann davon ausgehen: Hier hat sich zum einen ganz viel aufgestaut, mit dem man bei seiner Liebeserklärung – wie oben angedeutet – ja eigentlich auch beginnen kann. Außerdem ist dem  lyrischen Ich jetzt ja klar geworden, dass es keine einseitigen Blicke nur gegeben hat. Damit stehen die Voraussetzungen gut dafür, jetzt keine Gedichte mehr zu schreiben, sondern mutig den entscheidenden Schritt jetzt auch zu tun.
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  8. Das Gedicht zeigt also
    zunächst einmal die Überlegungen eines Menschen, der sich fragt, ob er seine Gefühle für einen anderen Menschen auch offen ausdrücken soll. Es liefert aber auch zugleich eine Lösung für das Problem, indem nämlich nicht mit dem Ergebnis begonnen wird, sondern mit seinen Voraussetzungen. Dazu kommt im Laufe der Überlegungen die Sicherheit, dass man beim Anderen auch gut ankommt mit seiner Liebeserklärung.
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  9. Nun endlich das Thema:
    Das ist die Stelle, an der man jetzt das Thema des Gedichtes als Frage formulieren.
    “Das Gedicht beschäftigt sich mit der quälenden Frage, ob man all die Gefühle, die man für einen anderen Menschen hat, auch offen aussprechen soll.“
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  10. Kreative Anregung:
    Im Idealfall bekommt die geliebte Person schnell mit, worum es geht und beginnt ganz früh mit positiven Signalen der Freude darüber, dass jetzt endlich Klarheit herrscht. In einem Film könnte man das lyrische Ich seine Überlegungen zum Beispiel am Telefon einem Freund erzählen lassen – und die Person, der die Liebeserklärung gilt, bekommt sie bereits in diesem Stadium mit und muss dann nur noch sagen: „Tu es doch einfach :-)“

Wer noch mehr möchte …