Worum es hier geht:
In dieser Kurzgeschichte erlebt die Ich-Erzählerin während einer Zugfahrt etwas Besonderes – und hat dann noch 62 Minuten Zeit, um vielleicht ein wichtiges Ziel noch zu erreichen. Eine etwas verlangsame Variante eines Speed-Dates – mit Vorgeschichte.
Zu finden ist die Geschichte in einer Verlagspräsentation hier:
https://www.auer-verlag.de/media/ntx/auer/sample/06639_Musterseite.pdf
Abschnitt 1
Zu Beginn der Kurzgeschichte beschreibt die Ich-Erzählerin aus der Ich-Perspektive, welche Schwierigkeiten sie gehabt hat, zu Beginn der Zugfahrt ihren Platz zu finden.
Der Abschnitt endet damit, dass sie darauf hinweist, dass ihre Mutter ihr einen sehr unbequemen Platz ausgesucht hat. Das ist dann zugleich auch die Überleitung zu dem eigentlichen Geschehen. Das steht ganz im Zeichen eines Jungen, der der Ich-Erzählerin gegenübersitzt.
Es gibt also zwei wichtige Signale am Anfang der Geschichte:
- unangenehme Situation zu Beginn der Fahrt in einem Großraumwagen der Bahn
- Kritik der Betreuung durch die Mutter
Abschnitt 2
Im nächsten Abschnitt beschreibt die Ich-Erzählerin ihre Verlegenheit, ja, Schüchternheit in solchen Situationen. Das hat letztlich dazu geführt, dass sie sich wie zur „Salzsäule“ erstarrt vorkommt und seit einer Stunde eigentlich nur noch in ein Buch starrt.
Signal 3: Schüchternheit
Signal 4: kann das eigentliche Ziel ihres Interesses nicht angehen.
Abschnitt 3
Der nächste Abschnitt wendet sich dann einem Jungen zu, der der Ich-Erzählerin als „Wahnsinnstyp“ erscheint, also als ein sehr attraktives Gegenüber.
Dass das Mädchen neben ihm schläft und dabei seinen Kopf an den Nachbarn gelehnt hat, interpretiert sie als Zeichen für eine Beziehung. Zugleich finde sie es seltsam, dass das Mädchen nicht statt zu schlafen jede Sekunde nutzt, um den Jungen auszufragen.
So würde die ich Erzählerinn das jedenfalls tun. Man merkt deutlich, wie sie ihre Bedürfnisse auf einen fremden Menschen überträgt. Denn bei einer längeren Beziehung wäre es ja ganz normal, dass man die auch mal zum Schlafen nutzt.
Signal 5: Objekt ihrer Begierde wird klar
Signal 6: Sie glaubt, eine Beziehungssituation zu sehen
Signal 7: und interpretiert die in ihrem Sinne
Abschnitt 4
in diesem Abschnitt wird noch deutlicher, wie sehr die Ich .rzählerin sich in das andere Mädchen und seine Situation versetzt. Ausführlich werden alle möglichen Ängste beschrieben, die sie daran hindern würden, gegebenenfalls auch neben einem Freund einzuschlafen. Sie hätte Angst, dass sie dann unschön aussehen könnte. Damit wiederum sieht sie sich im Kontrast zu dem Mädchen gegenüber. Das kommt ihr vor wie ein Engel.
Signal 8: Verstärkung der Übertragungssituation
Signal 9: Minderwertigkeitsgefühl im Vergleich zu dem Mädchen gegenüber
Abschnitt 5
In diesem Abschnitt beschäftigt sich die Erzählerin mit dem Wahnsinnstypen und verpasst dabei den Moment, in dem sie ihn kurz ansprechen könnte.
Signal 10: Verstärkung des schon leicht satirischen Geschehens: Die Aufregung der Ich-Erzählerin führt zu einer kurzen Möglichkeit der Kommunikation, die sie dann aus Schüchternheit gleich wieder vorbeigehen lässt.
Abschnitt 6
In diesem Abschnitt macht die Ich-Erzählerin sich Gedanken über die Zielorte. Bei dem Paar auf der anderen Seite nimmt sie etwas sehr Positives, Aufregendes an, während sie selbst sieht nur eine langweilige Tante besuchen will/muss.
Die Situation löst sich auf, als die eben noch schlafende junge Frau beim nächsten Bahnhof panisch aufspringt und davonstürzt. Das löst natürlich bei der Ich-Erzählerin Verwirrung aus.
Signal 11: Weitere Übertragung: Alles Positive wird der Gegenseite zugeschrieben, der gegenüber man selbst nur verlieren kann.
Signal 12: Überraschenung
Abschnitt 7
Die Ich-Erzählerin guckt dabei so, dass der Junge gegenüber sich zu einer Erklärung genötigt sieht. Es stellt sich heraus, dass das Mädchen neben ihm nur ein Zufallskontakt war, die einfach übermüdet war und die nächstbeste Schulter dann genutzt hat.
Signal 13: Auflösung der seltsamen Situation
Signal 14: Netter, hilfsbereiter Junge, der mit ungewohnten Situationen ganz natürlich umgehen kann.
Abschnitt 8
Die beiden unterhalten sich dann kurz, und es stellt sich heraus, dass sie beide den gleichen Zielort ansteuern. Die verbleibenden 62 Minuten will die Ich-Erzählerin jetzt besser nutzen.
Signal 15: Die Ich-Erzählerin will für sich das Happy End. Es spricht einiges bei ihrem Gegenüber dafür, dass sie erfolgreich sein kann. Natürlich kann sich auch herausstellen, dass der Junge nur nett ist, aber trotzdem gebunden. Das liegt aber nicht auf der Linie der Geschichte.
Kurzgeschichten-Eigenschaften
Es handelt sich um eine typische Kurzgeschichte. Am Anfang gibt es einen direkten Einstieg über die Gedanken der Ich-Erzählerin.
Es folgt ein kurzer Ausschnitt aus ihrem Leben, der zunächst von einem Missverständnis bestimmt ist und dann von der Chance, mit dem „Wahnsinnstyp“ gegenüber mehr anzufangen als vorher.
Was das offene Ende angeht, so spricht einiges dafür, dass es ein Happy End gibt. Aber das ist nicht sicher. Außerdem muss sich ja jetzt noch in vielen anderen Bereichen zeigen, dass man zusammenpasst.
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