Mündliche Abiturprüfung zu den Themen „Vormärz“, „Junges Deutschland“ sowie „Literatur und Politik“ (Mat5091)

Worum es hier geht:

Das mündliche Abitur ist eine seltsame Kombination von Systematik und Linearität.

Zum einen spielen vielfältige Aspekte eines Themas eine Rolle.

Zum anderen ergibt sich eine gewisse Linie, bei der die prüfende Lehrkraft im Idealfall von einer Frage sinnvoll zur nächsten übergeht.

Dabei sollte außerdem möglichst auch das einbezogen werden, was an Impulsen vom Prüfling kommt. Ggf. kann dabei sogar die Reihenfolge der Fragen geändert werden.

Allerdings gibt es Grenzen der Flexibilität, weil meistens in Dreiergruppen geprüft wird – und da soll natürlich Vergleichbarkeit herrschen.

Das Folgende ist erst mal ein Roh-Entwurf, wie so eine „Linie im systematischen Feld“ aussehen könnte.

Allerdings ist diese Linie insgesamt zu weit ausgezogen, weil in einem Teil der mündlichen Prüfung – meist wird ja noch mindestens ein weiteres Thema behandelt, in der Regel nicht viel mehr als 5 Fragen diskutiert werden können.

Mündliche Abiturprüfung Vormärz, Junges Deutschland, Literatur und Politik

  1. Wenn man Infos zum sogenannten Vormärz” sucht, dann sind eigentlich zwei Fächer betroffen
    1. Geschichte = Zeit vor der Revolution 1848
    2. Deutsch = Literatur von Schriftstellern, die die Politik in ihre Werke mit einbeziehen.
  2. Zur Literatur: Wo lagen denn die Hauptprobleme, zu denen die Schriftsteller des Vormärz Stellung nahmen?
    1. Französische Revolution hatte Hoffnungen gemacht
    2. auch enttäuscht – evtl. Dantons Tod
    3. nach 1815 dann Restaurationsphase
      • Wiederherstellung der Fürstenmacht
      • Weiter Vorrechte des Adels
      • Zensur und andere Formen der Repression- vor allem nach dem Attentat auf den Dichter und angeblichen russischen Spion Kotzebue -> Karlsbader Beschlüsse
  3. Eine besondere Maßnahme der Repression gab es ja 1835
    1. Verbot des sog. Jungen Deutschland
  4. Was ist darunter zu verstehen?
    1. Schriftstellergruppe, die mehr Freiheiten haben wollten, aber eher in einem bürgerlichen Sinne
    2. Bürgertum war ja die aufstrebende Schicht, die seit der Aufklärung und eben der Französischen Revolution um mehr Partizipation kämpfte
    3. Aber die Vertreter des Jungen Deutschland wollten auch eine neue Literatur
  5. Wodurch war denn die aus ihrer Sicht alte Literatur bestimmt?
    1. Hier war zum einen an den Superschriftsteller Goethe zu denken, der mit Schiller die Weimarer Klassik geschaffen hatte
    2. eine Literatur der Selbstbildung, Entwicklung hin zur schönen Seele (Reaktion auf Exzesse der Französischen Revolution, ästhetische Erziehung)
    3. aber auch eine der Harmonie – nicht der Revolution – Anerkennung von Autoritäten – Goethe war ja selbst Staatsminister und auch Schiller hatte sich gegen Revolutionen gewandt
  6. Was Goethe angeht, spielt Heinrich Heine ja eine besondere Rolle
    1. Ende der Kunstperiode
      http://www.goethezeitportal.de/db/wiss/epoche/haentzschel_kunstperiode.pdf
  7. Aber Heine wollte nicht nur die Goethezeit überwinden, er musste auch mit einer anderen Strömung kämpfen, der er selbst lange angehört hatte
    1. Romantik
    2. Hier gibt es das berühmte Gedicht, bei dem er sich allen Tands entkleiden will.
      https://textaussage.de/heine-nun-ist-es-zeit-dass-ich-mit-verstand-abschied-von-der-romantik
  8. Bisher haben wir wenig über verschiedene Autoren gesprochen – da gab es ja durchaus Auseinandersetzungen
    1. Heine – Börne – interessanter Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Heine#Romantische_Schule_und_Kontroverse_mit_Ludwig_B%C3%B6rne
      • Heine für ein überparteiliches Künstlertum bemüht, keine politisch eindeutige Haltung
      • Im Unterschied zu Börne war für Heine das Literarische und seine Qualität entscheidend
      • Für Börne ging es mehr um die Absichten und die dahinter stehende Gesinnung des Autors.
      • Börne hielt Heines Haltung für “opportunistisch” – also wegen eigener Interesse anpasserisch.
      • Er wollte, dass ein Dichter eindeutig Position im Kampf um politische Freiheit bezieht.
      • Dieser Streit hatte auch starke Züge einer privaten Auseinandersetzung, aber er nahm eine grundsätzliche Auseinandersetzung vorweg, nämlich im Hinblick auf das Verhältnis von Literatur und Politik – Offenheit des literarischen Spiels oder Experiments gegen Verkleidung politischer Vorstellungen und Forderungen im Gewand der Literatur
      • In dem Wikipedia-Artikel wird dann auf die folgenden Auseinandersetzungen im 20. Jahrhundert verwiesen, mit denen man sich auch noch beschäftigen könnte:
        Der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger: Streit zwischen Heine und Börne = “folgenreichste Kontroverse der deutschen Literaturgeschichte”

        1. zwischen Heinrich und Thomas Mann
        2. Gottfried Benn und Johannes R. Becher
        3. Georg Lukács und Theodor W. Adorno
        4. Jean-Paul Sartre und Claude Simon
    2. Heine – Herwegh
  9. Wie könnte denn eine eigene Haltung aussehen?
    1. Hier kann man auf Gedanken zurückgreifen, wie sie auf dieser Seite zusammengefasst werden:
      https://www.einfach-gezeigt.de/literatur-und-politik

 

Mündliche Abiturprüfung Vormärz

  1. Wenn man Infos zum sogenannten Vormärz” sucht, dann sind eigentlich zwei Fächer betroffen
    1. Geschichte = Zeit vor der Revolution 1848
    2. Deutsch = Literatur von Schriftstellern, die die Politik in ihre Werke mit einbeziehen.
  2. Zur Literatur: Wo lagen denn die Hauptprobleme, zu denen die Schriftsteller des Vormärz Stellung nahmen?
    1. Französische Revolution hatte Hoffnungen gemacht
    2. auch enttäuscht – evtl. Dantons Tod
    3. nach 1815 dann Restaurationsphase
      • Wiederherstellung der Fürstenmacht
      • Weiter Vorrechte des Adels
      • Zensur und andere Formen der Repression- vor allem nach dem Attentat auf den Dichter und angeblichen russischen Spion Kotzebue -> Karlsbader Beschlüsse
  3. Eine besondere Maßnahme der Repression gab es ja 1835
    1. Verbot des sog. Jungen Deutschland
  4. Was ist darunter zu verstehen?
    1. Schriftstellergruppe, die mehr Freiheiten haben wollten, aber eher in einem bürgerlichen Sinne
    2. Bürgertum war ja die aufstrebende Schicht, die seit der Aufklärung und eben der Französischen Revolution um mehr Partizipation kämpfte
    3. Aber die Vertreter des Jungen Deutschland wollten auch eine neue Literatur
  5. Wodurch war denn die aus ihrer Sicht alte Literatur bestimmt?
    1. Hier war zum einen an den Superschriftsteller Goethe zu denken, der mit Schiller die Weimarer Klassik geschaffen hatte
    2. eine Literatur der Selbstbildung, Entwicklung hin zur schönen Seele (Reaktion auf Exzesse der Französischen Revolution, ästhetische Erziehung)
    3. aber auch eine der Harmonie – nicht der Revolution – Anerkennung von Autoritäten – Goethe war ja selbst Staatsminister und auch Schiller hatte sich gegen Revolutionen gewandt
  6. Was Goethe angeht, spielt Heinrich Heine ja eine besondere Rolle
    1. Ende der Kunstperiode
      http://www.goethezeitportal.de/db/wiss/epoche/haentzschel_kunstperiode.pdf
  7. Aber Heine wollte nicht nur die Goethezeit überwinden, er musste auch mit einer anderen Strömung kämpfen, der er selbst lange angehört hatte
    1. Romantik
    2. Hier gibt es das berühmte Gedicht, bei dem er sich allen Tands entkleiden will.
      https://textaussage.de/heine-nun-ist-es-zeit-dass-ich-mit-verstand-abschied-von-der-romantik
  8. Bisher haben wir wenig über verschiedene Autoren gesprochen – da gab es ja durchaus Auseinandersetzungen
    1. Heine – Börne – interessanter Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Heine#Romantische_Schule_und_Kontroverse_mit_Ludwig_B%C3%B6rne
      • Heine für ein überparteiliches Künstlertum bemüht, keine politisch eindeutige Haltung
      • Im Unterschied zu Börne war für Heine das Literarische und seine Qualität entscheidend
      • Für Börne ging es mehr um die Absichten und die dahinter stehende Gesinnung des Autors.
      • Börne hielt Heines Haltung für “opportunistisch” – also wegen eigener Interesse anpasserisch.
      • Er wollte, dass ein Dichter eindeutig Position im Kampf um politische Freiheit bezieht.
      • Dieser Streit hatte auch starke Züge einer privaten Auseinandersetzung, aber er nahm eine grundsätzliche Auseinandersetzung vorweg, nämlich im Hinblick auf das Verhältnis von Literatur und Politik – Offenheit des literarischen Spiels oder Experiments gegen Verkleidung politischer Vorstellungen und Forderungen im Gewand der Literatur
      • In dem Wikipedia-Artikel wird dann auf die folgenden Auseinandersetzungen im 20. Jahrhundert verwiesen, mit denen man sich auch noch beschäftigen könnte:
        Der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger: Streit zwischen Heine und Börne = “folgenreichste Kontroverse der deutschen Literaturgeschichte”

        1. zwischen Heinrich und Thomas Mann
        2. Gottfried Benn und Johannes R. Becher
        3. Georg Lukács und Theodor W. Adorno
        4. Jean-Paul Sartre und Claude Simon
    2. Heine – Herwegh
  9. Wie könnte denn eine eigene Haltung aussehen?
    1. Hier kann man auf Gedanken zurückgreifen, wie sie auf dieser Seite zusammengefasst werden:
      https://www.einfach-gezeigt.de/literatur-und-politik
  10. Von hier aus könnte man zum Beispiel zur Exilliteratur des 20. Jhdts übergehen
    https://textaussage.de/exilliteratur-1933-1945-themenseite
  11. und evtl. auch noch zu Brechts Epischem Theater
    Hierzu gibt es ein sehr hilfreiches Video:
    https://textaussage.de/brecht-episches-theater-leicht-verstaendlich-erklaert

    Videolink

Weitere Infos, Tipps und Materialien 

https://textaussage.de/weitere-infos