Fit für die Klassenarbeit? Fragen zur Erörterung als Selbst-Check (Mat5987)

Worum es hier geht:

Wenn eine Klassenarbeit bevorsteht, dann möchte man gerne wissen, was man weiß und kann – und was noch geklärt bzw. geübt werden sollte.

Wir haben hier mal die wichtigsten Fragen zusammengestellt:

Am besten versucht man erst mal die Fragen zu beantworten – weiter unten gibt es dann Hinweise zur Beantwortung

Der Selbst-Check: Fit für die Erörterung?

  1. Setze bitte den Satz fort: Eine Erörterung ist …
  2. Welche beiden Arten von Erörterungen gibt es?
  3. Setze bitte den Satz fort: Erörterungen sind nicht nur in der Schule wichtig, sondern auch im wirklichen Leben. Nenne mindestens jeweils zwei Beispiele für jede der beiden Arten.
    Beispiel 1:
    Beispiel 2:
  4. Was versteht man unter Dialektik?
  5. Wie sieht ein dialektisches Verfahren in einer Erörterung aus?
  6. Was unterscheidet Sachurteile von Werturteilen?
  7. Was unterscheidet eine Theater- oder Filmkritik von einer Erörterung?
  8. Wie schreibt man eine gute Einleitung?
  9. Wie baut man den Hauptteil einer Erörterung gut auf?
  10. Wie kann man den Schluss der Erörterung wirkungsvoll gestalten?

Wir haben hier erst mal weitere Hinweise untergebracht, damit der Blick nicht gleich zu den Lösungen springt.

Weiter unten sind sie aber zu finden.

Weitere Infos, Tipps und Materialien

Hinweise zur Beantwortung der Fragen

  1. Setze bitte den Satz fort: Eine Erörterung ist …
    • Die Klärung einer Frage,
    • indem man versucht, alles zu berücksichtigen, was wichtig ist,
  2. Welche beiden Arten von Erörterungen gibt es?
    • Entscheidungsfrage: Soll man Wandertage abschaffen und durch freie Tage ersetzen?
    • Problemfrage: „Wie kann die Zusammenarbeit von Lehrkräften und Schülis im Unterricht verbessert werden?“
  3. Setze bitte den Satz fort: Erörterungen sind nicht nur in der Schule wichtig, sondern auch im wirklichen Leben. Nenne mindestens jeweils zwei Beispiele für jede der beiden Arten.
    1. Entscheidungsfrage
      1. Beispiel: „Kann ich einen bestimmten Betrag für Kleidung als Teil meines Taschengeldes bekommen?
      2. Beispiel: „Willst du mich heiraten?“
    2. Problemfrage
      1. Beispiel: Wie kann ich mehr Ordnung in mein Leben bringen?
      2. Beispiel: Wie kann ich meinen Eltern erklären, dass ich selbstständiger werden möchte?
  4. Was versteht man unter Dialektik?
    1. Dialektik ist eine Entwicklung, die in drei Phasen abläuft.
    2. Phase 1 = These: „Ich möchte Pilot werden!“
    3. Phase 2 = Antithese: „Um Verkehrspilot zu werden, musst du viel Geld für die Ausbildung aufbringen.“
    4. Phase 3 = Dann werde ich halt Pilot auf einer Propellermaschine, das ist nicht so teuer.
  5. Wie sieht ein dialektisches Verfahren in einer Erörterung aus?
    1. Meistens wird das sogenannte „Sanduhrverfahren“ vorgeschlagen:
    2. Wenn es um die Frage geht: Soll man studieren?
      1. dann überlegt man, zu welcher Antwort man selbst neigt. Zum Beispiel: Nein.
      2. Man beginnt dann mit Argumenten, die für das Studieren sprechen.
      3. Man beginnt mit den stärksten Argumenten der Gegenseite
      4. und geht dann über zu den schwächeren. Damit die möglichst im Gedächtnis bleiben.
      5. Dann geht man über zur eigenen „Nein“-Seite und beginnt mit dem schwächsten Argument
      6. dann kommen die immer stärkeren Argumente
      7. und am Ende bleibt das stärkste Argument, das der eigenen Position entspricht, im Gedächtnis.
    3. Dies Verfahren hat zwei Nachteile:
      1. Zum einen muss man sich lange überlegen, wie man die Argumente anordnet.
      2. Viel schlimmer ist aber, dass jedes Argument ja nicht den gleichen Wert hat. Der hängt nämlich von vielen Sachen ab, die es unterstützen und die es widerlegen.
    4. Von daher erscheint es uns besser,
      1. nach Aspekten (Gesichtspunkten) vorzugehen und die dann im Pro und Contra zu prüfen.
      2. Am Ende zieht man dann eine Art Bilanz, wobei man die wichtigsten Argumente noch mal zusammenfasst und ggf. deutlich macht, worauf es besonders ankommt.
  6. Was unterscheidet Sachurteile von Werturteilen?
    • Sachurteile sind solche, die jeder beurteilen kann.
    • Zum Beispiel: Ein Studium bringt später Vorteile im Lebenslauf.
      Dagegen kann keiner was sagen, es höchstens einschränken – aber auch darüber kann sachlich diskutiert werden.
    • Werturteile hängen mit mit den eigenen Vorlieben zusammen:
    • Zum Beispiel:  Ich möchte nicht erst mal Jahre lang studieren, weil ich gleich praktisch arbeiten möchte.
      Darüber kann man nicht streiten, weil das eine persönliche Gefühlslage/Entscheidung ist.
  7. Was unterscheidet eine Theater- oder Filmkritik von einer Erörterung?
    • Sie soll erst mal informieren,
    • dann aber auch Akzente setzen, die möglichst für die Leser interessant sind
    • Außerdem soll sie möglichst gut geschrieben sein, um eben Wirkung zu entfalten – im positiven oder negativen Sinne (Verriss) – eine Erörterung soll demgegenüber weder unnötig persönlich sein noch besonders auf Wirkung setzen.
  8. Wie schreibt man eine gute Einleitung?
    1. Man soll zum Problem hinführen.
    2. Dabei sollte man aber möglichst nichts erfinden,
    3. sondern von realen Situationen ausgehen, die zumindest als Beispiel nachvollzogen werden können.
    4. Beispiel:
      Wer auf das Gymnasium oder eine vergleichbare Schule geht, steht irgendwann vor der Frage, ob er studieren oder gleich einen praktischen Beruf wählen soll. Im Folgenden sollen die wichtigsten Aspekte behandelt werden. Dabei werden diese nicht im Pro- und Contra-Verfahren behandelt, sondern aspektweise behandelt. Das ermöglicht nämlich eine bessere Klärung und am Ende auch Entscheidung.
  9. Wie baut man den Hauptteil einer Erörterung gut auf?
    1. Entweder nach dem Sanduhr-Verfahren – siehe oben.
    2. Oder nach dem Aspekt-Verfahren. Wichtig ist dabei eine nachvollziehbare Gliederung.
      Zum Beispiel:
      Soll man nach dem Abitur studieren?

      1. Die Frage des Prestiges (macht sich gut im Lebenslauf)
      2. Die Frage der Sicherung des Lebensunterhaltes (Philosophen haben es schwerer als Schreiner).
      3. Die Frage spezieller Interessen
        Arzt kann man nicht werden ohne Studium
        Lehrer auch nicht
        Aber es soll auch Leute geben, die so begeistert sind von der altägyptischen Kultur, dass sie unbedingt „Ägyptologie“ studieren wollen.
      4. Die Frage der persönlichen Eignung (ist man mehr theoretisch oder praktisch veranlagt)
      5. Die Frage der Lebensgestaltung
        Viele Menschen wollen nicht viel Zeit in etwas Ungewisses stecken – Stichwort: Studienabbrecher und Fachwechsel beim Studium.
        Andere möchten schnell Geld verdienen.
  10. Wie kann man den Schluss der Erörterung wirkungsvoll gestalten?
    • Man schaut sich an, was man geschrieben hat, nennt dann einiges, was man am Ende zu einem Höhepunkt verarbeiten kann.
    • Zum Beispiel:
      Natürlich kostet ein Studium Zeit, enthält auch viele Unsicherheiten, wenn man aber für eine Sache brennt, z.B. Arzt werden will oder als Ingineur Dinge entwickeln möchte, kommt man um ein Studium nicht herum und kann damit auch glücklich werden.

Für die, die vor lauter Begeisterung oder Aufregung vergessen haben, dass wir oben schon weitere Tipps und Hinweise gegeben haben, bringen wir die hier abschließend noch mal:

Weitere Infos, Tipps und Materialien