Schnell durchblicken bei: Bertolt Brecht, „An meine Landsleute“ (Mat5788)

Worum es hier geht:

Vorgestellt wird ein Gedicht Brechts, das auf sehr eindringliche Weise auffordert, aus den  Kriegskatastrophen der Vergangenheit die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Zu finden ist das Gedicht u.a. hier.
http://www.planetlyrik.de/wolfgang-werth-zu-bertolt-brechts-gedicht-an-meine-landsleute/2020/09/

Zur Überschrift

  • Der Titel des Gedichtes macht deutlich, dass das lyrische Ich sich in diesem Text an seine Landsleute wendet.
  • Am Tonfall merkt man auch, dass es ihnen etwas wahrscheinlich Wichtiges mitteilen will.
  • In diesem besonderen Fall liegt es sicherlich nahe, vom Autor Bertolt Brecht auszugehen, so dass man zumindest hypothetisch annehmen kann, dass er damit die Deutschen seiner Zeit meint.
  • Das ist insofern in unserer Zeit heute interessant, weil die Deutschen von heute aufgrund lang andauernder und weitreichender Einbürgerungsprozesse nicht mehr eine so einheitliche Bevölkerungsgruppe darstellen wie zur Zeit Bertolt Brechts. Das wird vor allem interessant, wenn es um die Erfahrung von Faschismus und Krieg geht.
  • Überhaupt ist es eine interessante Anregung für den Unterricht, diejenigen in der Klasse oder im Kurs danach zu fragen, wie sehr sie sich von der deutschen Geschichte bis zum Tod Bertolt Brechts mit betroffen fühlen.

Zu Strophe 1

  • Zu Beginn der ersten Strophe wird ganz klar, dass Brecht mit großer Wahrscheinlichkeit von seinen Erfahrungen mit Faschismus und vor allem Krieg ausgeht.
  • Wenn von gestorbenen Städten die Rede ist, denkt man sicherlich an weitgehend zerbombte deutsche Orte, in denen kaum noch jemand eine Wohnung fand, die man bewohnen konnte
  • Das Gedicht mahnt vor diesem Hintergrund, jeden weiteren Krieg zu vermeiden und damit mit sich selbst gewissermaßen Erbarmen zu haben.
  • Im Jahre 2022/23 ist das ja in Osteuropa wieder bedrückend aktuell geworden.

Zu Strophe 2

  • In der 2. Strophe folgt die Aufforderung an die Männer, zu Werkzeugen des Aufbaus zu greifen statt zu Werkzeugen des Tötens.
  • Verbunden wird das mit dem ganz praktischen Hinweis darauf, dass ihnen nach 1945 besser gegangen wäre.

Zu den Strophen 3 und 4

  • In der dritten Strophe wendet sich das lyrische Ich an die Kinder. Es hofft wohl, dass ihre Bitten mehr bei den Eltern erreichen könnte als irgendwelche Ermahnungen von außen.
  • Anschließend erfolgt in der 4. Strophe die entsprechende Bitte an die Mütter.

Anregung

Von der Grundhaltung her lässt sich das Gedicht von Brecht gut mit Werfel, „Die Wortemacher des Krieges“ vergleichen.

https://textaussage.de/franz-werfel-die-wortemacher-des-krieges

Weitere Infos, Tipps und Materialien