KI-MIA: Praktische Erprobung der künstlichen Intelligenz für Aufgaben des Deutschunterrichts (Mat5799)

Worum es hier geht:

Wir betrachten die Entwicklung im Bereich der „Künstlichen Intelligenz“ mit großem Interessen.

  • ChatGPT ist interessant, wenn man möchte, dass tatsächlich etwas zusammenhängend ausformuliert wird.
    Allerdings haben wir hier auch den höchsten Anteil von „Halluzinationen“ zu sehen bekommen – also einfach ausgedachten Antworten, mit deren einfacher Weitergabe man sich tüchtig blamieren kann.
  • Inzwischen nutzen wir Bing/Copilot häufiger, wenn es um Klärung von Fragen oder um Recherchen geht.
  • Aber auch Google/Bard/Gemini hat natürlich einiges zu bieten.
    https://gemini.google.com/app

Klar ist aber auch, dass es letztlich auf eine gute Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine ankommt:

  • Das beginnt schon bei der Formulierung eines möglichst guten „Prompts“, also der Frage bzw. der Aufforderung.
  • Dann kommt es darauf an, das Ergebnis sorgfältig zu checken und ggf. zu überprüfen.
  • Wir sprechen hier von MIA, „menschlicher Intelligenz in Aktion“.
  • Hier stellen wir die Ergebnisse unserer Tests vor und hoffen, dass so die Möglichkeiten, aber auch Grenzen deutlich werden.
  • Wichtig ist natürlich, die Entwicklung der Programme im Auge zu behalten. Deshalb werden wir uns bemühen, den Zeitpunkt der Erfassung eines Beispiels hinzuzufügen. Dann wird auch eine gewisse Entwicklung der Programme deutlich.
  • Auf dieser Seite versuchen wir die Beispiele und Erfahrungen systematisch auszuwerten:
    https://schnell-durchblicken.de/ki-im-deutschunterricht-systematik
  • 19.4.24: Was es bringen kann, wenn man die KI ein Gedicht zu einem Drama schreiben lässt:
    Test der Künstlichen Intelligenz: Bing/Copilot schreibt ein Gedicht zu Shakespeares „Romeo und Julia
    https://schnell-durchblicken.de/test-der-kuenstlichen-intelligenz-bing-copilot-schreibt-ein-gedicht-zu-shakespeares-romeo-und-julia
  • 10.4.24 Hinweis auf eine große Gefahr, die bisher wenig in der Diskussion ist:
    Anders Tivag, „Wenn die Norm zur Normierung wird – Sprachwandel im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz“
    https://schnell-durchblicken.de/anders-tivag-wenn-die-norm-zur-normierung-wird-sprachwandel-im-zeitalter-der-kuenstlichen-intelligenz
  • 6.4.24: Wie sehr hilft die KI, sich auf die erste Stunde vorzubereiten, nachdem man eine Lektüre lesen sollte.
    Wir prüfen mit MIA, was Bing/Copilot an Fragen bereitstellt:
    Beispiel: „Der Besuch der alten Dame
    https://textaussage.de/ki-mia-praktische-erprobung-der-kuenstlichen-intelligenz-fuer-aufgaben-des-deutschunterrichts
  • 4.4.24: Sich für den Deutschunterricht von der KI zu ein bisschen „Germanistik“-Wissenschaft verhelfen zu lassen:
    Wir lassen uns von Bing/Copilot helfen, ein nicht ganz einfaches Gedicht von Novalis zu verstehen, ohne den Romanzusammenhang zu kennen:
    https://schnell-durchblicken.de/astralis-ein-gedicht-von-novalis-mia-testet-die-ki
  • 21.2.24:  Wie fantasievoll ist die KI bei der Beantwortung der Fragen in einem Goethe-Gedicht:
    Goethe, „Beherzigung“ – erst MIA, dann das KI-Programm Copilot
    Deutlich wird, wie gut so ein KI-Programm einem Türen öffnen kann, um sich näher mit einer Frage zu beschäftigen.
    Wenn man dann nachfragt, werden sogar konkrete Situationen genannt.
    Das läuft aber eher auf einen Ratgeber raus als auf Fantasie.
    Genau das kann man zum Beispiel für eine kreative Aufgabe im Deutschunterricht, aber auch als Gesellschaftsspiel nutzen. Nach dem Motto:
    Denk dir eine Situation aus, in der du vor der Entscheidung stehst, ruhig zu bleiben oder schnell aktiv zu sein.
    Spiele die Situation und die anschließende Entwicklung möglichst fantasievoll durch.
    https://schnell-durchblicken.de/goethe-beherzigung
  • 11.2.24: Beispiel für eine nähere Auseinandersetzung mit der Strophe eines Gedichtes aus der Zeit des Expressionismus
    • In der zweiten Strophe des Gedichtes:
      Ernst Wilhelm Lotz, „Die Nächte explodieren in den Städten…“
      ist es mal wieder so wie häufig in Gedichten dieser Epoche.
      Mehr angedeutete Gefühle und Tendenzen als Konkretisierung.
    • Hier hilft zum Beispiel eine Nachfrage bei Bing/Copilot:
      Man fragt (Prompt)
      „Beispiele für extreme Vorstellungen von Lebenslust in den goldenen Zwanzigerjahren der Weimarer Republik“
      und bekommt als Antwort die folgenden Hinweise (Wir kürzen das auf die Überschriften und knappe Hinweise):

      • Tanz und Musik, etwa den Charleston-Tanz,
      • „American Way of Life“ in Hollywood-Filmen
      • Mode und Freizügigkeit, etwa den „Bob“-Haarschnitt, den Frauen sich jetzt gönnen konnten.
      • Ergänzung: Man müsste mal prüfen, inwieweit das Fahrradfahren auch zu etwas für Frauen wurde, was noch im Kaiserreich undenkbar war.
      • Nachtleben und Vergnügungsviertel
      • Technologischer Fortschritt (Autos werden zunehmend selbstverständlicher als Verkehrsmittel)
      • Künstlerische Avantgarden (etwa Dadaismus)
      • Frauenrechte und Emanzipation (Marlene Dietrich als Verkörperung dieses Trends, siehe den Film „Der blaue Engel“ auf der Basis des Romans „Professor Unrat“ von Heinrich Mann)
        https://de.wikipedia.org/wiki/Der_blaue_Engel

Wir finden, dass das ein sehr schönes Beispiel ist für die Möglichkeit, hier auf einen spontanen Lehrer-Info-Monolog zu verzichten und die Schülis recherchieren zu lassen. Wer weiß, worauf sie dabei noch kommen 😉

  • Vorsicht bei der ungeprüften KI-Nutzung:
    Zum Teil werden zwar Quellenangaben gemacht, sie sind aber ungenau und können den Eindruck erwecken, als wären Teile von der KI geschrieben worden.
    Auf dieser Seite zeigen wir an einem Beispiel, worauf man bei Bing-Ergebnissen achten sollte.
    Das ändert nichts daran, dass wir Bing in vielen Fällen als erste Informationsquelle sehr hilfreich empfunden haben – aber wenn man methodisch transparent arbeiten will oder muss, dann heißt es vorsichtig zu sein:
    https://schnell-durchblicken.de/wichtige-einzelbeobachtung-wie-sicher-ist-die-ki-bei-einer-romanvorstellung
  • 16.1.2024:
    Beispiel für die einfache Klärung einer Textstelle in einem Gedicht:
    Da sitzt man zum Beispiel an dem Eichendorff-Gedicht „Nacht“
    https://schnell-durchblicken.de/eichendorff-nacht
    Und da heißt es:
    „Schon rührt sich’s in den Bäumen,
    Die Lerche weckt sie bald“
    Dann fragt man Bing bzw. Copilot und bekommt folgende Antwort, die wir hier kurz zerlegen:

    • Die Lerche ist ein Vogel, der für sein frühes Singen bekannt ist
    • und oft als Symbol für den Beginn des Tages verwendet wird.
    • In der Tat haben viele Dichter und Schriftsteller die Lerche in ihren Werken als Metapher für den Morgen oder den Beginn von etwas Neuem verwendet.
    • William Shakespeare schrieb zum Beispiel in seinem Stück “Romeo und Julia”:
      „Nachtigall, lerche, brich an, / Bald Nacht, die Sterne verblassen.“


      Jetzt braucht man nur noch kurz nach dem Zitat zu suchen (MIA-Kontrolle) und stößt dann tatsächlich auf eine entsprechende Stelle aus Shakespeares Theaterstück.
      Wenn man das nur mit Google-Suche versucht hätte, herauszufinden, wäre es deutlich schwieriger geworden. Das KI-Programm nimmt einem viel Arbeit bei der Suche ab und bringt einen auf Ideen.

Kontrollprogramm: Mensch oder Maschine

https://textaussage.de/ki-programm-soll-feststellen-ob-ein-text-von-einem-ki-programm-stammt

Unsere Highlights, was den Deutschunterricht angeht:

  • „Macht Geld glücklich?“ Wie nimmt man dazu Stellung und wie weit hilft einem dabei künstliche Intelligenz?
    https://textaussage.de/macht-geld-gluecklich-wie-nimmt-man-dazu-stellung
  • ChatGPT Test Maus-Fabel  und Klärung einer Sachfrage zu Max Frischs „Andorra“ Kurzvideo auf Youtube mit Dokumentation hier:
    https://textaussage.de/mat4886
  • Kurzvideo 1: Gute Nachricht für den Deutschunterricht: Ein KI-Programm wie ChatGPT3 kann einem schnell mal eine Fabel schreiben – aber Vorsicht: Der Dauereinsatz lässt möglicherweise die eigene Kreativität verkümmern:
    Videolink
  • Kurzvideo 2: Die schlechte Nachricht für den Deutschunterricht: Wer mal schnell was über ein Drama wissen will – wie z.B. Max Frischs Theaterstück „Andorra“ bekommt Fehler und Unklarheiten präsentiert. Wenn dann Nachfragen kommen, stürzt man in einen Abgrund.
    Bei Sachfragen zur Literatur wird man also noch etwas warten müssen, bis die Entwicklung des Programms weiter fortgeschritten ist.
    Es lohnt sich aber sicher, das im Auge zu behalten.

    Videolink

Weitere Infos, Tipps und Materialien