Die verschiedenen Kommunikationsmodelle – eine knappe Übersicht (Mat5854)

Das Basis-Kommunikationsmodell und seine Erweiterungen

  1. Unter dem Kommunikationsmodell versteht man eine einfache Darstellung dessen, was bei der Kommunikation geschieht – also beim Austausch von Informationen und Gefühlen.
  2. Man unterscheidet zunächst Sender und Empfänger, das können sowohl zwei Leute sein, die sich mündlich unterhalten, es kann sich aber auch um jemanden handeln, der einem anderen schreibt. Interessant ist das Chatten, bei dem beide Bereiche eng zusammenfallen.
  3. Ganz gleich, wie die beiden das tun: Sie brauchen eine gemeinsame Sprache, ggf. noch ergänzt durch ein mehr oder weniger technisches Medium. Es reicht also nicht, dass beide deutsch sprechen – sie müssen auch die passenden Geräte haben, um zu telefonieren oder sich eine schriftliche Nachricht zukommen zu lassen.
  4. Als nächstes ist dann noch das wichtig, worüber man sich austauschen will bzw. kann (Thema): Sehr schön deutlich wird das, wenn Lehrer und Schüler sich in der Stadt beim Shoppen im Fahrstuhl begegnen: Sender und Empfänger sind eigentlich da, eine gemeinsame Sprache haben sie auch – aber worüber sollen sie reden?
  5. Was am Ende bei der Kommunikation entsteht, ist ein Text – der kann auch mündlich sein.
  6. Wichtig ist noch die Frage, inwieweit die Kommunikation einseitig ist wie bei einer Rede – oder zweiseitig wie bei einem echten Gespräch.
  7. Neben diesem einfachen Sender-Empfänger-Modell gibt es noch weitere. Bei ihnen ist das sog. „Kommunikationsquadrat“ von Schulz von Thun besonders interessant: Es macht nämlich deutlich, dass es nicht einfach um den Austausch von Worten geht.
  8. Natürlich steht ein Sachinhalt oder ein Appell erst einmal im Vordergrund.
    „Puh, ist das heute heiß hier.“
    „Kann mal jemand ein Fenster öffnen?“
  9. Daneben gibt es aber auch noch so etwas wie eine „Selbstoffenbarung„. Das heißt: Der Sprecher verrät mehr über sich, als er eigentlich möchte. Wer zum Beispiel heute einen frauenfeindlichen Witz erzählt, will vielleicht seine Herrenrunde unterhalten, vergisst dabei aber, dass längst nicht alle Männer mehr so etwas hören mögen und der eine oder andere, das vielleicht bei passender Gelegenheit an die gemeinsame Chefin weitergibt.
  10. Damit sind wir bei dem letzten Punkt, den Schulz von Thun noch hinzugefügt hat, nämlich dem sog. „Beziehungshinweis„: Ein wunderbarer Kurzdialog zwischen einer Tochter und einem Vater beginnt so, dass dieser sagt: „Du könntest auch mal wieder dein Zimmer aufräumen.“ Damit wird nämlich deutlich, dass er sich um die Tochter sorgt, vielleicht auch das Recht hat, das von ihr zu verlangen. Sehr ungewöhnlich, aber schön ist dann die Antwort: „Ja, Papa, ich lieb dich auch.“ Damit macht die Tochter auf ironisch-humorvolle Weise deutlich, dass sie die Sorge des Vaters mehr oder weniger als Zeichen der Liebe versteht. Ob sie dann mit der gewünschten Gegenliebe auch real antwortet, bleibt natürlich offen.
  11. Eine ziemlich große Rolle spielen seit einiger Zeit auch die sogenannten Axiome von Paul Watzlawick. Dabei handelt es sich eigentlich nicht um ein Modell, sondern um ein paar grundsätzliche Annahmen, die man nicht in Frage stellen kann. Die werden einfach definiert, um damit arbeiten zu können. So etwas nennt man ein „Axiom“ – das ist also ein Grundbaustein einer Theorie.
    Auf der folgenden Seite haben wir diese Axiome sogar in einer kleinen Geschichte zusammengefasst. So kann man die sich leichter merken.

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