Axiome von Paul Watzlawick – eine kleine Geschichte als Lernhilfe (Mat5851)

Worum es hier geht:

Es gibt ja Gedächtniskünstler, die sich eine Menge Dinge merken können, indem sie sie zu Stationen einer Reise machen.

Wir probieren das hier mal mit dem Versuch einer kleinen Heiratsantragsgeschichte aus und haben hinterher alle fünf Axiome hoffentlich gut im Gedächtnis:

Er Professor, sie Studentin – längere Zeit befreundet und dann in einer Beziehung.

  1. Bei einem gemeinsamen Abendessen nutzt er schließlich die Gelegenheit und fragt sie einfach: „Willst du mich heiraten?“
  2. Sie ist überrascht, auch ein bisschen verwirrt, denkt nach und es dauert immer länger mit einer Antwort.
    (Axiom Nr. 1: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“
  3. Er daraufhin: Bist du denn immer noch sauer? Natürlich haben wir uns ziemlich viel gestritten – aber das ist doch gerade ein Grund, es jetzt anders zu machen.
    (Axiom Nr. 3: „Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung“: Ursache für ihr Zögern)
  4. Sie daraufhin: „So einfach geht das nicht. Ich denke, ich brauche eher eine Pause. – zum Nachdenken“
    (Axiom Nr. 3: „Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung“: Folge des Gesprächs)
  5. Er daraufhin erregt: „Dann kannst du deine Doktorarbeit bei mir vergessen.“
    (Axiom Nr. 5: „Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär“ – in diesem Falle komplementär.)
  6. Sie, schmerzlich das Gesicht verziehend und sich abwendend
    (Axiom Nr. 4: „Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten“: Hier geht es um Mimik und Körpersprache, die zeigen, dass sie nicht stolz ist auf ihre richtige Erkenntnis).
    : „Tja, ich habe dich wohl richtig eingeschätzt. Du kannst so was nicht trennen.“
    (Axiom Nr. 2:“Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt.“ Inhaltlich hat sie recht, aber die Beziehung ist eben gestört.)
  7. Während er schwer atmend versucht, das zu verkraften (Axiom Nr. 1 und 4), geht sie zur Garderobe und ruft ihm zu: Ich nehme den Wagen, nimm du dir ein Taxi.“
    (Axiom Nr. 5: „Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär“ – in diesem Falle symmetrisch. Sie hat es akzeptiert, dass sie von ihm nichts mehr zu erwarten hat, damit ist sein Machtvorsprung weg. Sie ist jetzt auf dem gleichen Level, zieht sich auf ihr Auto und ihre Wohnung zurück, nimmt ihn nicht – wie ursprünglich geplant – mit nach Hause. Er ist genauso auf sich selbst angewiesen.)

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