Modernisierung des Gedichtes von Mascha Kaléko, „Großstadtliebe“ (Mat4308)

Zum Gedicht selbst:

Das Gedicht ist u.a. hier zu finden.

Und auf dieser Seite wird es inhaltlich erklärt:
https://textaussage.de/5-min-tipp-mascha-kaleko-grossstadtbliebe

Die Frage der Modernisierung

Wenn es um die Frage geht, wie man das modernisieren kann, dann gibt es viele Beschränkungen, die heute sicherlich nicht mehr in der Form eine Liebe – unter normalen Bedingungen – behindern.

Also muss man überlegen, wo es auch heute noch solche Bedingungen ausnahmsweise mal geben kann.

Dabei könnte einem eine Beziehung einfallen, die von der Hierarchie nicht zusammenpasst. Ein gewisses Klischee ist ja die Liebe zwischen Chef und Sekretärin oder umgekehrt natürlich zwischen Chefin und ihrem Assistenten.

Genauso könnte man an den militärischen Bereich denken, wo ein Vorgesetzter eine Beziehung mit einer Untergebenen eingeht, was in der Regel nur geheim geschehen kann.

Wir entscheiden uns hier für den landläufigen Fall in einer Firma, aber nehmen dort nicht die vermeintliche Standardsituation zwischen Chef und Sekretärin, sondern lieber zwischen Chefin und ihrem Assistenten.

Zur Vorgehensweise

Wir verzichten nicht zuletzt aus Achtung vor der Autorin darauf, jetzt einfach wie in einer Persiflage einzelne Wörter auszutauschen, sondern versuchen uns tatsächlich von dem Gedicht und der in ihm deutlich gewordenen Problematik zu einem eigenen Text anregen zu lassen.

Auch verzichten wir auf Reim, weil der erst mal den inhaltlichen Gedankenflug nur behindert. Allerdings sollte das Gedicht schon einen gewissen Rhythmus haben. In der Vorlage ist das ein Jambus, wir schauen mal, was passt.

Versuch einer vorläufigen Realisierung

Lars Krüsand,

Business-Liebe

  1. Das Firmenfest, es war so schön und hatte Folgen.
  2. Die Chefin gab das Du, der Assistent griff zu.
  3. Und wie es sich gehört, es ging ins Bett.
  4. Am Tag darauf, dann war die Frage,
  5. wie gehn wir damit um? …
  6. Auf jeden Fall war klar, das ging nicht offen.
  7. So traf man sich an stillen Orten
  8. Am Wochenende ging’s dann weiter raus.
  9. Wozu gibt es Hotels mit voller Diskretion?!
  10. Doch wie es mit der Liebe halt so ist.
  11. Sie schreit nach mehr, ja fast nach Ewigkeit.
  12. Doch geht das kaum, wenn alle Energie
  13. nur aufs Verheimlichen gerichtet ist.
  14. So fand der Assistent denn eines Sonntags,
  15. als er vom Joggen kam, nur einen Zettel vor.
  16. Das „Du“ gestrichen, dafür groß ein „Sie“.

 Wer noch mehr möchte …