Nachwort Robert Jungks zu „Heller als tausend Sonnen“ (1956) (Mat4534)

Zur Bedeutung des Textes

  • Das 1956 veröffentlichte Buch „Heller als tausend Sonnen“ von Robert Jungk beschreibt den Konflikt der Atomwissenschaftler zwischen Neugier/Forschung und politisch-gesellschaftlich-moralischer Verantwortung.
  • Friedrich Dürrenmatt hat sich für sein Theaterstück „Die Physiker“ stark davon anregen lassen.
  • Interessant ist der Text, weil der Verfasser hier gewissermaßen aus der Rückschau einige grundsätzliche Überlegungen zur Entwicklung der Einstellungen von Physikern zusammenfasst.
  • Zu finden ist der Text zum Beispiel in:
    Alexander Ritter, Friedrich Dürrenmatt. Die Physiker. Erläuterungen und Dokumente, Reclam: Stuttgart 1991, S. 84-86

Die wichtigsten Punkte, auf die Jungk eingeht – mit kritischen Anmerkungen

 

  1. Jungk beschreibt zusammenfassend verschiedene Reaktionen von Wissenschaftlern:
    Anregung: Einfach mal heutige Physiklehrer fragen, wie sie die Lage der Wissenschaftler heute einschätzen!
    Jungk sieht die folgenden Gruppen:

    1. „enttäuscht von ihrem Mißerfolg im öffentlichen Leben“ -> Rückzug ins Laboratorium
    2. andere sind für eine „immer intensivere Zusammenarbeit“
    3. Besonders jüngere Wissenschaftler sehen „ihre wissenschaftliche Arbeit als eine Art von intellektuellem Wettbewerb ohne tieferen Sinn und Verpflichtungen“
    4. Anderen hat die Forschung ein „religiöses Erlebnis“ vermittelt.
  2. Jungk findet die Unruhe, die sich bei den Physikern ergeben hat, als ein interessantes neues Phänomen und verweist auf den Optimismus früherer Zeiten, die Welt durch Wissenschaft beherrschen zu können.
  3. Es habe sich eine neue Bescheidenheit ergeben, die nun „auch wissenschaftlich nachweisbare Erkenntnis von der Begrenztheit menschlichen Beobachtungs- und Urteilsvermögen“.
  4. Jungk präsentiert dann einen gewissen Wolfgang Pauli, der „zum beredten Schilderer eines lang vernachlässigten ‚inneren Heilsweges‘ geworden sei und eine Synthese aus rationalem Verstehen und einem mystischen Einheitserlebnis gefordert habe.
    Hier sind wohl weitere Recherchen nötig.
    Auf jeden Fall lohnt sich tatsächlich die Frage, ob die „westliche“ Naturwissenschaft in gewisser Weise an Grenzen gelangt sei, wo auch erweiterte Betrachtungsweisen nötig werden.
  5. Zu Wolfgang Pauli gibt es auf der folgenden Seite interessante Informationen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Pauli

Wer noch mehr möchte …