Erich Kästner, „Die Entwicklung der Menschheit“ – Anregungen zur Interpretation (Mat4449)

Das Gedicht ist u.a. hier zu finden.

Zur Überschrift:

  • Es geht um zwei Dinge,
  • zum einen die Menschheit
  • und zum anderen ihre Entwicklung.
  • Man erwartet eine Beschreibung wichtiger Schritte und vielleicht auch eine Bewertung.

Strophe 1

  • Die Darstellung beginnt mit einer sehr allgemeinen und letztlich nicht ganz ernst zu nehmenden Beschreibung einer Ausgangssituation. Vom Ton her ist das eher Stammtischnievau.
  • Problematisch ist auch die Zuordnung eines negativen, bösartigen Gesichtsausdrucks.
  • In der Sache so nicht ganz richtig  ist dann die Behauptung, sie seien aus dem Urwald gelockt worden – wer soll das getan? Es waren wohl die Verhältnisse.
  • Dann gibt es einen großen Sprung hin zur städtischen Entwicklung bis hin zu Hochhäusern.

Strophe 2

  • Hier geht es um Fortschritt in Richtung Zivilisation, die bleibt aber äußerlich.
  • Von Kultur ist keine Rede.
  • Stattdessen schon eine erste Bewertung, dass sich eigentlich im Verhalten der Menschen nicht viel geändert hat, vor allem beim Umgang mit anderen Menschen, besonders in der Kommunikation.

Strophe 3

  • In dieser Strophe geht es um die Weite des Blicks.
  • Aber auch hier gibt es anscheinend keine positiven Wirkungen.
  • Am deutlichsten wird das Urteil in den letzten beiden Zeilen: Die Erde ist ein „gebildeter Stern“, wobei es sich eigentlich um einen Planeten handelt, wie man auch zu Kästners Zeiten schon wusste. Die Wasserspülung  ist dann wohl eine Anspielung auf die Toilette und soll deutlich machen, dass alles nur Unrat ist.

Strophe 4

  • In dieser Strophe geht es schon mehr um technischen und wissenschaftlichen Fortschritt.
  • Der geht sogar soweit, dass die Menschheit bereits die Erde zumindest kurzzeitig verlassen kann.

Strophe 5

  • Auch in dieser Strophe geht es um Fortschritte, deren Wert aber sehr unterschiedlich und zum Teil fragwürdig ist.

Strophe 6

  • Diese Strophe enthält dann das abschließende Urteil.
  •  Die Menschen haben sicherlich Fortschritt geschaffen.
  • aber nach Meinung des lyrischen Ichs haben sie den Level ihrer tierischen Vorfahren nicht wirklich überschritten.

Zusammenfassung

  • Insgesamt ein Gedicht, dass im Einzelnen durchaus auf Dinge eingeht, bei denen  man diskutieren kann, inwieweit es sich wirklich um Fortschritte handelt.
  • Letztlich darf man das aber alles nicht so ganz ernst nehmen. Wohl aber kann man über die Grundthese des Gedichtes diskutieren. Dabei muss aber erst einmal geklärt werden, worin wirklicher Fortschritt besteht.
  • Im Bereich der Medizin oder auch der Absicherung gegenüber Naturkatastrophen ist viel erreicht worden.
  • Dennoch gibt es viel Fehlverhalten, was den Umgang der Menschen miteinander angeht.
  • Hier wäre aber genauer zu untersuchen, ob das „Böse“, was immer das ist, nicht etwas ist, was es erst beim Menschen gibt. Im Biologieunterricht kann sicher geklärt werden, ob und welche Tiere über so große Handlungsspielräume verfügen wie die Menschen – und zwar im positiven und im negativen Sinne.

Wer noch mehr möchte …