Aspekt und Erwartungen |
Einleitung und Thema Gedicht 1
- Gedicht einer Dichterin aus der Zeit der Romantik
- Thema: Veränderung auf der Erde und indirekt auch der Lage der Menschheit durch den Ersatz des Glaubens durch die Religion
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Form Gedicht 1
- drei Strophen, davon die erste mit vier Zeilen und die beiden folgenden mit drei Zeilen
- keine Endreime
- 5-6hebige Jamben
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Inhaltsanalyse Gedicht 1
- Strophe 1: Rückblick auf die alte Zeit
- Erde als „schmaler, rauher Pfad“
- Kontrast zwischen Glanz des Himmels und Abgrund der Hölle
- Verschiedene Pfade in verschiedene Richtungen
- Strophe 2: Hinweis auf die Veränderung im Jetzt
- Sturz des Himmels, Verschwinden des Abgrunds
- Herrschaft der Vernunft, Bequemlichkeit des Gehens
- Strophe 3: Zerstörung des Glaubens, Herrschaft des Verstandes „auf der flachen Erde“
- Ideal der Vermessung von allem
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Intentionalität Gedicht 1
- Das Gedicht zeigt eine große Veränderung
- Früher: Klare Trennung von Himmel und Hölle
- Mit Entscheidungs- und Anstrengungsnotwendigkeit
- Heute: Verschwinden von Himmel und Hölle, Herrschaft des Verstandes mit Flachheit, Bequemlichkeit und Vermessungswahn
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Künstlerische Mittel Gedicht 1
- Zweigliedrigkeit des Gedichtes
- Gegensatz von Himmel „auf den Bergen“und „Abgrund“ der Hölle
- Gegensatz von Anstrengung und Bequemlichkeit
- Gegensatz von Berg und Flachland
- Kernbegriffe: „demolieret“, „schreitet“, „misset alles aus“
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Sinnpotenzial Gedicht 1
- Völlig unterschiedliche Welt- und Lebenskonzeptionen
- Mögliche Übertragung von auf heutige „Spaßgesellschaft“
- Oder auch Kritik am Rationalitätsglauben
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Epochenzugehörigkeit Gedicht 1
- Bedeutung des Glaubens
- Kritik der Rationalität, vgl. Novalis: „Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren“
- Bilder der Natur
- Motiv des Gehens, des Wanderns
- Sehnsucht nach der alten Zeit
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Einleitung und Thema Gedicht 2
- Gedicht eines expressionistischen Dichters
- Thema: Bedrohung der modernen städtischen Welt durch eine übergeordnete Machtinstanz
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Form Gedicht 2
- Fünf Strophen mit jeweils vier Zeilen
- Fünfhebige Jamben
- Kreuzreim
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Inhaltsanalyse Gedicht 2
- Strophe 1: Präsentation einer überirdischen Macht, verbunden mit dem Aspekt „Wut“ (1,3)
- Strophe 2: Wendung ins Religiöse, Betonung der Unterwerfung der Städte und ihrer religiösen Institutionen
- Strophe 3: Besonderer Art von Kult, die mit lärmender Musik, Menschenmassen und Industrialisierung zu tun hat
- Strophe 4: Wiederaufnahme des Motivs der Wut im Bild des Unwetters und des Todes („Geier“), dazu Element der Verstärkung des Dunklen beim Übergang vom Abend zur Nacht in Verbindung mit Betäubung
- Strophe 5: Verstärkung noch einmal der Aggressivität und der Todesnähe, apokalyptische Vision der Zerstörung, Solange die Nacht dauert
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Intentionalität Gedicht 2
- Darstellung einer bedrohlichen und bedrückenden Atmosphäre mit Vernichtungspotenzial
- Verbindung von Naturbeschreibung und endzeitlicher Deutung
- Darstellung der Stadt als Ort der Massen und der Unterwerfung unter eine höhere Gewalt
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Künstlerische Mittel Gedicht 2
- Personifizierung der Gefahr in einer mythischen Übermachtsfigur
- Verbindung von Naturelementen und quasi göttlicher Macht
- Vergleich zwischen Schornsteinqualm und Weihrauch (3,4)
- Bild der „Fleischerfaust“ Als Inbegriff tödlicher Bedrohung
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Sinnpotenzial Gedicht 2
- Das Gedicht als möglicher Ausdruck realer oder gefühlter Bedrohung
- Mögliche Bezugspunkte außer Kontrolle geratene Verstädterung, Umweltprobleme
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Epochenzugehörigkeit Gedicht 2
- Elemente des Expressionismus:
- Extreme Darstellung von Macht und Unterwerfung
- die Stadt als Ort der Problemballung
- intensive Bilder
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Vergleich der beiden Gedichte
- Das erste Gedicht beschreibt den Verlust einer stark religiös geprägten Ordnung
- Zu Lasten von Vernunft und Rationalität
- Hintergrund: Industrialisierung
- das zweite Gedicht kann auch vor diesem Hintergrund gesehen werden, Allerdings mit zeitlicher Weiterentwicklung und damit Verstärkung
- zugleich zeigt es eine Wiederkehr von Religiosität, aber nur im negativen Sinne
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Darstellung allgemein
- Sprachliche Richtigkeit
- Komplexität des Satzbaus
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Darstellung Textbezug – Zitate
- Nähe zum Text
- Richtige Zitierweise
- angemessene Unterscheidung zwischen Zitaten und belegen/Verweisen
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Darstellung Struktur – Methodik
- Aufgabenbezug
- Erkennbare Gliederung
- mit entsprechenden Überleitungen
- möglichst auch optische Sichtbarmachung der Abschnitte zwischen Überschriften
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