Paul Heyse, „Die Berge sind spitz“ (Mat5606)

Worum es hier geht:

Das Gedicht „Die Berge sind spitz“ von Paul Heyse beschreibt das Auseinandergehen eines Liebespaars.
Zu finden ist es an verschiedenen Stellen in musikalischer Form, z.B. hier.

Anmerkungen zu Strophe 1

  1. Die Berge sind spitz
  2. Und die Berge sind kalt,
  3. Mein Schatz steigt zu Berge
  4. Und ich in den Wald.
  • Die erste Strophe besteht aus kurzen Sätzen, die zunächst die Umgebung beschreiben.
  • Die Bezeichnung der Berge als „spitz“ und „kalt“ dürfte eher als negativ empfunden werden.
  • Im Zusammenhang mit den folgenden zwei Zeilen könnte das auch stehen für die Beziehung zwischen dem lyrischen Ich und seinem „Schatz“.
  • Auf jeden Fall wird deutlich, dass dieser sich in unfreundliche Regionen begibt.
  • Das lyrische Ich dagegen scheint zu verschwinden in niederen Regionen, denn nur dort gibt es Wald im Gebirge.

Anmerkungen zu Strophe 2

  1. Da tröpfelt das Laub
  2. Von Regen und Thau,
  3. Ob die Augen da tröpfeln,
  4. Wer sieht es genau?
  • Die zweite Strophe bringt das Element des Wassers ins Gedicht. Vom Zusammenhang her bezieht es sich auf den Wald.
  • Genutzt wird das als Überleitung, um die Frage zu stellen, ob es sich hier nicht um Tränen handelt. Damit deutlich, in welche Richtung die Gefühle des lyrischen Ichs gehen.
  • Seltsam ist die Frage am Schluss. Auf jeden Fall deutet sie zusätzlich zur Trauer auch noch Unsicherheit an. Das lyrische Ich weiß offensichtlich nicht, wie man am besten mit der Situation umgeht.

Textaussage

Insgesamt ein Gedicht,

  • das offensichtlich die Trennung eines Liebespaares beschreibt.
  • Deutlich wird nur die Perspektive des lyrischen Ichs. Alles andere bleibt im Dunkel.
  • Am Ende beherrschen Trauer und Dunkelheit das Gedicht.
  • Letztere bezieht sich auf jeden Fall auf die Frage der Klarheit des Bewusstseins.

Kreativer Impuls:

Interessant wäre es, eine Art Gegengedicht zu schreiben, in dem der Schatz des lyrischen Ichs seine Sicht der Dinge beschreibt.

Zum Beispiel könnte die Flucht ins Gebirge der Versuch sein, einem als übergriffig empfunden lyrischen Ich zu entkommen. Die Flucht ins Gebirge wäre dann zumindest eine Zwischenstation, die aber auf der Passhöhe zum Beispiel den Blick in eine schönere Gegend öffnen könnte.

Eine andere Möglichkeit bestände darin, sich selbst mal eine solche Trennungssituation vorzustellen – und sie dann in einen anderen Zusammenhang zu verlegen, nicht ins Gebirge.

Zum Beispiel könnte die Freundin auch davonsegeln.

Weitere Infos, Tipps und Materialien