KI-MIA: Ein Gedicht mit Reimen schreiben lassen – Beispiel: Gedicht auf berühmte Personen (Mat5800)

Worum es hier geht:

Wir betrachten die Entwicklung im Bereich der „Künstlichen Intelligenz“ mit großem Interessen. Vor allem ChatGPT und andere „generative Sprachmodelle“ sind interessant, weil man dort wirklich den Eindruck hat, eine tendenziell menschliche Antwort zu erhalten. Denn der Begriff besagt ja, dass sie Texte „generieren“, also erstellen, die unserer Sprache entsprechen.

Klar ist aber auch, dass die Ergebnisse geprüft und ggf. noch optimiert werden müssen.

Schauen wir uns mal an, was ChatGPT mit der folgenden Aufgabe macht:

Erstelle ein Gedicht mit sechs Zeilen in Reimform, in dem es um Karl den Großen geht

ChatGPT schlägt vor: (28.9.23)

  • Karl, der Große, tapfer und klug,
  • Ruhm und Macht, er trug genug.
  • Sein Reich erstreckte weit und breit,
  • In seiner Zeit, war er stets bereit.
  • Seine Taten leuchten, wie ein Stern,
  • Ein Held, den wir nie vergessen gern.

MIA:

  • Karl, der Große, tapfer und klug,
  • Ruhm und Macht, er trug genug.
  • Sein Reich erstreckt sich weit und breit,
  • In seiner Zeit – er war bereit.
  • Seine Taten leuchten wie ein Stern,
  • Ein Held, an den wir denken gern.

Wir haben das vor allem aus sprachlichen und rhythmischen Gründen ein bisschen abgeändert. Aber das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.

Weil das aber nun inhaltlich Geschichte ist, geben wir ChatGPT gerne noch eine Aufgabe zu einem deutschen Dichter:

Kannst du uns auch ein Gedicht in Reimform zur heutigen Bedeutung von Goethe und Schiller liefern? Es sollte möglichst zwei vierzeilige Strophen und zwei dreizeilige Strophen enthalten.

Die Antwort von ChatGPT vom 28.9.23

  1. Goethe und Schiller, Namen so alt,
  2. Doch ihre Werke, nie erkalbt.
  3. In Worten und Versen, zeitlos und klar,
  4. Leuchten sie heute noch, wunderbar.
  • MIA
    Zeile 2
    „Doch ihre Werke werden nicht kalt“
    Sonst i.o.
  1. Ihre Gedanken, wie Sterne so weit,
  2. Für Freiheit und Kunst, sie stets gestritten im Streit.
  3. In den Herzen der Menschen, ihr Erbe besteht,
  4. Ihre Worte und Taten, die Zeit überdauert.
  • MIA:
    • Für Freiheit und Kunst, sie wagten den Streit.
    • Was sie dachten, die Zeit überdauert. (Reim?)
    • Hier könnte man ja mal selbst versuchen, einen passenden Reim hinzubekommen.
  1. Ihre Feder führte uns durch dunkle Nacht,
  2. In die Welt der Gefühle, des Denkens, voll Pracht.
  3. In Goethes und Schillers Werken, so fein,
  4. Kann unsere Seele ganz frei und lebendig sein.
  • MIA:
    • Na ja, das mit den vier Strophen und 4 bzw. 3 Zeilen hat das Programm nicht hinbekommen. Da könnte man noch mal nachfragen.
    • Ihre Feder führte durch dunkle Nacht
    • sonst i.o.

Insgesamt also auch hier ganz gute Ansätze, die einen vielleicht motivieren, es entweder selbst zu versuchen und sich nur passende Reime liefern zu lassen. Oder man macht es wie wir: Man optimiert einige Stellen.

Noch ein Nachtrag:
Manchmal hilft eine erste spontane Idee zu einer mehr oder weniger berühmten Person.

  • Bei Kolumbus:
    „Ich wär gerne mitgefahren“

    • und dann denkt man ein bisschen genauer drüber nach oder informiert sich – und dann entdeckt man manches, was einen von einer solchen Abenteuerfahrt ins Ungewisse abhalten könnte.
  • Aber spricht man nicht von Haaren
    die man in der Suppe findet.
    usw.
    Dann kommen die negativen Dinge
    und am Ende lässt man es lieber.
    und kommt zu dem Schluss
  • Also Vorsicht vor dem „Gerne“
    denn auch böse ist die Ferne.

Wir haben dann ChatGPT am 11.9.25 folgenden Auftrag gegeben:

Schreib ein kurzes Gedicht zu Kolumbus, das mit der Idee beginnt, man wäre gerne mitgefahren.

Dann informiert man sich ein bisschen genauer und entdeckt allerlei, was man nicht erleben will und lässt es am Ende lieber.

Verwende Reime und einen möglichst schönen Rhythmus.

Und herausgekommen ist das Folgende:

Ich dachte oft: Wie schön wär’s gewesen,
mit Kolumbus hinaus auf den Wellen zu lesen
im Windbuch der Welt, das noch niemand gekannt,
ein Abenteuer, so strahlend, so grand.

Doch dann hör’ ich von Hunger, von Pest und von Streit,
von Zwist unter Deck und von endloser Zeit,
vom Meutern, vom Schreien, vom harten Verzicht –
das alles, gesteh’ ich, verlockt mich nun nicht.

So bleib ich daheim, hab den Ozean fern,
genieße den Hafen, das Feuer, den Stern.
Die Reise im Kopf ist gefahrlos genug –
Kolumbus, mein Dank – doch ich schlag nicht den Bug.

Einfach mal selbst überlegen, wie gut das ist und was man verändern könnte.

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